Kapitel 32~

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Noah kümmerte sich um das Abendessen und ich saß an Milo gelehnt auf dem Sofa. „Was ist passiert, nachdem Liam mit mir verschwunden ist?“, fragte ich ihn und sah ihn an. „Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat, aber irgendwann kamen dann Noah, ein paar Polizisten und ein Krankenwagen. Viel hab ich nicht mehr mitbekommen, es ging mir echt richtig scheiße. Die Kopfverletzung war schlimmer als angenommen und ich musste ne Weile im Krankenhaus bleiben. Aber es hat keine negativen Auswirkungen mehr, mach dir darüber also keine Sorgen. Und dann ist eigentlich nicht viel passiert“, meinte er und ich sah ihn besorgt an. Erst als ich jetzt genauer hinsah, entdeckte ich eine leichte Narbe an seinem Haaransatz. Traurig fuhr ich darüber und er lächelte. „Hey, schon okay. Mir geht es gut, vor allem seid du wieder da bist“, meinte er und ich lächelte. „Es tut mir leid, dass ich es nicht geschafft habe, dir öfter zu schreiben…aber…es ging einfach nicht“, seufzte ich und er schüttelte den Kopf. „Schon okay, du hast es versucht, das weiß ich“, meinte er und legte seine Arme um mich.

„Wie ist es dir ergangen, Runa?“, fragte er mich nach einer Weile und ich seufzte leise. „Eigentlich gar nicht so schlecht. Lim war nett und fürsorglich, er hat sich um mich gekümmert und er war wirklich nicht aggressiv, dabei habe ich ihn wirklich in den Wahnsinn getrieben als ich schwanger war. Manchmal war er wirklich verzweifelt, war schon irgendwie lustig. Auch nach der Geburt war es eigentlich sehr schön…bis Mila ihr erstes Wort gesagt hatte…das erste was sie sagte war dein Name…du hast keine Ahnung wie sauer Liam war. Er hat mich angeschrien und mir vorgeworfen heimlich mit unseren Kindern über dich zu reden…außerdem wollte er unbedingt noch mehr Kinder, aber ich war noch nicht bereit. Es hat sich glücklicherweise wieder beruhigt, zumindest bis vorgestern. Da hat er gemeint, er hätte mir lange genug Zeit gegeben, mich nochmal auf eine Schwangerschaft vorzubereiten. Ich denke du kannst dir vorstellen, wie der restliche Tag ablief. Die Nacht war nicht besser und Mila und Kian haben mich schreien gehört…dabei hatte ich doch so sehr versucht leise zu sein. Am nächsten Tag war ich so kaputt…ich konnte kaum richtig laufen, es hat einfach alles wehgetan. Trotzdem bin ich ins Wohnzimmer…Kian und Mila haben sich ängstlich hinter mir versteckt, denn Liam war völlig betrunken. Vielleicht hat er gar nicht richtig realisiert, was er tut…auf jeden Fall hat er mich vor unseren Kindern…vergewaltigt…und dann hat er unsere Kinder gepackt…ich weiß nicht, was er vorhatte, aber ich hab ihn dann mit einer Vase niedergeschlagen, ein paar wenige Sachen gepackt und mit Kian und Mila abgehauen…“, erklärte ich und er schloss mich wieder fest in die Arme.

„Es wäre mir fast egal gewesen, wenn Kian und Mila nur nichts mitbekommen hätten, aber ich konnte doch nicht zulassen, dass er unseren Kindern etwas tut…“, wisperte ich und sah ihn an. Milo gab mir den Halt, den ich brauchte. Ich wusste wirklich nicht, wie lange ich noch durchgehalten hätte. Irgendwann rief Noah zum Essen und Milo half mir auf, denn ich war immer noch nicht wieder ganz auf den Beinen. Kian und Mila hatten mit Wuschel draußen gespielt und kamen nun auch wieder rein. Noah hatte wirklich lecker gekocht und auch Mila und Kian waren begeistert. „Besser als Papas Essen“, meinte Kian und ich schmunzelte. Noah stand auf um abzuräumen und ich wollte helfen, aber Milo legte mir eine Hand auf den Arm. „Bleib sitzen, du bist noch nicht wieder ganz fit“, meinte er und stand selbst auf. „Ich will nicht, dass ihr einfach alles machen müsst“, erwiderte ich und griff nach einem Teller, als mich ein heftiger Schwindel überfiel. Hastig versuchte ich mich festzuhalten, griff aber ins Leere. Trotzdem fiel ich nicht um, denn Milo hielt mich fest. „Wenn es dir besser geht, darfst du helfen, aber jetzt ruhst du dich erstmal auf. Du hast dich gestern weit über deine Grenzen gebracht und musst dich jetzt erstmal wieder erholen“, meinte er und trug mich ins Wohnzimmer. Missmutig ließ ich das über mich ergehen. „Ich weiß, dass du es hasst, wenn man sich um dich kümmert, aber du darfst dich auch mal umsorgen lassen“, sagte er und legte mich auf dem Sofa ab.

Wuschel legte sich vor das Sofa und sah mich jedes Mal an, wenn ich aufstehen wollte, also blieb ich liegen. Nicht viel später kam Milo ins Wohnzimmer und lächelte. „Soll ich dich ins Bett bringen?“, fragte er mich und ich seufzte. „Das kann ich selbst“, murrte ich und stand auf. Wuschel sah mich böse an, sofern ein Hund böse schauen konnte. Ich ließ meine Hand durch sein Fell gleiten, aber er sah mich immer noch böse an. „Meine Güte, jetzt werde ich auch noch von meinem Hund gezwungen mich herumtragen zu lassen“, seufzte ich und Milo lachte. „Jetzt lass dich tragen, Runa. Jeder sieht, dass es dir nicht gut geht und das ist okay. Niemand kann ewig stark sein und du warst jetzt wirklich stark genug“, meinte er und hob mich hoch. Ich ließ mich also hoch in das freie Zimmer tragen und Milo setzte mich auf dem Bett ab, dem schon bezogenen Bett. „Das waren wir nicht, das war schon so“, meinte er sofort und ich seufzte. „Kümmert ihr euch um Mila und Kian?“, fragte ich müde und zog die Decke über mich. „Natürlich, mach dir keine Sorgen und ruh dich aus. Morgen wird vermutlich wieder anstrengend“, meinte er und ich nickte. „Danke, Milo. Für alles“, murmelte ich und war bereits eingeschlafen, bevor er das Zimmer verließ.

Erholt wachte ich am nächsten Tag auf und streckte mich erstmal. Ich hatte wirklich gut geschlafen und fühlte mich besser als gestern. Ich stand auf, zog mich um und ging ins Wohnzimmer. „Guten Morgen“, begrüßte ich alle. Mila und Kian kicherten. Fragend sah ich sie an. „Es ist bereits Mittag“, klärte Milo mich schmunzelnd auf und ich stockte. „So lange hab ich geschlafen?“, fragte ich erschrocken. „Wir wollten dich schlafen lassen, Mama. Du sahst so müde aus“, meinte Mila und ich kniete mich hin. „Ich hab euch lieb“, wisperte ich und schloss meine Kinder in die Arme. „Wir dich auch Mama“, erwiderte Kian und ich lächelte. Ich hatte wirklich wundervolle Kinder. Kaum zu glauben dass ein Arschloch wie Liam der Vater ist. „Hast du Hunger Runa?“, fragte Milo mich und ich nickte. „Milo hat ganz leckere Pfannkuchen gemacht“, meinte Kian lächelnd. „Hat da etwa jemand geübt?“, fragte ich Milo lachend und er seufzte. „Ja ich weiß, dass sie früher nicht essbar waren, aber seit ich Noah kenne, hat sich das deutlich verbessert“, verteidigte er sich und ich folgte ich schmunzelnd in die Küche. „Du weißt, dass ich deine Pfannkuchen immer geliebt habe.“ Milo wärmte mir ein paar Pfannkuchen auf und lehnte sich dann an die Küchentheke. Gespannt wartete er auf meine Meinung, das war schon immer so gewesen. Kurz überlegte ich ihn ein wenig zu ärgern, aber ich entschied mich dagegen. „Super lecker, Milo“, lobte ich ihn und er sah wirklich erleichtert aus. „Wir würden dann gerne los, um eure Pässe zu machen. Ist das okay?“, fragte er mich und ich nickte. Natürlich, aber ich würde vorher noch gerne zum Friseur, ich vermisse meine kurzen Haare“, antwortete ich und er nickte. Nachdem ich satt war, zogen wir alle unsere Schuhe an und gingen zum Auto. Wuschel kam mit, Flocke blieb da, denn sie konnte nicht so gut laufen. Noah saß hinter dem Lenkrad, Milo auf dem Beifahrersitz und Mila, Kian und ich auf der Rückbank. Wuschel lag im Kofferraum, aber er nahm das gelassen. Ich hatte auch noch das Geld von Liam eingesteckt, denn er hatte uns dreien keinen Pass gemacht, also konnte er jetzt auch dafür bezahlen.








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Hey, ich hoffe ihr hattet schöne Feiertage und habt schön mit eurer Familie feiern können.
Diese Geschichte hat nicht mehr viele Kapitel, bis sie zu Ende ist. Mein Plan ist es sie bis zum 31.12 zu Beenden und dann am 1.1 direkt mit einer neuen Geschichte zu beginnen. Also kommt jetzt jeden Tag mindestens ein neues Kapitel. Ich hoffe ich kann euch damit eine Freude machen
Eure Kiki^^

You are Mine, little Bird 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt