Zweiundzwanzig

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Die Nekoma hatte heute ein Trainingsspiel, bevor sie in die Sommerferien entlassen wurden. Du hattest deiner Großmutter versprochen mit ihr einkaufen zu gehen, weshalb du davon ausgingst, es nicht zum Spiel zu schaffen.

Viel wusstest du nicht über diese Privatschule. Nur dass die Jungs, das Volleyballteam dieser Schule nicht besonders mochten. Als du Kuroo mitteiltest, dass du es heute nicht auf sein Spiel schaffen würdest, wirkte er beinahe erleichtert.

Als du deiner Großmutter noch beim einräumen halfst, sahst du kurz auf die Uhr. Das solltest du noch schaffen. Schnell schlüpfst du in deine Schuhe und machst dich auf den Weg zur Nohebi Academy.

„Hör mal Daishō, wir sollten das mit der Wette sein lassen", fing Kuroo ohne Umschweife an.

„So so und wieso sollten wir das?", gehässig sah die Schlange ihn an. Er konnte es sich bereits denken. Es war ja auch sein Ziel. Er hatte sich schon gedacht, dass Kuroo sich in dich verlieben würde.

„Keiner hat es verdient so behandelt zu werden."

„Dann müsst ihr wohl beim Vorentscheid absichtlich verlieren", lachte Daishō auf und ignorierte das verzogene Gesicht des Nekomakapitäns.

„Such dir was anders aus, Schlangenbastard", knurrte er ihm entgegen.

Eigentlich war es nicht Daishō's Art nachzugeben, oder jemanden einen Gefallen zu tun. Dennoch gab er Kuroo eine Chance, ohne schlechtes Gewissen beim Vorentscheid teilnehmen zu können.

„Wie hieß sie noch gleich? Uchida, nicht wahr?", fing er an und ein ekelerregendes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.
„Wenn du sie mir überlässt, dann hat es die Wette nie gegeben", Daishō's Freundin hatte ihn eiskalt abserviert. Ihn einen Freak genannt. Kuroo trainierte genauso oft und hart wie er, doch du schienst damit klarzukommen. Deshalb wollte er dich.
„Wie war das?", knurrte ihn Kuroo an.
„Du hast schon richtig verstanden! Entweder ich bekomme sie oder die Wette läuft wie gewohnt weiter", ein falsches Lächeln nahm seinen Platz auf den Lippen des Schlangenkapitäns.

„Nur über meine Leiche!", somit drehte sich Kuroo um und lief wieder auf sein Team zu. Lieber würde er verlieren, als dich ihm auszuliefern oder dich gar verlassen zu müssen. Auch wenn es egoistisch war.. dieser Opfergabe stimmte er nicht zu.

Besorgt sahen ihn die Drittklässler an. Die einzigen neben Kozume, die über diese Wette Bescheid wussten.

„Alles in Ordnung, Kuroo?", fragte Kai und legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter.
„Alles Bestens!", presste er hervor und lief direkt weiter.

Du kamst endlich an der Nohebi Academy an und sahst dich um. Eine Schülertraube hatte sich gebildet und somit wusstest du genau, wo sich die Sporthalle befinden müsste.

„Sie sind bei ihrem letzten Satz", fing eine Schülerin der Privatschule an. Erleichtert atmetest du aus. Du hattest es wenigstens noch geschafft.

„Hast du den Kapitän der Nekoma gesehen, der ist total heiß", schwärmte ein anderes Mädchen.
Genervt balltest du deine Hände zu Fäusten. Normalerweise warst du nicht der eifersüchtige Typ. Doch es nervte dich gerade unheimlich, dass sie so über Kuroo sprachen.

„Vergiss es. Ich hab gehört, dass er eine Freundin hat!"
Ein zufriedenes Lächeln zuckte an deinen Mundwinkeln und gerade als du an ihnen vorbei gehen wolltest, schaltete sich ein weiteres Mädchen mit ein.

„Wirklich? Also ich hab gehört, dass es sich dabei nur um eine lächerliche Wette handeln soll", lachte sie teuflisch.

Dein Herz setzte kurz aus. Das konnte nicht stimmen. Er würde dir so etwas nie antun. Oder?

Du wolltest die Zweifel abschütteln. Doch die Bilder von deiner vorherigen Beziehung, spielten sich vor deinem inneren Augen ab.

Betrogen, belogen, benutzt.

Die Enge in deiner Brust, schnürte dir den Atem ab. Alles drehte sich und du konntest keinen klaren Gedanken mehr fassen.

„Ja, stimmt. Das mit der Wette hab ich auch mitbekommen. Das arme Mädchen. Er sollte sie dazu bringen sich in ihn zu verlieben und dann wird er sie abservieren", meinte nun ein Junge.

Ohne darüber nachzudenken, nahmst du dein Handy zur Hand.

»Ist das wahr, Kenma? War das alles nur eine Wette.. bitte sag mir die Wahrheit«

Wenn es jemand wüsste, dann er. Immerhin war Kozume der beste Freund des vermeintlichen Übeltäters.

Du hörtest den Abpfiff, der das Spielende ankündigte. Schnell entferntest du dich vom Schulhof. Du wolltest ihm ganz sicher nicht über den Weg laufen.

»Er kann es erklären«

Du hieltst dir die Hand vor den Mund, um dein armseliges Wimmern zu dämpfen.

Also doch..

Die Tränen rannten dir gnadenlos übers Gesicht und du bemühtest dich nicht einmal diese wegzuwischen. Du sprangst in den Bus, der dabei war zu starten und fuhrst direkt nach Hause.

„Wieso hast du mir das nicht vorher gesagt?", wütend rüttelte Kuroo die Schultern seines besten Freundes.
„Wann denn.. sie hat mir das erst vor 15 Minuten geschrieben", meinte er und funkelte seinen Kapitän wütend an. Er war selbst daran Schuld. Er hätte diese bescheuerte Wette nicht eingehen dürfen.

„SCHEISSE", rief er und schlug die Türe der Kabine zu.

Das Volleyballteam sah Kozume irritiert und besorgt an.
Er ließ einen tiefen Atemzug raus und wandte sich an die beiden Drittklässler.

„Sie weiß es."

Das allein reichte aus, dass die Angstperlen an ihren Schläfen herunterliefen.

Bet - Kuroo & OCWhere stories live. Discover now