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Sie kamen unten im Buchladen an und sobald sie die Tür geöffnet hatten, stürzte sich Jules auf sie. 

"Was hat er gesagt? Was hat er gesagt? Was hat er gesagt?", quietschte er aufgedreht. Remus schmunzelte, sah sich im Raum um. Minerva stand noch immer neben dem Verkaufstisch, Jerry dahinter. Zu ihnen hatte sich in der Zwischenzeit Mary gesellt, die anscheinend gerade aus der Schule gekommen war. Alle drei sahen ihnen gespannt entgegen. Die Kunden im Laden (einige waren vorher schon dagewesen, andere waren neu), schienen schwer irritiert über die Ansammlung der kompletten Familie Lupin - plus Harry Potter und eine merkwürdige Dame mittleren Alters in einem Umhang mit grünem Schottenmuster, die niemand von ihnen je zuvor gesehen hatte. Remus beschloss, anscheinend ebenso wie seine restliche Familie, dass ihnen ein wenig Mysterium nicht schaden würde. 

"Warum fragst du ihn nicht selbst, Jules?", schlug Remus schmunzelnd vor. Jules zögerte keine Sekunde lang. 

"Was hast du gesagt? Was hast du gesagt? Was hast du gesagt?", schoss er auf Harry ein. "Bist du jetzt unser Bruder?" 

Harry schielte unsicher zu Remus hoch, der aufmunternd nickte. 

"Ist das...ok?", fragte Harry leise und sah zwischen Jules, Jerry und Mary hin und her. 

"Yaayyyyy!", rief Jules so laut, dass sich eine ältere Dame, die gerade die Bestsellerlisten anschaute, empört umdrehte. Jules störte das überhaupt nicht - er schlang seine Arme um Harry und zog ihn auf und ab hüpfend in eine riesige Umarmung. 

Mary und Jerry grinsten. Jerry kam hinter dem Verkaufstisch hervor, um Harry ein High Five zu geben und Mary zwinkerte ihm zu. 

"Du kannst Mary zu mir sagen, wenn du möchtest", schlug sie vor, "auch wenn du in der Schule vielleicht besser bei Miss Macdonald bleibst." Sie grinste. Harry nickte und sah zwischen ihnen allen hin und her, dann blieb sein Blick an Minerva hängen. 

"Harry, das ist Minerva McGonagall", ergriff Remus sofort die Gelegenheit, sie vorzustellen. "Sie hat dafür gesorgt, dass du hier bleiben darfst." 

Harry sah ehrfürchtig zu ihr hoch. 

"Danke, Mrs McGonagall", sagte er höflich. Minerva schmunzelte. 

"Minerva ist vollkommen ausreichend", schlug sie vor. "Es freut mich, dich kennen zu lernen, Harry." 

Sie sah in die Runde und klopfte auf ihren Mantel, wo der Umschlag verstaut war. 

"So, ich werde dann jetzt mal die offizielle Seite übernehmen", schlug sie vor. "Möchte jemand mitkommen? Harry?" 

"Ich will mitkommen!", erklärte Jules, aber Remus legte eine Hand auf seine Schulter. 

"Du bleibst schön hier, junger Mann." 

"Muss ich?", fragte Harry. Minerva schüttelte den Kopf. 

"Absolut nicht. Lass mich nur machen. Gibt es etwas, was ich dir mitbringen soll? Etwas, was dir gehört?" 

Harry schien kurz zu überlegen, dann schüttelte er den Kopf. Remus warf ihm ein beruhigendes Lächeln zu. 

"Wenn dir noch etwas einfällt, können wir deine Tante später noch danach fragen", schlug er vor. Jerry stupste Harry an. 

"Ich hatte auch nichts, als ich hier eingezogen bin", berichtete er. Harry sah ihn aus großen Augen an. "Nein, ehrlich, ich hatte zwei Jeans. Und ein paar T-Shirts." 

"Und unzählige einzelne Wollsocken", erinnerte sich Mary unheilvoll. Jerry grinste schief. 

"Und die." 

Harry lachte leise. Alle hielten kurz in ihrer Bewegung inne - überrascht. Remus grinste breit. 

"Na gut, Minerva, dann tu dein Wunderwerk", lenkte er das Thema zurück, schrieb sich eine gedankliche Notiz, dass er Harry definitiv häufiger zum Lachen bringen musste. Unglaublich, dass es das erste Mal seit sechs Jahren gewesen war, dass er das gehört hatte. 

Der Buchladen im LigusterwegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt