Gefangen in der Titanenwelt

70.

Hunters Sicht:

Nach dem Abendessen räumten wir unsere Sachen weg und begaben uns in unsere Zimmer. Ich ging ohne Levi in sein Büro und war kurz darüber verwundert, dass er nicht da war.

Danach dachte ich, dass er vermutlich auf dem Dach des HQs war um Ruhe zu haben. In der Zeit in der ich allein war saß ich auf der Couch und las.

Mir wurde es bald zu langweilig, stellte das Buch zurück ins Regal und setzte mich wieder auf die Couch. Mit Flapjack begann ich nach wenigen Minuten eine Unterhaltung und schlief kurz nach Sonnenuntergang ein.

Als ich wach wurde war es noch dunkel draußen und ich befand mich nicht mehr auf der Couch sondern in Levi's Bett. Langsam setzte ich mich auf und blickte im Raum umher.

Augenreibend stand ich auf, ging zum Fenster und zog die Vorhänge zur Seite. Der Mond schien mir direkt ins Gesicht weshalb ich sofort die Augen zu kniff.

Meine Augen gewöhnten sich langsam an das helle Licht des Mondes und ich konnte den Trainingsplatz gut erkennen. Was ich dort sah verwunderte mich etwas.

Zwei sich schnell bewegende Silhouetten bewegten sich Richtung Trainingswald und verschwanden dort mit übernatürlicher Geschwindigkeit.

Die eine Silhouette bewegte sich normal auf zwei Beinen und die zweite auf allen vieren. Irritiert schob ich den Vorhang wieder vor das Fenster und bekam ein flaues Gefühl im Magen.

Vorsichtig ging ich zur Tür die in Levi's Büro führte und betrat dieses, aber Levi konnte ich nicht entdecken. Noch verwirrter ging ich weiter in seinem Büro herum und sah aus dem Fenster hinter seinem Schreibtisch.

Kurz dachte ich über die beiden Gestalten nach die ich zuvor gesichtet hatte und sofort machte es Klick.

> Die eine Gestalt ist doch auf zwei Beinen gelaufen und übernatürlich schnell. Ist das Levi gewesen? Aber diese andere Gestalt, war das ein Werwolf? <

Leicht bekam ich Panik, schnappte nach Flapjack, öffnete das Fenster und flog durch dieses zum Trainingswald.

Dort waren die beiden Gestalten verschwunden und ich ging nach wie vor davon aus, dass Levi die eine Gestalt war.

Vor dem Wald landete ich und rannte so gut ich konnte ohne zu stolpern hinterher. Leider stolperte ich öfter, aber konnte mich immer wieder gerade noch so fangen.

Die Baumkronen ließen kaum Licht vom Mond durch dringen weshalb es meine Sicht beeinträchtigte. Plötzlich vernahm ich das knacken eines Zweigs und ging sofort in Verteidigungsposition.

Flap fest in beiden Händen haltend und genau aufhorchend sah ich mich überall um, aber ich konnte nichts sehen. Meine Nervosität stieg weiter an und ich zuckte bei jedem Geräusch zusammen.

Jedes Mal, wenn ein Zweig knackte drehte ich mich in alle Richtungen um die Geräuschquelle ausfindig zu machen. Aber das war schwierig, wenn man wenig bis nichts sah.

Höchstens die Umrisse der Bäume waren gut erkennbar, aber das war auch schon alles. Hinter mir hörte ich auf einmal ein leises, aber aggressives Knurren und drehte mich um.

Das einzige was ich erkennen konnte war eine Hunde ähnliche Gestalt mit leuchtend gelben Augen.

> Ist das ein Werwolf? Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten? Soll ich vor ihm wegrennen? Nein, es ist schneller als ich. <

Ängstlich sah ich zum Werwolf und überlegte was ich tun sollte.

Plötzlich bewegte sich ein schneller Schatten an uns vorbei wobei dieser die Aufmerksamkeit des Wolfes auf sich zog.

Die vierbeinige Kreatur begann dem Schatten nachzujagen und knurrte dabei lauter. Als der Werwolf verschwunden war kam die dunkle Gestalt auf mich zu.

Ich richtete meinen Stab auf sie und rief: " Komm nicht näher oder ich... " Meinen Satz konnte ich gar nicht beenden da die Gestalt mich unterbrach: " Was machst du hier Hunter? "

> Das ist Levi's Stimme. <

Verwirrt sagte ich: " Dasselbe könnte ich dich fragen. Wieso bist du hier? "

" Ich versuche den Werwolf davon abzuhalten ins HQ einzudringen und die anderen anzugreifen. Das mache ich immer, wenn Vollmond ist, aber das weiß keiner. " erwiderte er ruhig.

Verwundert fragte ich: " Nicht einmal Erwin oder Hanji? "

Er schüttelte den Kopf und meinte: " Sie würden versuchen mich davon abzuhalten, vor allem da sie wissen wie gefährlich diese Viecher sind. "

Als ich ansetzen wollte zu sprechen hielt er mir seinen Zeigefinger vor den Mund und sagte flüsternd: " Sei still. Ich glaube das Mistvieh ist zurück. "

Schützend stellte er sich vor mich und sah sich angespannt um. Auch ich blickte herum, aber ich sah nichts.

Levi sagte mit ernster Stimme: " Wenn ich dir das Zeichen gebe, dann teleportier dich weg und verschwinde zurück ins HQ. Hast du verstanden Hunter? "

" Aber Levi. " wollte ich dagegen protestieren doch er unterbrach mich wieder: " Das ist ein Befehl Hunter. Also keine Widerrede. "

Kleinlaut erwiderte ich: " Ja wohl Levi. " Nickend schaute er sich weiter um bis sich der Werwolf wieder sehen ließ und aggressiv auf uns zu gesprungen kam.

Er schnappte nach Levi doch dieser sprang auf die Seite und zog mich dabei mit. Der Wolf verschwand wieder aus unserer Sicht und wir ahnten nicht von wo er als nächstes angreifen würde.

Völlig unerwartet sprang er auf mich zu doch Levi hatte ihn gerade noch bemerkt und mich zur Seite geschubst. Levi drehte sich zu mir und sagte: " Jetzt Hunter. "

Widerwillig nickte ich und teleportierte mich zum Ausgang des Waldes. Vor diesem wartete ich auf Levi und nach dem der Mond seinen höchsten Punkt überwand kam er wieder aus dem Wald.

Erleichtert rannte ich auf ihn zu und schloss ihn in eine Umarmung. Levi ließ es einfach über sich ergehen und legte ebenfalls seine Arme um mich.

Er schien erschöpft zu sein, was ich gut verstehen konnte. Schließlich hatte er einen Kampf gegen ein Werwolf hinter sich. Diese Viecher waren keine leichten Gegner.

Ich nahm Levi auf meinem Stab mit zurück in sein Büro und schloss dann das Fenster. Der schwarzhaarige Vampir setzte sich auf die Couch und atmete erschöpft aus.

Besorgt setzte ich mich neben ihn, legte eine Hand auf seine Schulter und fragte ihn: " Geht es dir gut Levi? " Stumm nickte er und lehnte sich zurück an die Couchlehne.

> Er sieht KO aus. Ein seltener Anblick bei ihm. Hoffentlich ist nichts passiert als ich nicht bei ihm war. <

Meine Augen wurden schwerer und ich musste gähnen. Langsam fielen mir die Augen zu und ich schlief an Levi's Schulter ein.

Fortsetzung folgt...