"Kann man einfach so ins Schulleiterbüro apparieren?", fragte Sirius zweifelnd. 

"Ich schon", erinnerte Remus ihn. "Als Lehrer in Hogwarts." 

Sirius machte eine einladende Handbewegung in Richtung Kamin. 

"Dann darfst du wohl zuerst", meinte er. Remus griff in die Schale mit Flohpulver, warf etwas davon in den Kamin. Nichts geschah. 

"Richtig", murmelte er dann, zückte seinen Zauberstab und entzündete ein Feuer. Keiner der Anderen sagte etwas. Anscheinend hatten sie sehr zu Remus' Erleichterung alle beschlossen, so zu tun, als wäre das gerade nicht passiert. Remus griff nach einer zweiten Prise. "Professor Dumbledores Büro, Hogwarts", erklärte er und stieg ins grün aufleuchtende Feuer. 

Wenige Sekunden später stolperte er auf der anderen Seite heraus, rappelte sich auf und sah direkt ins erstaunte Gesicht des Schulleiters. 

"Professor Lupin", sagte der überrascht. "Was verschafft mir die Ehre?" 

Remus versuchte, sich nicht vom ungewohnten Titel irritieren zu lassen. 

"Ich muss dringend etwas mit Ihnen besprechen", sagte er knapp und versuchte nicht daran zu denken, unter welchen Umständen er zuletzt hier gewesen war. Im November vor beinahe dreizehn Jahren. "Es geht um Voldemort. Wäre es möglich, dass Sirius, Mary und Regulus auch noch kommen?" 

Dumbledore musterte ihn für einen Moment über die Ränder seiner Brille hinweg, dann hob er einladend die Hand. Das Feuer leuchtete blau auf - Remus blinzelte überrascht - dann wechselte es wieder zum gewohnten Grün, als nacheinander Sirius, Mary und Regulus herausstolperten, -fielen und elegant -schritten (in dieser Reihenfolge). Das Feuer brannte für einen Moment normal, dann zuckte es ein letztes Mal grünlich auf und zog sich zu einer kleinen Flamme zurück. 

"Nun", meinte der Schulleiter, als sie alle vier vor seinem Schreibtisch aufgereiht standen. "Womit kann ich Ihnen helfen?" 

"Sie sollten eher fragen, womit wir Ihnen helfen können, Professor", erklärte Regulus ohne Umschweife und legte den Beutel zwischen ihnen auf den Schreibtisch. Dumbledore musterte ihn skeptisch. 

"Was ist das?", fragte er. Regulus machte eine auffordernde Handbewegung. 

"Schauen Sie hinein", meinte er. "Passen Sie nur auf, dass Sie nichts anfassen - auch wenn es eigentlich nicht mehr gefährlich sein sollte." 

Kurz starrte Dumbledore sie an, Sirius und Remus nicht ohne ein gewisses Misstrauen. Dann schien seine Neugier doch zu siegen und er schüttelte den Inhalt vorsichtig aus dem Beutel heraus. Sein Blick glitt über den Becher, das Diadem, das Medaillon und den Ring, die alle vier ausgebrannt und ohne ihre Schmucksteine vor ihm lagen. 

"Was genau betrachte ich hier gerade?", fragte er nach einigen Momenten des Schweigens bedächtig. 

"Lord Voldemorts Horkruxe", erklärte Regulus, in seiner üblichen Direktheit. "Vier davon, zerstört. Der fünfte ist sicherlich auch irgendwo hier. Ich halte Sie für klug genug, dass Sie wussten, um was es sich handelt, als Harry Ihnen das Tagebuch brachte." Er hielt kurz inne, aber nicht annähernd lange genug, um Dumbledore die Chance zu geben, das zu verarbeiten, was er gerade gesagt hat. "Wir wissen aus sicherer Quelle, dass Voldemort seine Seele in sieben Teile spalten wollte und auch, dass er die letzte Spaltung nicht mehr geschafft hat. Unsere Frage ist nun - warum ist mein Dunkles Mal noch da?" 

Dumbledore blinzelte. Dann schwang er wortlos seinen Zauberstab, sodass sich die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch verdoppelten. 

"Setzen Sie sich", meinte er nur. Alle vier tauschten einen kurzen Blick, dann taten Sie wie geheißen. 

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