4. Wolken - weiße Flecken am Himmel

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☀️

Jetzt sitzt Shisui alleine an der Klippe. Die Beine angewinkelt und die Arme drumherum geschlungen. Sein Kinn ruht auf seinen Knien und er denkt daran, wie bildschön Itachi in diesem Anzug aussah.

Wie sich der schwarze Stoff genau richtig um seinen Körper spielte. Doch der Gedanke, dass Itachi das trägt, um eine andere zu heiraten, gefällt ihm nicht.

Vorhin brachte Shisui Itachi nach Hause. Die Ladys hatten sich immer noch nicht für einen Kuchen entschieden. Gott, wieso braucht man bei so was Belanglosem so unfassbar lange? Es ist ein Rätsel für den Lockenkopf.

Danach fragte er den Clan-Erben, ob er heute noch Zeit hätte, um sich am Kirschblüten Baum zu treffen,
oder ob sein Filmeabend mit seiner Verlobten zu mehr als nur einen Film schauen wird und deswegen keine Zeit mehr hätte.

In seiner Stimme war Neckerei und Sarkasmus. Zumindest wirkte und klang es so. Dabei war das total ernst gemeint. Shisui schwört, dass dieses Uchiha Mädchen irgendwann Itachi so sehr an sich kettet - im schlimmsten Fall sogar ein Baby von ihm will und Itachi somit komplett von Shisui nimmt.

Er kann es Izumi nicht verübeln. Manchmal, wenn Shisui wieder nicht schlafen kann, denkt er daran, wie ein kleiner Itachi oder eine kleine Itachi durch ihr Haus flitzt und sie einfach nur glücklich zusammen leben.

Aber das wird nicht passieren.

Dafür steht ihnen zu viel im Weg und dass Itachi in zwei Wochen heiratet, macht es ganz und gar nicht besser.

Dabei wollte Shisui doch an ihrer Stelle sein. Er wollte doch Itachi diesen Ring an den Finger stecken und ihn fragen, ob er sein Mann werden will. Er wollte mit ihm am Altar stehen. In die stolzen Gesichter der anderen schauen, doch was ist?

Diese Trude heiratet seinen Itachi. Sie wird mit ihm am Altar stehen und in die Gesichter der anderen blicken.

Er ächzt.

Plötzlich verspürt Shisui bekanntes Chakra neben sich.
Er blickt nach rechts und da sitzt er. Itachi.

»Bin ich zu spät?«, horcht der Jüngere nach.

Perplex blinzelt Shisui. »Was? Nein! Nein, du bist nicht zu spät. Du bist nie zu spät, Itachi«, lächelt Shisui ihn warm an.

Itachi nickt.

Shisui nickt auch.

»Und, für welchen Kuchen haben sie sich entschieden?«, fragt Shisui neugierig nach ein paar Sekunden der Stille.

»Keine Ahnung. Mein Kopf hat aufgehört zu denken und meine Ohren hörten nicht mehr zu«, zuckt er schuldig mit den Schultern.

Shisui nickt wieder.

Beide schauen in den Himmel, wo die Sonne heute hinter blauen Wolken tanzt. Man kann sie nicht erkennen, aber spüren. Denn es ist angenehm warm.

Auch Itachi kann die Wärme fühlen. Aber nicht die der Sonne. Denn seine Sonne sitzt gerade neben ihm und strahlt wieder mit dieser Ausstrahlung und Euphorie, die kein anderer übertreffen könnte.

Niemand könnte so perfekt aussehen. Selbst nach einem anstrengenden Tag. Niemand hat solch schöne Locken und diesen atemberaubenden Duft, der Itachi die Nase vernebelt.

Selbst seine Gedanken sind ausgeschaltet, einfach nur, weil er ihn riecht und neben ihm sitzt. Zu gerne würde er ihn umarmen und sich an dessen Brust schmiegen. Zu gerne würde er all das rückgängig machen und auch die Versprechen, die versprochen wurden, nie ausgesprochen haben.

»Hattet ihr eigentlich schon mal das Thema ... Kinder?", fragt der Ältere von beiden zögerlich.

Itachi schaut zu ihm rüber und beäugt ihn kurz, wie er da verkrochen hockt und in den Himmel starrt.

»Dafür ist genug Zeit. Denke ich ...«, meint Itachi gedämpft.

»Fugaku wird euch sicherlich direkt nach der Hochzeit in ein Zimmer sperren und euch erst wieder rauslassen, wenn ...« Die letzten Worte schluckt er runter.
»...sie schwanger ist«, beendet er.

Das wäre sein größter Alptraum. Wie sollten sie dann noch ein Paar werden, wenn Itachi nicht nur verheiratet, sondern auch noch Vater wäre? Nur nicht von seinem Kind.

»So schlimm wird es nicht kommen, Shisui.«

Itachi legt seine Hand auf Shisuis Schulter, welcher dann zu ihm aufschaut.

»Wieso machst du dir überhaupt darüber so viele Gedanken? Erst der Kuchen und jetzt Kinder«, runzelt der Clan-Erbe die Stirn.

Anstatt die wahre Wahrheit zu sagen, klagt er: »Das wäre doch sicher anstrengt für dich, Tachi. Die ganzen schlaflosen Nächte. Izumi wird sicherlich nicht jede Nacht aufstehen, um nach dem Baby zu schauen. Sie würde es knallhart dir überlassen.«

Itachi schmunzelt.
»So wird es nicht kommen. Vertrau mir. Wir haben Zeit für so was.«

Und wieder bemerkt Shisui, wieso er sich in den Jungen mit den langen Haaren verliebt hat. Diese Art, die so ruhig und alles sachlich wirken lässt, kann einen doch nur verzaubern.

»Hat sie sich sehr an dich vorhin ran gemacht? Bei eurem Film?«

»Na ja. Zum Schluss ist sie nur auf meiner Schulter eingeschlafen. Dann habe ich sie behutsam hingelegt und zugedeckt«, erklärt er friedlich.

»Okay«, summt Shisui.

Ein Hauch von Eifersucht pocht durch seine Venen.

»Wie war dein Tag sonst?«, fragt der Lockenkopf und legt sich nach hinten ins Gras.

»Gut, deiner?«

»Meiner auch. Guck mal. Da!« Er deutet auf eine Wolke. »Sie sieht aus wie eine Karotte.«

Diese lockere, verspielte Weise lässt Itachis Herz hüpfen. Bei Izumi war noch nie alles so flockig wie bei Shisui. Bei ihm kann er einfach er selbst sein und loslassen. Er musst keinen Pflichten nachkommen oder an seinen Clan denken. Nein, bei ihm kann er Wolken Namen und Formen geben. Die Sonne beobachten, wie sie hinter dem Horizont verschwindet und die warme Luft genießen.

All das, was er weder bei Izumi noch bei wem anderes kann.

»Und die sieht aus wie ein Löwe mit Drachenflügeln«, frohlockt der Ältere. »Hast du einen Namen für die beiden?«

»Hm ... Die Karotte Marius und der Löwe Moro.«

»Oh ja, die passen«, strahlt sein Cousin glücklich.

Shisui schließt seine Augen, weshalb Itachi die wunderschönen, dichten, langen Wimpern betrachten kann.
So wunderschön und perfekt, denkt er sich.

»Mit dir ist alles so viel angenehmer, Itachi. Und entspannter. Ich bin wirklich froh, dass du mein bester Freund bist«, gluckst Shisui ihn von der Seite an.

Itachis Wangen färben sich leicht rot, als der Ältere ihn von der Seite schelmisch angrinst.
Peinlich berührt blickt er zur Seite.

Auf einmal spürt er zwei starke Arme um sich und inhaliert den vertrauten Duft.
Shisui umarmt ihn. Er legt seinen Kopf in den Nacken des Jüngeren und genießt die warme Nähe.

Somit verweilen sie noch eine ganze Zeit so umschlungen und sicher, ohne irgendwelche Ängste oder ähnliches.
Einfach Freiheit.

Wie die Wolken am Himmel.

Da wird Itachi eines klar ...

Sollte er eines Tages sterben, will er eine Wolke sein, um Shisui immer so schöne Sonnenuntergänge zu bieten.

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Ich bin wieder zurück von Klassenfahrt ☺️ es war ganz okay. Es gab sehr viel Drama, wie ich es noch nie erlebt habe 🙈 aber es hat mich auch ganz viel für meine zukünftigen Storys inspiriert ❤️

Tut mir übrigens leid, dass ich in letzter Zeit nicht wirklich dazu kam, eure und auch die Storys von anderen zu lesen und zu voten. Mir fehlte einfach die Zeit und die Motivation 🤧 aber ich werde alles nachholen. Versprochen 😚☘️⭐

Schönes Wochenende ✨❤️ man liest sich!

~L
1169 Wörter

Sunset Where stories live. Discover now