Gefangen in der Titanenwelt

12.

Levi's Sicht:

Ich ließ das Mittagessen komplett aus und nutzte die Zeit stattdessen um den Papierkram fertig zu machen und als das erledigt war brachte ich diese zu Erwin.

Vor seiner Bürotür hielt ich an und klopfte. Erwin fragte: " Name und Anliegen. " Kühl erwiderte ich: " Ich bin es Erwin. Ich bring dir die Dokumente. "

Er rief: " Komm rein. " und ich betrat sein Büro. Kommandant Augenbusch saß an seinem Schreibtisch und sah zu mir auf als ich die Tür hinter mir wieder schloss.

Mit dem Stapel Papier in der Hand ging ich zu ihm und legte diesen auf seinen Schreibtisch zu den anderen bearbeiteten Papieren.

Ich drehte mich um und wollte zur Tür als Erwin mich aufhielt: " Wie läuft das Training mit den neuen Rekruten? "

" Tch, es ist eine Katastrophe. Sie sind mehr eine Last als eine Hilfe. " erwiderte ich monoton.

Von Erwin kamen nachdenkliche Geräusche bis er meinte: " Das kann sich ja bis zur nächsten Expedition ändern. Du solltest die Rekruten nicht gleich verurteilen. Einige werden sich bestimmt verbessern. "

" Wenn du meinst, Erwin. " nuschelte ich in mich hinein und verabschiedete mich von ihm. Als ich sein Büro verließ machte ich mich auf direktem Weg in mein eigenes Büro.

Dort stellte ich mich ans Fenster und sah hinaus auf den Trainingsplatz wo nur wenige Soldaten waren und sich unterhielten.

Auf einmal ging meine Tür auf und ohne hinzuschauen wusste ich, dass es das Dornröschen war und entgegnete kühl:
" Anklopfen hast du immer noch nicht gelernt, oder Blondie. "

Er gab überraschte Laute von sich und hob vermutlich wieder seine Arme hoch. Ich drehte mich in seine Richtung und sah ihn emotionslos an.

Hunter ließ die Arme sinken und murmelte: " Musst du mich immer so erschrecken? "

" Ich kann nichts dafür, dass du so schreckhaft bist. " erwiderte ich worauf er mich fragte: " Wieso hast du so gute Ohren? Du hörst gefühlt alles. "

" Ich höre auch alles. Ich hab eben gute Ohren. " entgegnete ich und drehte mich wieder zum Fenster. Das schreckhafte Blondie ging in meine Richtung und blieb vor meinem Schreibtisch stehen.

Durch die Reflexion des Fensters sah ich, dass er sich auf den Sessel vor meinem Schreibtisch niedergelassen hatte und mich ansah.

> Seine Augen. Seine Haarfarbe. Sie sind denen von ihm sehr ähnlich. <

Hunters Blick fiel auf meinen Schreibtisch und er fragte: " Hast du alles fertig gemacht? " Augenverdrehend sagte ich: " Siehst du noch ein Zettel oder was? Sicher bin ich fertig. "

" Ich hab nur gefragt, aber nicht mal das darf man bei dir. " erwiderte er rotzfrech. " Pass auf wie du mit mir redest. Wenn ich etwas nicht leiden kann dann sind das freche kleine Rotznasen wie du. " entgegnete ich finster.

Eingeschüchtert sah er auf seinen Schoß und sagte kein Ton. Die Haarsträhne die ihn normalerweise im Gesicht hing baumelte nun etwas weiter von diesem entfernt.

> Auch wenn ich es niemals zugeben würde, verhalte ich mich anderen gegenüber nur so weil ich mich einerseits vor den anderen schützen will und andererseits will ich die anderen vor mir selbst schützen. <

Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es schon ein Uhr war also noch zwei Stunden bis das Nachmittagstraining anfing.

Natürlich konnte Hunter nicht daran teilnehmen da er noch verletzt war.

Vom Fenster entfernte ich mich und ging Richtung Tür, weil ich mir in der Küche einen Tee machen wollte. Bei der Tür stoppte ich da mich Hunter gefragt hatte wo ich hingehen würde.

Ohne ihn anzuschauen sagte ich: " Ich geh in die Küche und mach mir einen Tee. Willst du auch einen? "

Überrascht sah er mich an und an seinem Blick konnte ich mir denken was er sich dachte. Auch wenn ich ihn nicht sah.

Er fing sich wieder und antwortete: " Ja gern. " Ich öffnete die Tür und tat das was ich mir vorgenommen hatte.

Hunters Sicht:

> Hat er mich gerade wirklich gefragt ob ich einen Tee haben möchte? Er kann ja doch nett sein. <

Das waren die ersten Gedanken die mir in den Kopf schossen als Levi mich gefragt hatte. Nach dem er sein Büro verlassen hatte war ich allein und wusste nicht was ich tun konnte.

Mein Blick fiel auf das Bücherregal und ich beschloss solange das Buch weiterzulesen welches ich letzte Nacht anfing. Ich stand auf, ging zum Regal und suchte das Buch welches ich schnell fand.

Mit dem Buch ging ich zurück zum Sessel, setzte mich wieder und suchte die Seite auf der ich stehen blieb.

Mir fiel auf, dass ein Lesezeichen zwischen den Seiten war und als ich es da aufschlug wo es war, war es genau die Seite bei der ich gestern einschlief.

> Wie zum Titan ist das Lesezeichen zwischen die Seiten gekommen? Ich hab es nicht dazwischen gegeben. Hat Levi mir die Seiten markiert damit ich weiterlesen kann? <

Diese Gedanken schob ich bei Seite und las weiter wo ich aufgehört hatte. Zehn oder 20 Minuten war ich voll ins Lesen konzentriert, dass ich nicht mitbekam wie die Tür aufging und Levi herein kam.

Erst als er vor mir stand und mich ansprach schaute ich zu ihm und erschrak kurz da ich nicht damit gerechnet hatte.

Levi hielt mir eine Tasse mit dampfend heißem Tee hin welche ich dankend annahm.

Er sagte bevor er aus seiner Tasse trank: " Vorsicht, der Tee ist noch heiß. " Ich nickte und blies um den Tee zu kühlen.

Während ich blies schielte ich zu Levi der immer noch vor mir an seinem Schreibtisch gelehnt stand und seine Tasse auf komische Weise hielt.

Es sah witzig aus und ich versuchte mir das Lachen zu verkneifen, aber er schien es bemerkt zu haben. Wär ein Wunder wenn er es nicht bemerkt hätte.

Sein Blick war nicht genervt, aber auch nicht wirklich freundlich eher so sein bisheriger Blick. Kühl und monoton. Sofort als sich unsere Blicke trafen sah ich in eine andere Richtung und murmelte: " Entschuldige, Levi. "

Von ihm folgte ein Seufzer und er sagte:
" Du bist nicht der erste der es lustig findet. Die Brillenschlange lacht sich bis heute dumm und deppert. "

" Brillenschlange? Meinst du Hanji? " fragte ich worauf er antwortete: " Genau. Hanji die scheiß Brillenschlange. "

> Er ist immer so nett. <

Ich kicherte ein wenig und als er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah verstummte ich wieder da es etwas unangenehm war.

> Peinlich. <

Fortsetzung folgt....