19. Kapitel

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Ich starrte fassungslos in ihr Gesicht. Nein, ich starrte fassungslos in ihre Augen. In ihre faszinierenden grünen Augen. Wirklich niemals hätte ich erwartet, dass sie diejenige ist, die mich adoptiert. Kupferbraune Haare, statt hellbraune, aber immer noch dieselbe Person. Ja, sie war es Luisa. Tante Lu.


"Tante Lu!", schrie ich vor Freude und sprang ihr um den Hals.

"Na, na, na! Von jetzt an Mama Lu", brachte sie aus ihrem Lachen hervor.

"Da ist die Überraschung wohl gelungen", meinte Claire, die uns zu sah wie wir uns immer noch um den Hals fielen.

"Danke Claire. Danke", sagte ich nun zu Claire.


Sie lächelte und nickte und sagte dann in einem ernsten Ton: "Isa, wir müssen noch einige Sachen erledigen. Du wirst jetzt zwar bei Luisa wohnen und sie ist deine Erziehungsberechtigte, aber eins musst du dir merken. Sie heißt von nun an Amanda Davis." Ich nickte. Damals verstand ich noch nicht genau warum sie ab jetzt so hieß, aber später verstand ich es.

"Du wirst außerdem nicht mehr Isa heißen, sondern anders und du wirst auch nicht mehr länger hier wohnen. Meine Schwester Lu wurde nach London versetzt. Das heißt ihr beide werdet von nun an dort wohnen und ein komplett neues Leben anfangen. Dazu gehört auch, dass ihr alles hinter euch lässt und der Name, der Name gehört dazu."


"Neuer Familie, neuer Wohnort, neuer Name. Ist das okay für dich?", fragte mich Tante Lu. Ich beantwortete ihre Frage mit einem deutlichen "Ja" und strahlte.


______________________1 Woche später_______________________


Das Haus von Luisa, nein Amanda, in Manchester ist nun komplett leer. Wenn man mal von einem Sofa und einem Klappbett absieht. Heute ist der letzte Tag an dem wir hier in Manchester sind. Der Flug nach London geht in 20 Stunden los und ich freute mich schon darauf. Ich freute mich auf mein neues Leben. Amanda, meine neue Mutter, musste noch einmal kurz in ihr altes Büro fahren um ein paar Formulare für die neue Arbeitsstelle abzuholen. Ich ging ein paar Mal durch das Haus und hörte ein Klingeln. Ich rannte schnell zum Fenster und sah raus. Es war bereits spät am Abend und ich rechnete damit, dass Amanda vor der Tür steht. Ich eilte schnell zu Tür öffnete sie und fiel Amanda um den Hals. Okay, eher um die Beine. Ich spürte, wie der Körper vibrierte. Sie lachte. Nein, es war keine sie. Ich umarmte nicht Amanda, sondern Jack.


"Hast du mich so sehr vermisst, Kleine?", sagte er in mein Gesicht. Alkohol war das erste Wort was mir durch den Sinn ging. Ja, er hatte wieder getrunken. Mein Instinkt sagt mir, dass ich schnell hier weg muss. Laufen, ja das muss ich. Ich versuchte mich von ihm zu lösen was auch gelang, aber das wichtigste konnte ich nicht. Rennen.

"Ich habe gehört, dass du mich verlassen wirst. Ganz weit weg. Isa, das macht mich ganz traurig."


Weg, ich muss schnell hier weg! Bewegt euch ihr Füße! Bewegt euch endlich!


Er kam immer näher und endlich, ich konnte meine Beine bewegen. Nur war das leider die falsche Richtung. In Richtung Tür stolperte ich zurück.


"Isa", sagte er und griff dabei meinen Arm. "Du darfst nicht weg gehen. Ich brauche dich doch und-"


Meinen Körper brauchst du nicht mich. Mama, Papa helft mir!


"-deine Eltern sind hier. Du kannst sie nicht einfach da lassen."


"La-lass mich los Jack", flüsterte ich. Er tat es, er ließ mich los.


"Warum? Warum willst du weg? Ich verstehe das nicht!", schrie er.

"Wohin? Wohin gehst du?"


Nicht antworten Isa, hörte ich meine Innere Stimme sagen. Bleib stark. Nicht weinen.


"Wohin? Antworte endlich du Miststück!", schrie Jack jetzt.

"Was soll dieses ängstliche Gesicht? Ich hab dir nichts getan! Verlassen willst du mich?"


Sein Blick verfinsterte sich und er kam näher. "Was hast du kleines Miststück dem Jugendamt erzählt?", flüsterte er mir ins Ohr.


"Du willst also nicht mit reden was?", stellte er fest. Ich schüttelte meinen Kopf und schloss meine Augen.


Seine Schritte entfernten sich. Langsam öffnete ich meine Augen, doch war nicht weg, nein. Er stand direkt vor mir und schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht. Ich viel zu Boden und weinte. Es tat weh. Es schmerzte.


"Das ist das was du verdienst! Du kommst nicht weg von mir!"


Bleib weg. Ich rückte näher zur Wand doch kommen tat ich nicht weit. Er griff meine Haare und betrachtete mich mit einem angewiderten Blick. Ich wusste was jetzt folgen wird. Er fing an mir die Kleider vom Leib zu reißen und begann mit dem Vorspiel. Ich versuchte mich zu widersetzten. Wurde aber nur geschlagen oder an die Wand geschubst. Es gab keinen Ausweg für mich nein. Ich werde nie ein Glückliches Leben leben können. Er wird immer wieder auftauchen. Er wird mich finden.


Als er fertig war warf er mich auf dem Boden und sah mich mit einem befriedigten Lächeln an.


"Sie mich genau an, Isa. Merk dir dieses Gesicht, denn mich wirst du nicht so einfach los. Ich werde schon herausfinden wo du dich versteckst", sagte er und ging.


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Das Buch nähert sich schon echt bald dem Ende. Zumindest der erste von drei Teilen. Tut mir Leid das es so lange gedauert hat, aber ich fühle mich in letzter Zeit so unmotiviert etwas zu schreiben und zu dem kommen auch noch die Schularbeiten. Das Kapitel wird wie die davor auch noch richtig bearbeitet, wenn der erste Teil mal fertig geschrieben ist.


Ich habe mich übrigend mega gefreut, dass das 1.Kapitel um die 270 Leser hat und bedanke mich hier auch noch einmal an alle, die es geschafft haben bis hier hin zu lesen. :)


Übringens habe ich angefangen 2 andere Bücher zu schreiben einmal "Undercover my Lover" und "Nonexistent". Ich würde mich freuen, wenn ihr mal vorbeischauen würdet.


LG Mialinchen



Butterfly// #Wattys2015Where stories live. Discover now