Chapter 34

952 24 3
                                    

Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Ethan hatte heute direkt nach der Schule Training gehabt, weshalb ich heute nach langer Zeit mal wieder alleine nach Hause gegangen war.

Ich griff nach meinem Handy, welches auf dem Nachttisch lag und stellte fest das ich zwei verpasste Anrufe von Kylian hatte. Ich seufzte und überlegte einen Moment ob ich ihn zurückrufen oder einfach ignorieren sollte, da ich befürchtete das unser  Gespräch wieder in einem Streit enden würde, wofür ich gerade weder Kraft noch Lust hatte.

Letztendlich rief ich trotzdem zurück, es dauerte auch nicht sonderlich lang bis er ran ging. „Hey", fing ich an. „Wie geht es dir?"

„Ganz gut, bin aber ein bisschen müde.", erklärte er. „Was ist mir dir, alles okay?", wollte Kylian wissen. „Ja, bin aber auch etwas erschöpft. Warum hast du angerufen?", fragte ich.

„Ich wollte mich für vorhin entschuldigen, ich hätte dich nicht so anfahren und dann einfach  gehen dürfen", meinte er und obwohl ich nichts falsches getan hatte, plagte mich das schlechte Gewissen. „Du musst dich nicht entschuldigen, Kylian", sagte ich.

„Doch, dass muss ich. Außerdem denke ich, das du recht hattest. Ich sollte dich mit der ganzen Sache mit Ethan nicht so unter Druck setzen und dir die Zeit geben die du brauchst. Es tut mir leid, Felicia."

„Schon gut. Lass uns einfach nicht mehr darüber reden, okay?"
„Also, was hast du heute noch so vor?", wollte Kylian wissen und ich musste schmunzeln, da er nicht mal mehr auf meine Worte einging, sondern sofort das Thema wechselte.

„Ich will heute unbedingt nochmal zum Baumarkt gehen", erklärte ich ihm.
„Wieso das denn?", fragte er daraufhin verwirrt. „Ich will mein Zimmer streichen, es kommt mir irgendwie so weiß und kahl vor."

„Ich mag dein Zimmer", wendete Kylian nun ein. „Ich weiß, aber es muss mir gefallen und nicht dir", widersprach ich. „Jaja", meinte er und obwohl ich ihn nicht sehen konnte, wusste ich das seine Lippen gerade ein kleines Grinsen umspielte.

„Hättest du ein Problem damit, wenn ich mitkomme?" „Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist, Kylian. Was ist, wenn Et-", weiter kam ich nicht, da Kylian mich unterbrach.
„Fang jetzt nicht bloß wieder mit Ethan an", brummte er fast schon ein wenig beleidigt.

„Weißt du was, du hast recht", sagte ich entschlossen. „Kannst du mich in so 20 Minuten von Zuhause abholen?"

„Schon unterwegs", sagte Kylian und tatsächlich hörte ich bei ihm im Hintergrund eine Tür ins Schloss fallen.

Während Kylian auf dem Weg zu mir war unterhielten wir uns noch ein wenig, wodurch die Zeit schnell vorbei ging und es nach gefühlten drei Minuten an meiner Haustür klingelte.

Sofort sprang ich aus dem Bett, öffnete die Tür meines Zimmers und nahm auf der Treppe gleich zwei Stufen auf einmal.

Als ich den Flur jedoch erreichte stand die Tür schon sperrangelweit offen und Kylian lehnte im Türrahmen, während er sich mit meiner Mutter unterhielt.

Schnell schnappte ich mir meine Jacke sowie Tasche aus der Garderobe und ging an meiner Mutter vorbei zu Kylian. „Können wir bitte losgehen", flüsterte ich ihm zu, doch er war immer noch in das Gespräch mit meiner Mutter vertieft und legte anstatt zu antworten seinen Arm um mich.

Peinlich berührt schaute ich rüber zu meiner Mutter, dessen Gesicht mit einem fetten Grinsen geschmückt war. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte.

„Kylian", zischte ich und zupfte an seinem Ärmel. „Schon gut, Felicia. Du kannst ihn jetzt ganz für dich haben", schaltete sich meine Mutter nun ein. Ich klappte den Mund auf, um etwas zu erwidern, ließ es aber im Endeffekt sein und machte ihn wieder zu.

Ich zog meine Schuhe vor der Haustür an und Kylian beobachtete mich lächelnd dabei. „Was?", fragte ich misstrauisch. „Nichts", meinte er immer noch grinsend, was mich ein wenig verunsicherte.

„Bis später Miss Webber", verabschiedete sich Kylian von meiner Mutter und ich tat es ihm nach. „Na dann viel Spaß ihr beiden, aber nicht zu viel", sagte sie und zwinkerte mir zu. Beschämt schloss ich die Augen, währenddessen ich von Kylian neben mir ein kleines Lachen wahrnahm.

Wir gingen zusammen zu seinem Auto. und er öffnete mir die Tür, woraufhin ich mich auf dem Beifahrersitz niederließ.  Kylian ging um das Auto herum und setzte sich ebenfalls ins Auto. Wir schnallten uns an und fuhren dann auch schon los.

„Tut mir leid", sagte ich und er schaute mich verwirrt an. „Was tut dir leid?"
„Meine Mutter, sie war total peinlich", brummte ich und Kylian lachte.
„Deine Mutter ist nicht peinlich, sie ist nett.", meinte er. „Du brauchst nicht zu lügen."

„Im ernst, ich mag sie richtig gern", sagte er und ich weiß nicht wieso, aber ich glaubte ihm.

„Bin ich eigentlich immer noch rot?", wollte ich wissen und Kylian schüttelte schmunzelnd seinen Kopf.

„Ich hab nächste Woche ein Spiel gegen Marseille, willst du kommen?", fragte er und hielt gerade an einer roten Ampel.
„Klar, ich hab dir lang nicht mehr zugeguckt", meinte ich. „Es gibt aber ein Problem."

„Und das wäre?" „Es ist ein Auswärtsspiel, was heißt das wir nicht im Parc des Princes spielen, sondern im Stadion von Marseille", erklärte er.

„Ist das Spiel am Wochenende?", fragte ich und Kylian nickte. Ich fischte mein Handy aus meiner Handtasche und googelte erst einmal wie lang man von Paris nach Marseille denn überhaupt brauchte. „Acht Stunden mit dem Zug?", sagte ich fassungslos, mehr zu mir selbst als zu Kylian.

„Du könntest fliegen, dann bräuchtest du auch nur eine Stunde", schlug er vor.
„Kommt Ethan auch mit?", wollte ich wissen.
„Ich hab ihn bis jetzt noch nicht gefragt, aber er kommt bestimmt, wenn du ihn fragst."
„Wie viel kosten denn Flugtickets von Paris nach Marseille überhaupt?"

„Mach dir darum mal keine Sorgen", sagte er.
„Kylian", seufzte ich. „Ich will nicht, dass du für mich bezahlst." „Ich hab dich eingeladen, Felicia. Also bezahle ich das Ticket", meinte er.

„Außerdem kann ich es mir leisten", fügte Kylian hinzu, während ich das Fenster für etwas frische Luft öffnete.

„Aber auch nur, weil du das Talent hast, einen blöden Ball durch die Gegend zu schießen.", wendete ich ein und auf Kylians Lippen bildete sich wieder dieses Grinsen, von dem ich meinen Blick einfach nicht abwenden konnte.

EUPHORIA | Kylian Mbappé Where stories live. Discover now