Teil 3

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„Herrin, wir haben keine großen Bedrohungen in diesem Gebiet gefunden", berichtete Flamme. „Der Bau der Ruine macht auch große Fortschritte, Herrin", fügte Cabaro hinzu und senkte den Kopf. „Gut, dann macht weiter. Ich muss zurück."

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„Felix? Hast du einen Moment Zeit?", fragte ich, nachdem ich meinen besten Freund eingeholt hatte. „Äh, klar. Was gibt's?" „Es geht um die alte Ruine auf dem Land. Was weißt du darüber?" Felix runzelte die Stirn. „Nicht viel, muss ich zugeben. Vielleicht könnten wir mal in die Bibliothek gehen? Da gibt es bestimmt was darüber." Ich nickte und dachte nach. „Da können wir ja gleich wegen den Bestien schauen." Felix brummte nur zustimmend, als wir losliefen.

„Hier steht was", rief ich Felix leise zu. Neugierig schaute er auf. „Über die Ruine?" „Ja, genau." „Was steht da?" „Die Schrift ist ziemlich verworren, aber ich glaube, ich kann es lesen. Über die verlassene Ruine ist nicht viel bekannt. Jedoch kann man berichten, dass sie früher als Schloss für die Urbestien diente, der das Land in Angst und Schrecken versetzte. Diese Bestien waren groß wie Bären und waren eine Mischung auf Wolf, Adler und Löwe. Diese Urbestien kristallisierten sich mit der Zeit zu unterschiedlichen Bestien mit einer vorherrschenden Tierart. Durch die Paarung untereinander und mit anderen Tierarten entstanden später ganz neue Bestienarten, die Klans genannt werden. Irgendwann verschwanden die Bestienklans und die alte Ruine verfiel. Doch auch heute noch kann man die dunkle Kraft spüren, die dort herrschte." Felix und schwiegen eine Weile. „Ich glaube, wir haben eine Antwort auf beide Fragen gefunden, Mia", meinte Felix dann leise. „Ich denke auch. Wir wissen jetzt etwas über die Ruine und über die Bestien. Aber was soll uns das Wissen jetzt helfen?", fragte ich ratlos. Felix zuckte mit den Schultern. „Wir können diese Ruine ja mal suchen gehen", schlug er vor. Ich stimmte zu und stellte das Buch zurück ins Regal.

Ich schlang meinen schwarzen Umhang mit dem silbernen Halbmond auf dem Rücken enger um meine Schultern und setzte die schwarze Kapuze auf, um mein Gesicht zu verdecken. „Was ist eigentlich so besonders an diesem Umhang? Seit ich dich kenne, trägst du ihn ununterbrochen", meinte Felix und blickte sich wachsam um. „Ich weiß nicht...", murmelte ich und dachte an jene Nacht, wo ich in irgendeiner Zeremonie gewesen war und mir eben genau dieser Umhang gegeben war.

Herrin der BestienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt