Zehn

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Ausgeschlafen und fertig gerichtet, tapst du in die Küche. Deine Großmutter hatte dir bereits ein leckeres Bento gezaubert. Dieses packtest du ein nachdem du dich bei ihr bedankt hattest. Du standest noch am Kühlschrank, aus dem du deine Erdbeermilch genommen hattest. Die du direkt im stehen noch fertig trankst.

„Ich glaube du solltest deine beiden Freunde nicht so lange warten lassen", belustigt sah sie aus dem Fenster. Während du dich beinahe an der Milch, die sich noch in deinem Mund befand, verschlucktest. Schnell ranntest du ans Fenster, aus dem sie sah und konntest Kuroo und Kozume entdecken. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf deine Lippen.
Es wird wohl doch nicht so ein schreckliches Jahr.., hörtest du in deinen Gedanken.

„Was macht ihr denn hier?", fragtest du fröhlich, als du auf die beiden Jungs zu liefst.
„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen Kazu-chan", mit großen Augen sahst du erst zu Kuroo und hinterher zu seinem besten Freund. Dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern und hob die Hand zur Begrüßung.

„Was ist denn mit meinem Nachnamen passiert?", fragtest du mit hochgezogener Braue. Kuroo verschränkte etwas beleidigt die Arme vor der Brust.
„Kenma nennt dich doch auch so", warf er ein.
Angeklagter sah wieder von seinem Spiel auf und runzelte die Stirn.
„Ich nenne sie definitiv nicht so", angewidert verzog er das Gesicht, woraufhin du schmunzeln musstest.

„Wie dem auch sei, zu deiner vorherigen Frage: Wir haben denselben Schulweg, also wollten wir dich abholen", grinste er breit und legte dir selbstbewusst den Arm um die Schulter, während ihr schon einige Meter gelaufen seid.
Vorsichtig schobst du seinen Arm herunter, konntest dir aber ein leises Kichern nicht verkneifen.

Kuroo bombadierte dich regelrecht mit Nachrichten und Emojis. Kurz zweifeltest du an deinem gesunden Menschenverstand und fragtest dich wieso um alles in der Welt, du mit ihm Nummern ausgetauscht hattest. Doch als erneut eine Nachricht aufploppte, zuckten deine Mundwinkel automatisch nach oben.

»Willst du uns heute beim Trainings zusehen?«
»Bitteee.. Kazu-chan«

Du schriebst ihm nicht zurück, da euer Lehrer gerade ins Zimmer kam.
Doch unauffällig drehtest du dich zu Kai, der wie gebannt zur Tafel sah.
„Du Kai-san?"
„Lass doch das san weg", lachte er kurz auf und sah dich auffordernd an.
„In welcher Halle findet denn euer Training immer statt?"
Nachdenklich, weshalb du dich dafür interessieren könntest, rieb er sich die Schläfe mit dem einzelnen Finger.
„Meistens in der Haupthalle, die erreicht man, wenn man über den Schulhof läuft. Wieso fragst du?"
Du lächeltest ihn dankbar an.
„Nur so", schulterzuckend, richtete er seinen Blick wieder nach vorne.

Nachdem es nun zum Schulschluss geläutet hatte, packtest du erleichtert deine deine Sachen zusammen.

„Man sieht sich Uchida", Kai winkte dir freundlich zu und du tatst es ihm gleich

Du ließt dir viel Zeit, um bei der Sporthalle anzukommen. Mehrmals hattest du dir überlegt, nicht doch einfach heim zu laufen. Dennoch war es ziemlich verlockend, diesen Weg nicht alleine gehen zu müssen. Sobald Kuroo und Kozume, mit dem Training fertig wären, könntet ihr gemeinsam laufen. Das war doch mal eine sensationelle Idee.

Du konntest bereits die Schuhsohlen quietschen und die harten Bälle auf den Boden aufkommen hören. Kurz schlosst du deine Augen und genosst den Klang, der sich dir bot. Es ist eine Weile her, seitdem du in einer Sporthalle warst, in der Volleyball gespielt worden ist. Zuletzt vor einem halben Jahr, als du das Team deiner besten Freunde angefeuert hattest.
Es war das Vorentscheid für den Vertreter der Präfektur Miyagi, welcher dann nach Tokio zum Frühlingsturnierfahren dürfte. Kurz warst du traurig darüber, dass du deine Freunde in ihrem letzten Schuljahr nicht dabei unterstützen konntest. Doch du nahmst dir vor, sie unbedingt die nächste freie Zeit mal zu besuchen.

Die Hallentüre stand offen und du stecktest zu erst deinen Kopf hinein, um dir ein Bild zu machen. Der alte Nekomata saß auf seiner Trainerbank und neben ihm befand sich ein junger Mann, höchstens Mitte oder Ende Zwanzig. Du fragtest dich, ob das der Co-Trainer des Teams war.

Du huschtest schnell in die Halle und stelltest dich unauffällig neben die Türe, damit du nicht auffielst, aber dennoch einen ausreichenden Blick auf das Team hattest.

Zuerst fiel dein Blick auf Kenma, der nicht besonders motiviert schien. Sein Anblick amüsierte dich, doch du musstest zugeben dass er gar kein übler Zuspieler war. Ganz im Gegenteil, er war sogar ziemlich gut. Doch da du den krassen Vergleich zu Oikawa hattest, stiegen deine Erwartungen eines Zuspielers natürlicherweise in die Höhe.
Du sahst dir nun die restlichen Mitglieder an und musstest feststellen, dass sie wirklich gut in der Verteidigung waren. Also immer noch.., dachtest du dir. Denn schon damals, als dein Großvater in diesem Team war, setzten sie hauptsächlich auf ihre Verteidigung. Nekoma war unter den Teams in Tokio dafür bekannt, fast jeden Ball annehmen zu können. Mal abgesehen von ihrem Libero, der noch überragender darin war.

Zuletzt blieb dein Blick an Kuroo hängen. Der Kapitän, dessen schwarzes Trainingsshirt sich eng an seine Brust schmiegte. Als hätte dies nicht ausgereicht, dich aus der Fassung zu bringen. Zog er dieses auch noch hoch, damit er sich übers Gesicht wischen konnte.

Die Hitze stieg dir ins Gesicht und du konntest nicht aufhören zu starren. Er hatte so unfassbar definierte Bauchmuskeln, dass du bald anfangen würdest zu sabbern. Glücklicherweise wurde dein Starren unterbrochen, da du die laute Stimme des Coachs hörtest, die ihnen zu rief dass sie weitermachen sollten.

Vorsichtig tapstest du dich in die Nähe der Trainerbank.

„Kazuko?", fragte dich Coach Nekomata verwundert, doch ein breites Grinsen nahm schnell seinen Platz.
„Hat dich der alte Greis doch dazu bekommen, Volleyball ein bisschen näher kommen zu wollen", lachte er herzhaft auf. Aus irgendeinem Grund, wolltest du ihm nicht sagen, dass du wegen Kuroo hier warst. Der Gedanke war dir peinlich genug.

Dass die gesamte Mannschaft zu euch rüber sah, bemerktest du erst gar nicht. Viel zu sehr warst du in das Gespräch mit dem alten Mann verwickelt, den du schon viel zu lange nicht mehr gesehen hattest.

Kuroo's Augen blitzen glücklich auf, als er dich erkannte und vor allem als er sah wie zwanglos du dich mit seinem Mentor unterhieltst. Doch die Jungen um ihn herum verstanden wohl nicht, wieso ihr so vertraut miteinander wart.

Somit lauschten sie dem Gespräch zwischen dir und dem Trainer.

„Naoi, kommen sie doch mal her", winkte er seinen Co-Trainer zu sich.

„Das hier ist Uchida Kazuko, sie ist die Enkeltochter von Abe", lachte er wissend auf.
Naoi wirkte entgeistert und sah zwischen euch beiden hin und her.
„Von ihrem Kapitän? Zur Oberschulzeit? Der Dämon auf dem Spielfeld?", bei jedem seiner Fragen, wurden seine Augen größer und auch einige der Jungs hatten schon von ihm gehört und konnten kaum glauben, dass du dessen Enkeltochter warst.

„Kazu-chan, du bist wirklich gekommen", Kuroo sprintete euphorisch auf dich zu und breitete bereits die Arme aus, um dich in ihnen zu erdrücken. Doch du machtest dich kleiner, als du ohnehin schon warst und schlüpftest schnell an ihm vorbei.
„Ihhh, Kuroo du bist total verschwitzt", angeekelt rümpfst du deine Nase und ein lautes Lachen drang euch in die Ohren. Coach Nekomata sah euch belustigt an.

„Sagt mal, woher kennt ihr beiden euch?", fragte er immer noch grinsend, dennoch mit einem neugierigen Unterton.

Bet - Kuroo & OCOù les histoires vivent. Découvrez maintenant