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Bequem strecke ich mich auf meinem weichen Untergrund und seufze. Ich will nicht aufstehen. Leises Lachen reißt mich in die Wirklichkeit zurück. "Morgen Pops", nuschle ich gähnend. "Morgen Töchterchen. Wir legen gleich an der Insel an, am besten du gehst in deine Kajüte und machst dich fertig", sagt Pops. Nickend teleportiere ich mich verschlafen in meine Kajüte zurück. Schnell mache ich mich frisch und ziehe mir eine kurze Hose und einen weißen Hoodie an. Ich schlurfe zum Speisesaal und setze mich still neben Marco. Alle sehen mich irritiert an. Müde lege ich meinen Kopf auf den Tisch und schließe meine Augen. „Alles okay bei dir", fragt Thatch. „Alles super, bin bloß müde", nuschle ich leise. Er lacht und die Aura im Speisesaal verändert sich. Eine Teleschnecke klingelt. Ich ignoriere es einfach, beschließe ich ihm stillen. „Deine Teleschnecke Jackline", sagt Ace da. Abrupt setze ich mich auf und krame panisch nach dieser. Sobald ich sie habe, nehme ich ab. „Jackline? Seren hier. Wir haben ein Problem. Die Sklavenhändler haben uns überwältigt. Derzeit sollten sie an einer Sommerinsel namens Asteos angelegt haben", höre ich Seren panisch sagen. Entsetzt weiten sich meine Augen. Hellwach mustere ich die Teleschnecke. Dann wende ich mich Pops zu. „An welcher Insel ankern wir", frage ich ernst. „Asteos, warum fragst du Töchterchen." Die gütigen Augen des Kaisers liegen neugierig auf mir. Asteos. Seren und die anderen müssen in der Nähe sein. „Lass dich nicht erwischen Seren. Ich komme. Ruf nur im Notfall an", sage ich eindrücklich. „Mache ich Jacky. Beeile dich bitte. Ich mache mir Sorgen", damit legt er auf. Wütend stecke ich die Teleschnecke weg. Sklavenhändler, wie ich diese Leute hasse! „Ich muss etwas erledigen Pops. Wenn ich gegen Abend nicht da bin... Fahrt einfach ohne mich weiter", seufze ich schwer und verlasse den Speiseraum. In meiner Kajüte rüste ich mich voll aus. Mit Dolchen am Gürtel, einem Schwert auf dem Rücken und noch Pistolen an Beinhalterungen gehe ich an Deck. Dort sitzt Pops und unterhält sich mit einigen seiner Söhne. Geradewegs marschiere ich auf die Reling zu und springe an Land. Die Blicke und Rufe hinter mir ignoriere ich. Aus meiner Tasche hole ich Serens Vivrecard. Sie glüht und zeigt nach Osten. Ich laufe im Stechschritt los. Diese verdammten Sklavenhändler kriegen nun die Fresse poliert! Die Vivrecard führt mich direkt zu einer Bucht. In dieser ankert ein Schiff. Ich teleportiere mich aufs deck und schalte schnell die Wachposten aus. Leise gehe ich unter Deck. Es ist still, zu still für meinen Geschmack. Irgendwann betrete ich einen erleuchteten Raum. Dort sehe ich Seren und die anderen mit fremden Leuten an die Wand gekettet sitzen. Entsetzt starre ich sie an. „Hinter dir", schreit Seren laut. Ich wirble herum. Zu spät. Etwas schlägt hart gegen meinen Kopf. Stöhnend öffne ich halb meine Augen. Seren sieht mich panisch an. Mit letzter Kraft teleportiere ich ihn und alle anderen außer mich und den Sklavenhändlern zu den Whitebeards. Dann wird etwas Kaltes um meine Arme gelegt. Meine Kraft verlässt mich endgültig. Wahrscheinlich Seesteinfesseln. Frustriert liege ich am Boden. „Sie wird uns eine Menge Berrys einbringen", lacht jemand dunkel. Ich werde auf den Rücken gedreht. Blinzelt sehe ich zu drei Männern hoch. Sie lecken ich über die Lippen. „Lasst uns ablegen. Ihre Crew schafft es zwar nicht rechtzeitig her, jedoch sollen die entflohenen Gefangenen auch nicht auf die Idee kommen sie hier rauszuholen", sagt einer. Sofort gehen die anderen zwei. Ich spüre, wie das Schiff ablegt. Der Mann, wahrscheinlich Anführer der Truppe, fesselt mich auf den Boden. Wütend winde ich mich unter seinem Griff. „Du hast ja immer noch Kraft. Da brauche ich wohl noch mehr Seesteinarmbänder", sagt er und holt weitere Bänder aus seiner Tasche. Sobald diese um meine Haut liegen, werde ich mehr als nur schwach. Meine Augen schließen sich müde. Kraftlos liege ich auf dem Boden. „So gefällst du mir besser", sagt der Mann lachend und geht. Das Schiff schwankt hin und her. Wahrscheinlich haben wir die Insel verlassen. Vielleicht hätte ich Pops bescheid sagen soll? Es nicht auf eigene Faust machen. Wenigstens sind Seren und die anderen in Sicherheit. Laute Stimmen ertönen auf dem Schiff. Ein starkes Ziehen in der Brust lässt mich verzweifelt schluchzen. Mich wird sowieso niemand vermissen. Whitebeard und die anderen werden wahrscheinlich auch froh sein mich losgeworden zu sein. Tränen fließen mir übers Gesicht. Kanonenschüsse ertönen. Schreie, Rufe, Geklirre und Pistolenschüsse werden laut. Die Tür geht auf und der Anführer der Sklavenhändler kommt rein. Wütend schaut er mich an. „Was hast du mit den Whitebeards zu tun", fordert er eine Antwort. Mit verweinten Augen sehe ich zu ihm hoch. „Tsk, dann muss ich wohl zu härteren Mitteln greifen", grummelt er und zieht ein Messer. Entsetzt starre ich ihn an. Das Messer bohrt sich in meine Seite. Ein Schrei schallt im Raum. Mein Schrei. Es tut weh, so weh. Er reißt das Messer brutal herum und schneidet Richtung Hüfte meine Haut auf. Zitternd vor Schmerz versuche ich diese irgendwie auszublenden. Ich schweige weiterhin. „Was hast du mit den Whitebeards zu tun", brüllt er mich an und zieht mich am Kragen hoch. „Sie gehört zu uns, also Finger weg von unserer Schwester", im nächsten Moment wird der Mann von mir gerissen. Schwach sehe ich zur Seite. Ace prügelt auf den Sklavenhändler ein. Reine Wut ist in seinen Augen zu sehen. „Hey Jacky", Thatchs Stimme kommt von der anderen Seite. Träge drehe ich meinen Kopf zu dem Koch. „Thatch", frage ich nuschelnd. Die Tolle lächelt mich besorgt an. Sanft streicht er mir über meine Haare und beginnt die Fesseln zu lösen. Marco kommt rein als Thatch mir hilft mich aufzusetzen. Der Vize mustert mich neutral. Jedoch kann ich in seinen Augen lodernde Flammen der Wut erkennen. Weinend strecke ich meine Arme nach ihm aus. Sofort ist er bei mir und hebt mich hoch. Schluchzend klammere ich mich an ihn. Er ist so warm. Ich fühle mich sicher und geborgen. Marco trägt mich an Deck. Dort stehen Seren und die anderen Sklaven mit Whitebeard und ein paar von seinen Söhnen. Marco läuft direkt auf sie zu. Ich spüre die Blicke aller auf mir liegen. Die Tränen fließen ungehindert weiter. Ace und Thatch kommen uns nach, Ace schleppt den Sklavenhändler mit. „Holt den Doc. Jackline sieht nicht gut aus", fordert Whitebeard. Marco bringt mich zu Pops. Dieser streckt die Hand aus und will mich Marco abnehmen, da kralle ich mich panisch an ihm fest. „Nein! Lass mich nicht allein", kreische ich panisch und beginne noch heftiger als zuvor zu weinen. „Hey, alles wird gut Yoi", sagt Marco etwas überfordert. Thatch und Ace stehen plötzlich vor uns. Unkontrolliert zitternd starre ich sie an. Ace hebt langsam seine Hand und bewegt sie auf mich zu. Ich kneife verkrampft meine Augen zu und presse mich an Marco. Ich weiß das sie mir niemals wehtun würden, aber dennoch habe ich Angst. „Kapitänin?" Vorsichtig öffne ich meine Augen. Seren steht neben uns und reicht mir eine Teleschnecke. Der Hörer ist abgenommen. „Jacky?" Mikahels Stimme kommt aus der Teleschnecke. Ich entspanne mich und nehme mit zitternden Händen die Teleschnecke. „M-Mikahel", frage ich trotzdem nach. „Hey. Seren hat bereits gesagt was passiert ist, wie geht es dir", fragt er nach. Verzweifelt suche ich nach Worten, sehe hilflos zu Seren. Er nimmt die Teleschnecke wieder an sich. „Sie hat einen Schock erlitten. Ich weiß nicht wann der sich legt, aber ich rufe dann an." „Okay Seren. Pass auf sie auf", damit legt Mikahel auf. Ich kuschle mich wieder an Marco. Meine Wunde beginnt zu pochen. Ich verziehe das Gesicht und greife an meine Seite. Als ich diese zu mir ziehe, kann ich sehen das meine Hand voll mit Blut ist. Der Doc kommt auf uns zu. Panisch zieht er mein Oberteil an der Seite hoch. „Sie muss sofort auf die Krankenstation!" Marco folgt dem aufgeregten Doc ins Innere der Moby. Ich kann Pops Blick auf mir spüren. Er strahlt Besorgnis aus.

Der weiße Phönix (One Piece)Where stories live. Discover now