Fünfzehn

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Mit deiner Großmutter schlendertest du durch die Stadt. Ihr wart auf der Suche nach einem Kimono. Kuroo hatte dich gefragt, ob du heute mit dem Team zum Festival gehen möchtest. Doch da du nicht all deine Klamotten mitgebracht hattest, zumindest nicht die, die du nicht jeden Tag bräuchtest.. wart ihr nun auf dem Weg, etwas passendes zu besorgen.

„Wie findest du den hier?", fragte dich deine Großmutter. Abgeneigt verzogst du dein Gesicht. Es war kunterbunt. Überhaupt nicht dein Geschmack. Sie verstand schnell und lief auf einen anderen Stand zu.
„Und was ist mit dem?", neugierig musterte sie dich und strahlte, als sie ein kleines Lächeln deinerseits vernahm.
„Der würde mir gefallen", schnell hattest du ihn anprobiert und überlegtest nicht allzu lange. Du nahmst diesen und gemeinsam hattet ihr euch wieder auf den Heimweg gemacht.

Daheim angekommen, richtetest du dich langsam. Ein dezentes Make-up, ähnlich wie du es auch in der Schule trugst und deine Haare hattest du leicht nach oben gesteckt. Es sollte nicht zu viel sein. Immerhin wusstest du nicht, wie sich die Jungs einkleiden würden.

Nach einer Weile klingelte es an der Türe und mit großen Augen sahst du auf deine Wanduhr. Es war noch viel zu früh. Vielleicht der Postbote, ging dir durch den Kopf.
Doch als deine Großmutter nach dir rief, wusstest du dass es nur deine Freunde sein konnten.

Du sprangst die Treppenstufen beinahe herunter und musstest aufpassen nicht zu stolpern.

„Hey", sprachst du atemlos aus, als du dich an deiner schelmisch grinsenden Großmutter vorbei gedrängt hattest.
Kuroo's Augen weiteten sich und sein Mund öffnete sich leicht, doch er fand keine passenden Worte, um deine Schönheit zu beschreiben.

„Huh? Ist Kenma denn gar nicht hier?", du versuchtest hinter den Kapitän zu blicken, doch kein Setter in Sicht. Als sich Kuroo endlich wieder gefasst hatte, rieb er sich den Nacken und vermied deinen Blick.
„Die Jungs gehen schon vor, wir haben noch was anderes vor!"
„Wir?", skeptisch hobst du deine Augenbraue. Äußerlich schienst du total ausgeglichen, doch innerlich tobte dein pochendes Herz wie verrückt.
„Ja, wir. Also kommst du?", fragte er dich, indem er seinen Arm ausstreckte, damit du dich einhaken konntest.
Auch er trug einen Yukata. Wie zu erwarten in schwarz, mit wenig roten Akzenten. Doch du konntest nicht leugnen, dass er darin verboten gut aussah. Schnell schlich sich die Wärme in deine Wangen, als du wieder an seine Geste zurück dachtest. Doch in dem Kimono, den du trugst, wäre das Laufen um einiges einfacher, wenn du dich einhakst.

„Bring sie mir nicht zu spät, Kuroo", rief deine Großmutter euch ernst zu, doch du konntest ihr Grinsen selbst aus der Ferne erkennen.

Immer noch eingehakt, lieft ihr in kleineren Schritten, so wie es eure Kleidung eben erlaubte.
Es dämmerte langsam, als Kuroo dich zu einem Hügel führte und dich erwartungsvoll ansah.

„Nicht dein Ernst?", mit großen Augen sahst du von ihm zum Hügel und geradewegs wieder zurück. Es wirkte so steil, dass du allein schon bei der Vorstellung Schnappatmung bekamst. Du warst definitiv kein fauler Mensch, dennoch gehörte diese Art von Beschäftigung nicht zu deinen liebsten.

„Es lohnt sich, vertrau mir!"

Vertrauen?

Du überlegtest kurz. Vertrautest du Kuroo denn? Wenn du ihn ansahst.. wie seine chaotischen, schwarzen Haare zu Berge standen und seine bernsteinfarbenen Iriden, dir direkt in die Seele zu sehen versuchten und dir warm und liebevoll entgegen blickten. Und das verschmitzte Lächeln, welches er so oft auf den Lippen trug. Ja, dann warst du dir sicher. Du vertrautest ihm, mit jeder Faser deines Körpers.

„Okay", hauchtest du und ließt dich von ihm mitziehen.

Oben angekommen, weitetest du fassungslos die Augen und sahst der Sonne, die in den schönsten und wärmsten Farben getränkt war, beim untergehen zu. Von diesem hohen Aussichtspunkt, schien alles so unbeschwert und leicht. Der zuvor noch blaustrahlende Himmel, hatte sich rotviolett gefärbt und es sah einfach nur atemberaubend aus. Du wusstest gar nicht, was du dazu sagen solltest.

„Nicht stehen bleiben. Ich hab noch eine Überraschung", du musstest gar nicht erst in sein Gesicht sehen, um zu wissen dass er lächelte. Seine Hand griff instinktiv nach deiner und somit führte er dich weiter nach Westen und du warst wie eingefroren, als du seine Überraschung erkanntest.

„Hast du das gemacht?"
Es war nur ein Flüstern, doch sein zufriedenes Lächeln bestätigte dir die Annahme, dass er es gehört haben musste.

„Nur für dich, Kazu-chan", grinste er und auf deinen Wangen legte sich ein Rotschimmer.

Eine kleine Picknickdecke wurde ausgebreitet und auf dieser war von Obst, bis hin zu Onigiri alles präsent. Eine wohlige Wärme breitete sich in deinem Herzen aus und ein glückliches Lächeln, nahm auf deinen Lippen platz.

„Wieso machst du so viele Bilder", amüsiert hob Kuroo eine Augenbraue an.
„Instagram", antwortetest du knapp und knipstest erneut ein Bild.
Kuroo nahm dir das Handy aus der Hand und stellte auf die Frontkamera um. Die Erdbeere die du in der Hand hieltst, schnappte er sich mit dem Mund und hatte genau diesen Moment aufgenommen.
„Das wird gepostet", bestimmte er grinsend und du versuchtest deine Verlegenheit abzuschütteln.
Verzweifelt versuchtest du ihm dein Handy aus der Hand zu nehmen. Doch er war viel zu groß. Selbst im Sitzen überragte er dich um einiges. An seinen Schultern stützend, klammertest du dich hoffnungslos an seinem Handgelenk. Du hattest so viel herumgezappelt, dass du geradewegs auf den Rücken fielst und er über dir lag. Eure Gesichter waren nur wenige Atemzüge voneinander entfernt, sodass du seinen nach Minze riechenden, warmen Atem auf deinen Lippen spüren konntest. Dein Atem stockte und für einen kurzen Moment hattest du Angst, dass dir dein Herz aus der Brust springen könnte. Doch du konntest dich nicht rühren. Auch Kuroo schien nicht den Anschein zu erwecken, von dir loszulassen.

„W-Wir..", fingst du an. Doch die Worte, die dir auf der Zunge lagen, drangen nicht hervor.

„Hm..", summte Kuroo und eure Nasenspitzen berührten sich bereits. Er konnte sich kaum zurückhalten. Dir so nah zu sein, brachte ihn in vollkommene Ekstase.

„W-Wir sollten gehen.."

Bet - Kuroo & OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt