Kapitel 33~

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Wir gingen zuerst zum Friseur und ich ließ mir meine Haare wieder schneiden. Färben ließ ich sie noch nicht, dazu war ich nicht entspannt genug um mir die Zeit dafür zu nehmen. Danach machten mir Passfotos, wobei Kian und Mila sehr unsicher waren. Für sie musste das alles furchtbar aufregend sein, denn sie kannten das nicht. Vermutlich war es gut, für ihre Entwicklung, dass sie jetzt Kontakt mit anderen hatten. Das Beantragen von Pässen war nicht ganz so einfach, aber nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir es geschafft. Es waren nur Pässe die wenige Wochen gültig waren, als Übergang, aber immerhin. Wenn wir bei Milo und Noah in Kanada waren, musste wir richtige Pässe machen lassen. Mila und Kian waren ziemlich müde, aber wir mussten noch Kindersitze für die Beiden besorgen, zumindest welche ausleihen mussten wir. Ich wartete mit den Beiden im Auto, da sie sehr erschöpft waren. Einkaufen waren wir auch schon, jetzt hatten wir auch etwas zum anziehen. Das Geld von Liam hatte nicht ganz gereicht, deshalb hatten Milo und Noah den Rest übernommen. Es dauerte nicht lange, bis Milo und Noah mit Kindersitzen kamen. Vorsichtig setzten wir die Beiden in die Kindersitze und fuhren dann zum Ferienhaus. Als wir da waren trugen wir alle Einkäufe nach drinnen und ich weckte Mila und Kian, die waren auf der Fahrt eingeschlafen. Es war schon spät und wir machten zum Abendessen Hot Dogs.

Nach dem Essen brachte ich Kian und Mila direkt ins Bett, denn sie waren sehr müde. Sie schliefen, kaum dass ich sie zugedeckt hatte. Wir schliefen zu dritt in einem Bett, da das, das letzte freie Zimmer war, aber das war mir gerade auch wesentlich lieber, denn so wusste ich, dass es ihnen gut ging. Leise verließ ich das Zimmer und ging wieder runter zu Milo und Noah. Ich setzte mich zu ihnen ins Wohnzimmer auf das Sofa. „Ich bin ja jetzt doch neugierig, wie lange seid ihr schon verlobt?“, fragte ich neugierig. „Erst seit ein paar Tagen, also noch nicht sehr lange“, antwortete Milo mir. „Und wer hat den Antrag gemacht?“ Milo wurde rot und Noah lachte leise. „Ich hab ihn gefragt und er ist sofort in Tränen ausgebrochen. War schon süß“, meinte er und legte einen Arm um Milo. „Das musst du meiner Schwester nicht unbedingt sagen“, murrte er und ich lachte. „Ich weiß doch, dass du ein sensibler Kerl bist“, meinte ich schmunzelnd. Er brummte nur und ich konnte mein Lachen nicht zurückhalten. Die Beiden waren so süß zusammen und sie taten sich gut. Wir redeten noch ein wenig, bis ich müde war und ins Bett ging. Ich legte mich zu meinen Kindern und schloss die Augen. Schon bald schlief ich ein.

Eine Woche später hatten wir unsere Pässe und standen am Flughafen. Wuschel und Flocke saßen zusammen in einer Box, denn sie wollten nicht getrennt werden, scheinbar hatte Wuschel nie aufgehört auf Flocke aufzupassen. Mila und Kian hielten sich an mir fest und waren sehr verunsichert. So viele Menschen waren sie nicht gewöhnt. Noah und Milo schoben die Gepäckwägen und ich hielt Mila und Kian fest, damit sie nicht verlorengingen. Wir gaben unser Gepäck ein, checkten ein und gingen zu unserem Terminal. Wir mussten noch eine Weile warten, bis unser Flugzeug kommen würde und so warteten wir. Glücklicherweise hatte es noch drei freie Plätze nebeneinander gegeben, aber wir würden nicht in der Nähe von Milo und Noah sitzen. Als unser Flugzeug kam stiegen wir ein und Mila und Kian klammerten sich stark an meine Hände. Wir setzten uns auf unsere Plätze. Kian am Fenster, Mila am Gang und ich in der Mitte. Später würde die Beiden vielleicht mal Plätze tauschen, aber Kian wollte lieber am Fenster sitzen als Mila. Ich half beiden sich anzuschnallen und sie hielten sich wieder an meinen Händen fest. „Shh, alles gut. Ihr müsst keine Angst haben“, sagte ich ruhig und sie sahen mich unsicher an. Als das Flugzeug losrollte wurde ihr Griff fester und als das Flugzeug abhob, machten sie sich ganz klein. Erst als das Flugzeug seine Flughöhe erreicht hatte, konnte ich sie beruhigen. Kian sah erstaunt aus dem Fenster und ließ dabei meine Hand los. Mila hingegen war nicht so begeistert und ich nahm sie auf den Schoß. „Was ist los?“, fragte ich sie leise. „Mir macht das Angst…“, murmelte sie und ich seufzte. „Das hat es mir beim ersten Mal auch, aber du wirst merken, es ist eigentlich nicht so schlimm. Und wenn du nicht fliegen willst, ist das auch okay. Ich habe nicht vor, nochmal mit euch irgendwohin zu fliegen, außer ihr wollt es unbedingt“, meinte ich und sie nickte nur.

Irgendwann kam Milo vorbei und setzte sich auf Milas Platz. Er strich ihr über den Kopf und ich lächelte. „Wie kommen sie mit dem fliegen klar?“, fragte er mich. „Kian ist absolut begeistert, aber Mila nicht so“, antwortete ich. Mila schlief und bekam unser Gespräch nicht mit, Kian schaute immer noch fasziniert nach draußen. „Immerhin kann sie die Ruhe aufbringen und schlafen“, meinte Milo und ich seufzte traurig. „Sie hat heute Nacht nicht gut geschlafen. Ich glaube sie hatte einen Albtraum“, murmelte ich und er runzelte die Stirn. „Aber das heißt doch, dass du auch nicht geschlafen hast“, meinte er und ich zuckte nur mit den Schultern. „Ich komme mit wenig Schlaf zurecht.“ Er seufzte nur und stand wieder auf. „Ich geh wieder zu Noah, okay? Allzu lange sollte der Flug nicht mehr gehen“, meinte er und ich nickte. Er ging wieder und ich legte den Kopf in den Nacken. Als die Durchsage kam, dass das Flugzeug bald landen würde, setzte ich Mila wieder auf ihren Platz und schnallte sie an. Sie verschlief die Landung, was vielleicht nicht so schlecht war. Ich brachte es nicht übers Herz, Mila zu wecken, deshalb hob ich sie hoch und nahm Kian an die Hand. „Mama?“, murmelte Mila verschlafen. „Alles gut, schlaf weiter, Schatz“, beruhigte ich sie und sie legte ihren Kopf auf meine Schulter. Wir trafen draußen wieder auf Noah und Milo und zusammen gingen wir zur Gepäckausgabe. Hier bekamen wir auch die Transportbox mit Wuschel und Flocke wieder. Es dauerte, bis unser Gepäck kam und Kian fing an zu quengeln. Er fand das herumstehen langweilig und ich verstand ihn. Als wir unser Gepäck endlich hatten verließen wir den Flughafen und gingen zum Milos und Noahs Auto. „Wir haben hier keine Kindersitze“, meinte Milo und ich zuckte mit den Schultern. „Einmal wird’s gehen“, erwiderte ich und wir stiegen ein. Diesmal fuhr Milo und während der Fahrt schlief auch noch Kian ein. Jetzt schliefen beide Kinder und ich legte meine Arme um sie.

„Nicht Papa…tu Mama nicht weh…“, murmelte Mila auf einmal und ich sah sie beunruhigt an. Sie hatte die Augen zusammengekniffen und schüttelte den Kopf. „Mila“, versuchte ich sie vorsichtig zu wecken. Sie schlug die Augen auf und sah mich verängstigt an. „Shh, ist ja gut, Schatz“, beruhigte ich sie und sie schluchzte leise. „Papa hat dir wehgetan“, schniefte sie und ich seufzte. „Ich weiß, aber das wird er nicht mehr, okay? Wir sind in Sicherheit, wir alle.“ „Ich glaube ich habe Papa vorhin gesehen.“ Ich erstarrte. „Das ist unmöglich, Mila“, hauchte ich und sie sah mich unsicher an. „Papa weiß nicht, wo wir sind“, versicherte ich ihr. Zwar glaubte ich meine Worte selber nicht so ganz, aber ich wollte Mila die Angst nehmen. Noah sah mich aus dem Rückspiegel kritisch an, aber ich wich seinem Blick aus. Irgendwann parkte Milo neben ihrem Haus und wir stiegen aus. Milo öffnete den Kofferraum und Wuschel sprang raus. Er suchte sich einen Baum und pinkelte erstmal. Flocke streckte sich miauend und lief dann zu Wuschel. Milo schloss die Haustüre auf und wir trugen die Sachen rein. Mila half bei den leichten Sachen, Kian hatte ich schlafend auf das Sofa gelegt.

„Deine ganzen Sachen sind in deinem Zimmer, auch die aus deiner Wohnung in London“, erklärte Noah mir. Verwundert sah ich ihn an. „Wir haben den Mietvertrag gekündigt. Wir wussten ja nicht, wann und ob du nochmal in die Wohnung ziehst, ich hoffe das war okay.“ „Ja, danke. Daran hatte ich tatsächlich gar nicht mehr gedacht.“ Noah lächelte und ich erwiderte das Lächeln. „Ich will ins Bett, Mama“, murmelte Mila und streckte ihre Arme nach mir aus. Schmunzelnd hob ich sie hoch und sie legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab. „Ich bring dir Kian hinterher“, meinte Noah und hob Kian hoch. Dankbar sah ich ihn an und trug Mila nach oben in mein Zimmer. Milo schüttelte gerade die Decke aus, die er scheinbar frisch bezogen hatte. Seufzend legte ich Mila ins Bett und Noah legte Kian daneben. „Danke, ihr Beide“, sagte ich und Milo schmunzelte. Ich wusste was er dachte und schüttelte einfach den Kopf. „Schlaf gut, Runa“, meinte Milo, umarmte mich kurz und verließ dann mit Noah das Zimmer. Kurz bevor er die Türe schloss huschten Wuschel und Flocke noch durch und Milo schloss kopfschüttelnd die Türe. Wuschel und Flocke legten sich neben das Bett und schienen sofort einzuschlafen. Ich zog mich um, machte das Licht aus und legte mich zu meinen Kindern. Mila schien wieder einen Albtraum zu haben und ich summte leise ein Schlaflied, wodurch sie wirklich wieder ruhig wurde. Lächelnd schloss ich die Augen und schlief auch bald ein.

You are Mine, little Bird 2Donde viven las historias. Descúbrelo ahora