12. Kapitel

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Als wir bei Tante Lu ankamen, ging ich sofort ins Bad putzte mir die Zähne und zog mir den Pyjama, den mir Steffi vorbeigebracht hatte, an und ging schlafen. Also ich hatte das vor, doch irgendwie wurde daraus nichts. Ich versuchte den Tag noch einmal in meinen Gedanken durchzugehen und scheiterte immer an der selben Stelle.

Was genau geschah zwischen dem Zeitraum an dem Thomas sich entschuldigt hatte und Luisa kam. Ja, ich wusste, dass er mich wieder vergewaltigt hatte, aber was hatte er mir ins Ohr gehaucht, so dass ich erneut erstarrte. Was hatte Thomas während der ganzen Zeit gesagt. Ich wusste es nicht mehr ich hatte eine dumme Erinnerungslücke, die mich um meinen Verstand brachte.

Ich versuchte es erneut. Ich bin aufgestanden, hab Lu's Zettel auf der Küchentheke gefunden, dann was gegessen und Ferseh geschaut. Anschießend hat es an der Tür geklingelt und Thomas stand mit Jack da. Beide gratulierten mir zum Geburtstag und Thomas entschuldigte sich.

Moment mal...Sie gratulierten mir zum Geburtstag. Sie gratulierten mir zu meinem 10ten Geburtstag! Heute war es doch soweit! Ich hatte tatsächlich vergessen was heute für ein Tag war. Ich hatte mich doch so lange darauf gefreut. Gefreut auf den Tag meiner Erlösung. Ich braute mir nicht mehr meinen Kopf über meine Erinnerungslücke zu zerbrechen. Nein, denn ich brauchte das Wissen nicht. Ich spürte, wie ein breites Grinsen sich auf meinem Gesicht breit machte. Ich stand schnell auf und lief die Treppe leise runter. Immerhin wollte ich Tante Luisa nicht bei dem was sie gerade macht stören. Ich steuerte in in einem recht schnellen Tempo auf den Küchenbreich zu. Doch bevor ich ihn erreichte stieß ich mir meinen Fuß an einem Stuhl, der natürlich auch noch umkippen musste. Ich fluchte leise vor mich hin und humpelte zur Wand um nach dem Lichtschalter zu suchen. Alles jetzt langsam und unbemerkt zu machen hatte keinen Sinn und Zweck mehr, dass wusste ich ganz genau. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis Tante Lu unten war und mich fand. Ich sprintete, trotz der schmerzen im Fuß, zum Herd und versuchte so schnell wie es ging an ein Messer ran zukommen.

Drei Sachen gingen mir in dem Moment, in dem ich das Messer in der Hand hielt, durch den Kopf. Erstens was mache ich jetzt, also wo genau soll ich das Messer bloß reinstecken. Zweitens sollte ich das wirklich machen? Und Drittens...es gab ein drittens, aber ich wusste nicht mehr was das genau war. Ich brauchte Zeit. Zeit um diese Fragen zu beantworten, die ich aber nicht hatte. Im nächsten Moment hörte ich wie Luisas Tür auf ging und sie die Treppe langsam runter ging. Ich geriet in Panik und wusste, dass wenn ich mir jetzt, heute noch das Leben nehmen will, dass ich mich beeilen muss. Keine Zeit für dumme Fragen, wie wohin mit dem Messer oder ob ich das machen sollte. Ich geriet in Panik und noch ehe ich es realisierte war das Messer schon in meinem Bauch und ich fiel zu Boden.

Noch ein paar Male hörte ich wie Tante Lu meinen Namen schrie, bevor ich dann mein Bewusstsein verlor. Ich verabschiedete mich von allem und war doch froh es getan zu haben. Ich würde nun endlich meine Eltern wiedersehen können und nicht mehr Jack sehen müssen. Bereuen tat ich nur eins. Bereuen tat ich nur, dass ich nun nie mehr verstehen würde warum Thomas in all diesen Jahren nichts unternahm....

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Hii :)

Es tut mir leid, dass das 12 Kapitel so kurz ist, aber ich habe in letzter Zeit wenig Schlaf bekommen und konnte mich auch nicht darauf konzentrieren ein längeres Kapitel zu schreiben...

Das nächste Kapitel wird dafür aber auf jeden Fall länger als dieses ;)

Butterfly// #Wattys2015Where stories live. Discover now