Quartadecima/ Teil14

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Am Weltenbaum spielte sich ein Drama ab, während der Körper der Dschaymalla sich immer mehr mit Stamm und Wurzeln verband, wurde er von den Kreaturen des Tartos weiterhin angegriffen und Trums hatte Probleme, seine Schutzblase aufrecht zu erhalten.

Trum zitterte, stöhnte und fasste sich an den Kopf: »Ich packe das nicht mehr lange. Sie muss aufwachen und mir helfen dagegen zu halten.«

Eide und Lot rüttelten an der Weltenlenkerin. Eides leuchtende Aura verblasste und vibrierte wie eine kaputte Glühbirne und sie schluchzte, weil alle Bemühungen umsonst waren. Überdies nahm Dschaymallas Haut die Maserung von Rinde an und Lot berührte sie mit dem Finger.

Die Nachtmahre und Meeresmonster waren in Scharen angekommen und setzten sich auf die Schutzblase. Sie saugten sich mit ihren Tentakeln fest und kratzten mit ihren Krallen an der Oberfläche. Sie kreischten und brüllten und es gab hohe, quietschende Geräusche, die Nodi erfüllten. Die Spinnen und Schaben rollten sich zusammen und die Früchte des Baumes fielen auf die Erde.

»Wenn die Tante nicht bald aufwacht, sehe ich sehr schwarz«, prophezeite Koljov.

»Nenn sie nicht so! Du siehst immer schwarz«, schimpfte Eide.

»Sie kann dich mit einem Blick vernichten. Nimm dich in Acht!«

Der Junge mit den schwarzen Augen und dem traurigen Blick, drehte sich um und sah nach seinen kleinen, grauen Flügeln.

»Ach, Süße! Falls du s noch nicht gemerkt hast, ich bin schon tot. Was soll mir jetzt noch passieren?«

»Dass du deine Seele verlierst...aber um die ist es ja scheinbar nicht schade!«, erklärte das blonde, zarte Mädchen.

Da ertönte ein schrilles Geräusch, es klang wie eine riesige Posaune.

»Was ist das Leute?«, fragte Lot, der hinzugekommen war.

Die Wesen auf der Kugel brüllten, als verursachte ihnen dieses Geräusch Schmerzen. Sie jaulten und ein Großteil ließ ab von der Blase.

»Sie hauen ab! Hurra!«, sagte Koljov. Der Druide Trum sah nach oben und erstarrte. Da war noch einmal ein alles erschütternder Trompetenstoß.

Eide vernahm ein Knistern: »Was bedeutet das?«

Da erkannte sie erste zarte Risse in der Oberfläche der Blase.

»Jedenfalls nichts Gutes!«, entgegnete Trum.



Hick und Slotti überflogen in der Burg Krux einen Innenhof, in welchem es an zahlreichen Stellen brannte. Der kleine Drache wich so geschickt den Feuervögeln aus, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Er landete recht schnell in einem der Nebengebäude.

»Stallbursche!«, krähte der Drache. »Stallbursche, wir brauchen deine Dienste!« Eine Zeit lang geschah nichts.

»Ob er auch schläft?«, überlegte Slotti. Die kleine Motte war ziemlich nervös, hier mitten im Tartos mit allen Bewohnern der Unterwelt mehr oder weniger alleine zu sein. »Hallo?«, rief er verunsichert.

Der Stall sah alles andere als normal aus, das Holz der Boxen war schwarz und wirkte, als habe es zwanzig Jahre unter Wasser gelegen. Statt duftendem Heu waren auf dem Boden schleimige Halme verteilt und in die Futterkrippen waren feuchte Pflanzen gestopft, die wie Meeresalgen aussahen.

Hick kam ein paar Schritte hinter Slotti hergelaufen, indem er sich umständlich mit den Dornen seiner Flügel auf der Erde abstützte.

Da fiel Slottis Blick in eine der Boxen, die bewohnt war. Dort stand ein Pferd, das nur aus Fellresten, Sehnen und Knochen bestand. Seine Augen glommen in seinem knochigen Schädel wie Kohlen und es sah Slotti an. Dann gab es einen durch dringenden Laut von sich, der einer verstimmten Geige glich.

Der Schlaf der EwigenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora