︶꒦꒷ℙℝ𝕆𝕃𝕆𝔾꒷꒦︶

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"Und deshalb ist es mir auch wichtig, dass wir uns unter Menschen mischen", vollendete Älteste Ari ihre Rede. Ein paar von uns schauten sie interessiert an, gespannt, was die Zukunft bringen würde. Ein paar andere waren wütend, trauten sich aber nicht der Ältesten zu widersprechen. Und ein paar andere - zu denen ich auch gehörte - schauten sie einfach fassunglos an. Ein Leben unter Menschen? Aber das war doch unmöglich... und außerdem seit Jahrhunderten verboten. Wir waren mit gutem Grund eine sehr, sehr vergessene Legende.

"Älteste, mit Verlaub...", Oren richtete sich auf, erstarb aber auf halbem Wege, weil ihn die hellgrauen Augen seiner Mutter davon abhielten. "Meine Entscheidung steht", sagte Ari doch recht harsch, was ihren ältesten Sohn zusammensinken ließ. Niemals würde sie ihn unser Stammesoberhaupt werden lassen, das stand genauso fest wie dass es ich ebenfalls niemals werden würde. Anders als Oren war ich allerdings erleichtert darüber.

"Alle, die den 500. Vollmond noch nicht erlebt haben, werden sich einen Platz unter Menschen suchen, sie können sich noch gut eingliedern",  ihre Stimme schallte durch unsere Versammlungshöhle. Nervosität durchflutete meinen Körper. Ich wollte nicht weg von hier, das hier war mein Leben. "Allerdings sollen unsere Nestlinge auch nicht ohne den Schutz und unsere Werte in die Menschenwelt geschmissen werden, weshalb sie normal hier aufwachsen" - bei diesen Worten atmete ich tief durch, ich war immerhin noch nicht alt, ich war sicher geschützt - "bis sie 208 Vollmonde erlebt haben." Und meine Hoffnung verließ mich genauso schnell, wie sie gekommen war. Der Blick meiner Mutter schnellte zu mir. Denn gestern war mein 209. Vollmond gewesen. Ich musste zu den Menschen. An Land.

Das Monster in mirWhere stories live. Discover now