harte Zeiten/ gute Zeiten

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Vielleicht gibt es diese harten Zeiten in unserem leben um uns zu bestrafen, vielleicht um uns stärker zu machen! Aber ich glaube, das egal weshalb diese harten Zeiten da sind, wir immer irgendwann ein Licht finden, ist es noch so klein, es ist da! 


Ich bin eingesperrt in meinem Zimmer, komme mir vor wie in einer Gefängniszelle. Er hat den Zimmerschlüssel genommen und meine Zimmertür abgeschlossen. Ich liege auf meinem Bett, dann laufe ich hin und her. Ich will hier raus! Ich muss hier raus! Wenn ich nicht bald hier raus komme, werde ich mir etwas antun, das weiß ich ganz genau! 

Was ich jetzt tue ist wahrscheinlich das dümmste was ich je getan habe, aber ich mache es trotzdem. Ich binde meine Decke und mein Bettlaken zusammen und denn Kissenbezug noch dazu, dann binde ich das Stoffgewirr an meinem Bett fest, schiebe das etwas näher ans Fenster und sehe, das mein Plan aufgeht. Der Strick aus meiner Bettwäsche reicht beinahe bis zum Boden, gut ich muss noch gut zwei Meter weit zu Boden springen, aber das müsste funktionieren! Es ist ein kindischen und dummes verhalten, aber als Kind habe ich so etwas nie gemacht. Jetzt muss ich es tun, um nicht nur meiner persönlichen Hölle zu entkommen, sonder auch der Angst und den Selbstmordgedanken. 

Mit zitternden Händen umgreife ich das -Seil- und klettere langsam daran herunter. Meine Hände tun weh und etwa einen Meter bevor das -Seil- endet lasse ich unfreiwillig los. Ich pralle auf dem Boden auf, sämtliche Luft strömt aus meiner Lunge und ich krümme mich vor schmerzen. Jeder Knochen in meinem Körper schmerzt und ich kann Blut in meinem Mund schmecken. 

Kindisch und Dumm! Du hättest diesen Jungen nicht rein lassen sollen, seit du ihn kennst triffst du nur dumme Entscheidungen! Du hättest dich töten sollen, als du noch die Kraft dazu hattest!

Ich versuche mich auf zu richten, ich fühle mich als wäre ich von einem Zug überrollt worden. Ich kann nicht richtig auftreten, lehne mich nur auf mein rechtes Bein und sehe das Gras unter mir ist beschmutzt mit Blut. Ich schaue an mir runter und muss mich übergeben, mein linkes Bein scheint verdreht zu sein und die Finger meiner rechten Hand scheinen auch nicht mehr gesund zu sein. Meine Beine und Hände sind aufgeschürft, obwohl ich auf Gras gelandet bin und Bluten unaufhörlich. Ich bin mir sicher ich werde hier sterben! Auf unserem Rasen hinterm Haus, der nie für irgendetwas genutzt wird und wegen einer Kindischen Aktion. 

Ich versuche zu humpeln, zu hüpfen, doch bei jeder Bewegung schmerzt mein Körper noch mehr und nach etwa drei Sprüngen breche ich zusammen. Nun liege ich hier, wie ein lächerlicher Vollidiot, bedeckt mit Blut und sehe aus wie ein überlebender eines Mordanschlags. "Hilfe!" rufe ich, schwach und so leise, das mich wohl nicht einmal der Grashalm zwei Meter weiter gehört hat. Ich kann unsere Klingel hören, wer auch immer an der Tür steht, bitte komm nach hinten! Bitte finde mich! 

"Franky, bist du da drin?" jemand hämmert gegen die Tür und klingelt Sturm. "Ich bin hier!" hauche ich und fange an zu weinen. Ich weiß es Kellin ist, der an der Tür steht, der mich wieder retten muss. Und obwohl ich es satt habe das ich ständig gerettet werden muss, ist es mir lieber es ist Kellin, als irgendjemand anders! 

"Ke.." presse ich hervor "Kellin!" "Komm schon, ich weiß das du da bist! Mach die verdammte Tür auf, oder ich klettere durch ein Fenster!" Er hat wirklich Glück, das mein Stiefvater ins Krankenhaus gerufen wurde. Ich huste und spucke Blut, über meinen gesamten Oberkörper, ich trage kein Shirt. Als Klaus mich eingeschlossen hatte, dachte ich, wieso sollte ich ein Shirt anziehen, wenn er es mir sowieso bald wieder ausziehen würde? 

Ich könnte schwören, das ich meinen Vater sehen kann, wie er sich über mich beugt. "Franky?" Kellins Stimme klingt plötzlich so nah, so zum anfassen nah, es ist nicht mein Vater, es ist dieser Wunderschöne Junge mit den bezaubernden Augen. Ich liege auf dem Rücken, mein Kopf etwas angehoben und dann sehe ich seine Mintgrünen Augen. "Oh mann!" er unterdrückt seinen würge reiz und hält sich angeekelt eine Hand vor den Mund. Ich kann an seinen Augen erkennen, das schlimme Erinnerungen mit meinem Anblick in ihm hoch kommen. Er denkt sicher daran wie er seine Mutter fand, oder wie er ins Krankenhaus gerufen wurde, weil sein Vater starb. "Hatten wir nicht gesagt, das so etwas nicht mehr passiert?" fragt er, Tränen laufen über seine Wangen und er kramt sein Handy aus einer Hosentasche. 

Licht in der DunkelheitWhere stories live. Discover now