Kapitel 1 /Moon

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Seit dem Vorfall, bei dem ich fast getötet wurde, war fast eine Woche vergangen. Draco war in all der Zeit nie länger als ein paar Stunden verschwunden, und das nur, um das Verschwindekabinett im Raum der Wünsche zu reparieren. Am Unterricht teilgenommen hatte er schon lange nicht mehr. Er hatte mich auch nie alleine zurückgelassen, sondern immer Mattheo beauftragt, nach mir zu sehen.

Draco und Mattheo hatten nach dem Tag des Streits ein klärendes Gespräch gehabt. Wobei man es kaum ein Gespräch nennen konnte. Ich hatte sie von der anderen Seite des Manors bis zu Draco's Zimmer brüllen hören. Als sie dann anfingen, sich zu prügeln, ging Narcissa Malfoy dazwischen. Irgendwann, am nächsten Tag, abends, schienen sie sich dann wieder vertragen zu haben.

Draco hatte es mir so erzählt:

Er saß am Tisch, vor sich einen Teller mit Eintopf (den natürlich die Hauselfen gemacht hatten, wer sonst..) und Mattheo kam wohl in die Küche und hat sich einfach dazu gesetzt und sich etwas zu Essen genommen. Nach einigen Minuten des Schweigens sprachen sie endlich über ein paar Dinge und Mattheo hatte Draco über seine Familienverhältnisse aufgeklärt. Dann haben sie über ihre blauen Augen von der Prügelei gelacht und sich schlussendlich vertragen.

Er klang unglaublich nervös, während er neben mir saß und die Geschichte herunterratterte. Ich hatte das Gefühl, als ob er mir etwas verheimlichte, doch ansprechen wollte ich ihn darauf nicht. Vorerst.

Dass Mattheo der Nachkömmling von Tom Riddle war, war für uns alle nur schwer zu begreifen gewesen. Aber Mattheo und Draco waren schon lange gute Freunde gewesen und so war es Draco am Ende doch gelungen, sich in Mattheo hinein zu versetzen. Das war nicht für alle so einfach gewesen. Mattheo wurde von den Meisten hier noch immer kritisch betrachtet.

Was ich nicht verstand: Wie konnte er es so gut und vor allem so lange geheim halten?

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Dann kam der Tag, vor dem ich unglaubliche Angst hatte. Dieses Mal war Mattheo nicht da. Er war in Hogwarts. Draco musste weg. Er musste mich alleine lassen.

‚Draco!'

Meine Mutter ruft nach mir', flüsterte Draco mir zu, der seit Stunden an meinem Bett saß. Ich lächelte ihm aufmunternd zu. ‚Es geht mir schon besser. Ich kann zwei Minuten ohne dich auskommen.'

Er zögerte sichtlich. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. Ich griff nach seiner Hand. ‚Du musst gehen. Ich werde hier sein und auf dich warten.' Er schüttelte langsam den Kopf, nur um dann ruckartig aufzustehen. Sein Blick schoss zu seinem Dunklen Mal.

Er stieß einen unmenschlichen Ton aus, als es anfing zu glühen und sich in seinen Arm brannte. Eine Sekunde später war alles wieder normal, so, als wäre nie etwas geschehen. Das passierte in letzter Zeit immer öfter, so, als ob jemand ihm eine Warnung zukommen lassen wollte. Meine Hand schoss fast augenblicklich vor und legte sich auf seinen Arm. ‚Geh.', flüsterte ich ihm zu.

Draco stand neben mir, seine Augen geschlossen und kämpfte gegen sich selbst an. ‚Er macht mit mir, was er will.', hauchte er. ‚Ich kann das nicht mehr.' Dann sah er mich an. ‚Ohne dich wäre ich nicht mehr hier.'

Er legte liebevoll seine Hände an meine Wangen, um mich zu küssen. Dann sah er mich nochmal kurz an und gab mir einen Kuss auf die Stirn. ‚Danke.', flüsterte er.

Das war für lange Zeit das letzte Mal, dass ich ihn sah.

Draco hatte kaum die Tür hinter sich geschlossen, als Greyback aus dem Schatten des Schranks trat. Ich wusste, dass es nichts nützen würde, zu schreien. Er war so schnell, dass ich nicht einmal reagieren konnte. Ich weiß nicht warum, aber im letzten Moment griff ich nach Draco's Tagebuch, genau in dem Moment, als Greyback nach meiner Hand griff und mit mir disapperierte.

Selenophile. [Draco Malfoy] GERMANTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang