18. Kapitel

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Sie sagten, dass ich die Niere gut aufnehmen würde und keine Probleme erkennbar sind und dass ich bald wieder nach Hause gehen könnte. Nur habe ich kein zu Hause mehr. Die Diskussion mit Tante Lu war vernebelt. Ich wusste nicht, ob sie mir wirklich angeboten hatte, dass sie meine Ersatzmutter spielt oder ob dass alles nur ein Traum war. Seitdem hatte sie das Thema auch nicht mehr angesprochen und selber wollte ich sie nicht darauf ansprechen. Was ist, wenn es doch nur ein Traum gewesen war? Ich würde mich nur lächerlich machen. Ja, das alles ist lächerlich. Wie um alles in der Welt hätte mich Tante Luisa in so einer kurzen Zeit lieb gewonnen haben können, so dass sie sich freiwillig bereit erklärt meine Ziehmutter zu sein? Ja, die Chancen waren gering. Glücklich machen würde mich das aber.


"Freust du dich schon wenn du wieder nach Hause darfst?", fragte mich eine Krankenschwester, die gerade dabei war mir einen Apfel zu schälen. Ich habe kein zu Hause, dachte ich. "Nein, nicht wirklich", gab ich ihr also zur Antwort. "Warum denn nicht?", fragte die mich darauf hin und ich antwortete, dass ich kein zu Hause habe und deshalb keiner auf mich zu Hause wartet. Sie lachte kurz, aber auslachten tat sie mich nicht. Es war ein nettes und freundliches Lachen. "Du scherzt doch. Kindchen wer besucht dich denn jeden Tag. Du hast sehr wohl jemanden, der auf dich wartet." Sie sprach von Luisa und Claire, die mich jeden Tag mindestens einmal besuchen. "Sie sind aber nicht meine Eltern." Die Krankenschwester legte den Apfel und das Messer zur Seite, hielt meine beiden Hände fest und sah mir tief in die Augen. "Du hast aber Menschen denen du was bedeutest. Das ist doch was schönes oder nicht? Du hast wirklich Glück und dein Glück solltest du schätzen lernen, denn nicht jeder hat so gute Menschen um sich."


Ja, sie hatte recht. Ich mochte die beiden so sehr. So sehr, so dass ich anfing zu weinen. Bald werde ich doch in eine andere Familie reingesteckt und werde sie nie wieder sehen können. Ich will das nicht. Ich will nicht, dass mir wieder 2 Menschen genommen werden und vor allen Dingen ich will nicht zu Jack.


In den letzten 4 Wochen kam er nicht mehr zu Besuch ich hatte also meine Ruhe und war auch froh drum. Als ich einmal Luisa fragte warum Jack mich nicht besuchen kommt, sah sie mich bemitleidet an und sagte, dass er Besuchsverbot hat. Ich hatte wahrscheinlich einen traurigen Ausdruck auf dem Gesicht, aber innerlich freute ich mich.


"Ich bin daa...", schrie Claire, als sie zur Tür herein trat. "Oh Gott...Isa was ist denn los warum weinst du?" Sie nahm schnell den Platz von der Krankenschwester ein. "Ich...ich...",schluchzte ich. "Ganz ruhig", sagte sie und strich mir über meinen Kopf. "Keine...Mama...nicht...Jack", brachte ich hervor. Es war wirklich erstaunlich, dass sie mich schon in so kurzer Zeit so gut kennengelernt hat, so dass sie verstand was ich sagen wollte. "Och Isa...", sagte sie und zog mich in ihre Arme. "Du musst deswegen doch nicht weinen. Du musst nicht wieder zurück zu Jack und eine Frau hat sich schon bereit erklärt dich zu adoptieren. Du musst also nicht weinen." Eine Person, die mich adoptieren will haben sie also schon gefunden. Aber ich will keinen außer Luisa oder Claire. Ich will das nicht. "Ich..." "Das ist alles schon geklärt worden. So bald du entlassen wirst ziehst du zu ihr. Sie hat ein schönes großes Haus mit einem großen Garten und dein Zimmer ist auch toll. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen." "O-okay,..."


Ich konnte nichts mehr tun. Ich konnte es ihr nicht sagen. Sie hatte sich doch schon so viel Mühe gegeben.


________2 Wochen später________


Heute ist es so weit. Heute werde ich entlassen. Ich werde heute meine neue Familie kennenlernen. Wenn ich ehrlich bin, dann freue ich mich nicht drauf. Von mir aus hätte ich noch etwas länger im Krankenhaus bleiben können, denn dort haben mich Lu und Claire jeden Tag besucht, okay vielleicht nicht jeden Tag, aber immer besuchte mich einer von ihnen und vor allen Dingen hatte ich Ruhe vor Jack.


„Deine Ziehmutter kommt jeden Moment", sagte Claire und ich nickte nur. Sie hätte auch ruhig wegbleiben können, aber obwohl ich sie nicht kenne weiß ich, dass sie besser ist als er. Niemals will ich je wieder zurück zu ihm müssen. Nie wieder will ich ihn sehen. Äußerlich mag ich ruhig wirken, aber innen, innerlich zittere ich und ekelte mich davor, dass Jack mich finden könnte und es wieder mit mir machen würde. Claire sagte mir, das der Ort an dem ich von nun an wohnen werde weit weg von Jacks Zuhause ist, aber ich war mir, warum auch immer, sicher, dass er mich nicht so einfach davon kommen lassen wird.


Ich hörte ein lautes, doppeltes hupen eines Autos. Eine Frau mit kupferbrauenen Haaren, die zu einem lockeren Zopf hoch gebunden wurden, mit Sonnenbrille, kam auf uns zu gerannt. „Hallo Miss Davis", begrüßte Claire die Frau. „Hallo Claire", sagte sie zu ihr und wandte sich nun zu mir. Lange sah sie mich durch ihre Sonnenbrille hindurch an und ging letztendlich vor mir in die Hocke. „Gut siehst du aus Isa. Du hast viel mehr Farbe im Gesicht. Bist zwar immer noch etwas dünn, aber wir schaffen das schon, dass du wieder deine Normalform wiederbekommst", sagte sie zu mir. Woher kannte sie mich? Sie sprach so, als ob sie mich schon lange kennen würde. Ein Lachen von der Frau unterbrach meine Gedanken und Claire stimmte ihrem Lachen mit ein. „Du erkennst mich wohl nicht mehr wieder, was? Dabei haben ist das noch gar nicht so lange her, dass wir uns gesehen haben." Sie nahm ihre Brille ab und ich sah in ihre Augen. In Augen, die ich selbst wenn ich es wollte nie vergessen könnte. Leuchtend grüne Augen. Ja, ich erkannte sie. Ich wusste nicht recht wie ich mich fühlen sollte, geschweige denn wie ich reagieren sollte. Niemals, wirklich niemals hätte ich damit gerechnet, dass sie diejenige ist, die mich adoptiert. Niemals....


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Hallo :)

Lang, lang ist's her. Es tut mir schrecklich Leid, dass so lange kein neues Kapitel mehr kam. Ich hatte wirklich ein paar Probleme und konnte daher diese Geschichte nicht weiterschreiben. Übrigens möchte ich mich noch einmal für die Buchbewertung von @Seelx3 bedanken.


Wahrscheinlich wird es nur noch ein paar Kapitel geben und dann ist das Buch zu Ende, aber denkt nicht, dass die ganze Geschichte zu ende ist. Die Geschichte geht noch weiter nur weiß ich nicht, ob ich die Kapitel je veröffentlichen werde, aber schreiben werde ich sie, wenn ich Zeit habe :)


Ich danke übrigens allen Lesern, die Butterfly gelesen haben und entschuldige mich noch einmal dafür das so lange kein Kapitel mehr kam :)


LG Mialinchen



P.S. Nachdem alle Kapitel stehen und das buch abgeschossen ist überarbeite ich noch einmal alle Kapitel d.h. ich schau nach Rechtschreibfehler und anderen Schreibweisen und Formulierungen.

Butterfly// #Wattys2015Where stories live. Discover now