Mr. Sanchez

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Stickige Luft, modrig und alt, abgestanden. Das ist das erste was ich wahrnehme als ich dort ankomme, wo offenbar unser Ziel liegt. Vorbei an Haken und anderen Dingen die in der Szene beliebt sind scheint das hier ein absolut ekelerregender Folter Porno Keller zu sein.

Vor einem Thron kommen wir zum stehen.

Aurora ist außer Kontrolle, so sehr, daß die Männer ihre liebe Mühe haben sie in den Griff zu bekommen. Als die Handschellen zuschnappen drehe ich mich zu ihr, finde sie an einem Andreas Kreuz befestigt vor. Ihre Angst ist allgegenwärtig, allerdings ist ihre Wut durchaus deutlicher zu spüren.

Die Männer, die sie - wie ein Opferlamm dem Teufel ausgeliefert - festgebunden haben stellen sich in die Reihe zu den anderen. Umgeben von Feinden bin ich nun der letzte der in der Mitte direkt vor dem Thron steht und wartet.

Hinter dem Thron, versteckt durch bodenlange schwarze Vorhänge erscheint schließlich Sanchez. Er schlendert auf mich zu, bleibt in Reichweite von Aurora aber stehen und leckt sich die Lippen. "Wie ich sehe habt ihr mir gleich zwei Geschenke gemacht, Männer. Euer Lohn wird endlos sein. Zwei von euch bleiben, der Rest kann sich draußen vergnügen, hopp hopp." befiehlt er und schon lichten sich die Reihen. Ob das gut oder schlecht ist...?

Die Anspannung steigt als Sanchez auf dem Thron Platz nimmt. Er beäugt mich amüsiert, greift nach einer Zigarre und zündet sie an. "Du bringst mir also meine Ware zurück... Und gleichzeitig stellst du dich mir, der letzte Überlebende deiner Familie. Wir sollten gleich zum Thema kommen, aber zuerst... Zeig mir meine Ware. Ich will sehen, ob sie unbeschadet ist." raunt er und bläst den Qualm direkt in meine Richtung. "Na los, geh zu ihr."

Noch etwas unsicher was er eigentlich von mir will tue ich was er von mir verlangt. Ich gehe zu Aurora hinüber, bleibe neben ihr stehen und sehe ihn an. Er macht eine Handbewegung, doch als ich nicht reagiere steht er auf. "Zeig. Mir. Meine. Ware!" schnaubt er wütend...

Casio und meine Leute brauchen länger als gehofft also bleibt mir nichts anderes übrig. Ich hebe Aurora's Oberteil etwas an, aber das reicht Sanchez nicht. Er brüllt und tobt, schreit ich sei doch ein Mann und solle gefälligst tun was er verlangt und binnen weniger Sekunden murmle ich ein "Sorry", reiße dann aber am Stoff von Aurora's Shirt. Darunter wird ihre Haut sichtbar, ebenso wie ihr BH und ich hoffe dass das genügt, zumal sie auch schon so einen gequälten Ausdruck auf dem Gesicht hat und die Scham nicht mehr länger unterdrücken kann.

"Gut... Nun der Rest." fordert Sanchez und setzt sich wieder. Er genießt wie Aurora sich windet. Als ich nach den Knöpfen greife um sie zu öffnen saugt sie scharf die Luft ein, trotzdem mache ich weiter - solange, bis sie nicht mehr viel mehr trägt als ihre Unterwäsche. "Wie ich sehe geht es ihr gut. Offenbar hast du sie gut behandelt, das bringt dir Bonus Punkte. Allerdings... Die Flucht aus Brickston ziehe ich dir ab."

Er redet als wolle ich ihm etwas verkaufen - nicht mehr als ein Stück Fleisch. Aurora zittert, ist ausgeliefert und panisch.

"Nun... Reden wir einmal über den Platz den ich gerne hätte. Er ist dein Ticket hier raus - lebend. Du kannst gehen, bist ein freier Mann. Aber ich empfehle dir, dich aus der Stadt zurück zu ziehen. Denn wenn nicht..."

Sanchez stockt als der Kugelhagel an der Oberfläche ausbricht. Sofort springt er auf, umringt von seinen verbliebenen Männern und knurrt mir etwas unverständliches entgegen. Als seine Männer schließlich auf mich zu kommen schirm ich Aurora ab. Einer von ihnen lächelt, erstickt aber daran als ich zuschlage und er nach hinten taumelt. Der andere versucht währenddessen Aurora's Handschellen zu lösen, reißt grob an ihr herum. Ihn auszuschalten wird mir mehr als nur ein Vergnügen sein.

Als der Nebel sich lichtet, die Geräusche langsam verstummen und Aurora - mittlerweile mit meinem Shirt bekleidet - neben mir steht, kommen Casio und meine Männer herein. Ich zeige auf den Thron, doch dieser ist leer - Sanchez ist geflüchtet. "Scheiße, Ezio. Das ist gar nicht gut." murmelt er und betrachtet Aurora, die sich neben mir versteift. "Und was soll das? Wieso trägt sie dein Shirt? Und wieso ist sie überhaupt noch hier?"

"Wir müssen an eurem Timing arbeiten. Und sie..." stocke ich und schaue zu ihr rüber, "ich lasse sie sicher nicht bei diesem Monster."

Damit ist die Diskussion beendet, allerdings genauso wie unser Vorhaben. Alles ist gescheitert. Sanchez ist da draußen und jetz da er weiß das ich ihn herein gelegt habe ist er noch bedrohlicher als sowieso schon...

Es ist lange her das ich zuhause war. Noch damit beschäftigt die Bilder in meinem Kopf zu ordnen und zu verstehen - denn Casio hat ein Gemetzel an der Oberfläche angerichtet als ich im Keller mit Sanchez war - bemerke ich gar nicht wie schnell wir zurück zu dem Ort kehren, den ich fluchtartig verlassen habe. Casio weist einen Mann an, Aurora fort zu bringen, doch in letzter Sekunde halte ich ihn auf. "Nein. Sie kommt mit mir." gebe ich den Befehl und steige aus. Dicht gefolgt von Aurora, die während der ganzen Zeit unheimlich still gewesen ist.

Die Männer auf dem Anwesen betrachten meinen nackten Oberkörper, dann sehen sie Aurora an. Was immer sie denken, will ich besser an dieser Stelle gar nicht wissen. Die meisten von ihnen ignoriere ich, ziehe Aurora mit mir bis ins Haus und schließlich bis ich im Schlafzimmer stoppe. Ich will etwas sagen, aber in dem Moment steht Casio mit bleichem Gesicht an der Tür. Aurora zieht sich ins Badezimmer zurück, damit Casio's strafender Blick nur mir allein gilt.

"Meister... Telefon."

Er sagt mir nicht, wer es ist... Aber das ist gar nicht nötig. Ich weiß es. Ruhig und gelassen nehme ich den Hörer in die Hand, warte bis Casio sich etwas zurück zieht und lausche dann meinem Gegenüber. "Das war ein Fehler, Ezio. Ein großer Fehler. Er wird euch jagen und weißt du auch was dann passiert? Wenn er euch hat? Er wird Aurora vor deinen Augen quälen, wie er es bei Carina getan hat. Er wird sie zerstören und dann erledigt er dich. Du hattest deine Chance."

Der Monolog endet, die Leitung ist tot. Statt Sanchez selbst wie vermutet, ist es Atkinson gewesen der mir diese Botschaft übermittelt hat.

Der Kampf geht also weiter und Atkinson, sowie Sanchez wissen ganz genau wo wir sind... Ein Angriff ist also nur eine Frage der Zeit. Mir bleibt nichts anderes, als ihnen zuvor zu kommen, aber zuerst muss ich für Ordnung sorgen...

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