13

350 16 0
                                    

Leise schleiche ich mich durch die Moby und in die Küche. Es ist zwar mitten in der Nacht, aber ich habe Hunger. Teleportieren ist mir zu anstrengend. Ich betrete die Küche und öffne den Kühlschrank. "Wusste ich es doch", das Licht wird angemacht. Erschrocken schreie ich auf und sehe mit großen Augen Thatch ins Gesicht. Dieser sieht mich entsetzt an. "Was machst du den hier", fragt der Koch besorgt. Verlegen sehe ich zu Boden. "Hatte Hunger." Er nickt und schiebt mich zum Stuhl in der Ecke. "Ich koche dir etwas, aber mach das nicht wieder, klar?" Nickend setze ich mich und sehe zu wie er etwas zu Essen macht. Nach kurzer Zeit bekomme ich einen Teller mit Sandwiches in die Hand gedrückt. "Danke Thatch!" Gierig verschlinge ich die Brote. "Du warst nicht beim Abendessen. Ist alles okay", fragt er und sieht zufrieden zu wie ich alles aufesse. "Mir geht's super! Hatte bloß keine Lust von allen misstrauisch und wütend angesehen zu werden", winke ich ab. "So ist das also. Aber nachts hier etwas essen ist keine langfristige Lösung", murmelt Thatch nachdenklich. "Passt schon. Trotzdem danke. Ich gehe dann Mal wieder schlafen", meine ich achselzuckend und stelle den Teller ab. "Nein! Du hast mich wach gemacht, also übernehmen wir eine Nachtwache", hält Thatch dagegen und schleift mich mit aufs Deck. Seufzend schlurfe ich ihm hinterher. An Deck stehen ein paar Piraten und sehen aufs Meer hinaus. Thatch schleift mich zu einem der Männer. "Hey Vista! Wir lösen dich ab, geh schlafen", brummt Thatch und lässt mich los. "Muss das sein Thatch?" Jammernd sehe ich ihn an. "Jup, außerdem muss jeder Mal eine Wache übernehmen. Ergeben höre ich auf zu jammern und sehe aufs Meer hinaus. Die Sterne spiegeln sich schön darin. Verträumt lächle ich. Thatch grinst neben mir. Bis zum Morgen bleiben wir an Deck und halten mit ein paar anderen wache. Gegen Morgen werden wir abgelöst und ich laufe mit Thatch zu den Kajüten. "Wenn du Abends etwas isst, musst du dafür eine Nachtwache machen", sagt Thatch und sieht mich fragend an. "Okay, damit kann ich leben. Gute Nacht, ich haue mich jetzt aufs Ohr", erwidere ich zustimmend. Er nickt lächelnd und verschwindet in seiner Kajüte. Ich will es ihm gerade nach machen, als jemand um die Ecke geschlittert kommt und an Thatchs Tür klopfen möchte. "Nicht! Er hatte gerade Nachtwache", rufe ich leise und die Person dreht sich verwirrt zu mir um. "Aber wer macht dann das Frühstück für uns? Thatch ist der einzige Koch an Bord und in seine Küche darf niemand", sagt Namur. Die Kajüte öffnet sich und Thatch kommt müde raus. "Ich komme schon", nuschelt er gähnend. "Nein! Ich werde frühstück machen und du ruhst dich aus! Wegen mir hast du ja erst überhaupt die Nachtwache am Hals gehabt", protestiere ich und schiebe ihn zurück in seine Kajüte. "Danke Jacky, du weißt ja wo alles ist", Thatch verschwindet wieder in seiner Kajüte und ich drehe mich zu Namur um. "Sag allen bescheid das es einen Brunch gibt. Also Frühstück um die Mittagszeit. Bis dahin sollte ich alles hinbekommen", bitte ich den Fischmenschen und laufe zur Küche. Das wars mit meinem erholsamen Schlaf. "Aber du hattest doch auch gerade Nachtwache", ruft Namur mir hinterher. "Das geht schon", winke ich ab und laufe weiter. In der Küche sehe ich mich erstmal um, bevor ich mir ein paar Rezepte aus meinem Kopf suche. Das wird schon klappen. Achselzuckend mache ich mich an die Arbeit. Gegen Mittag habe ich alles zubereitet und teleportiere das Geschirr in den Speisesaal. Erschöpft verteile ich es und mache dann ein Buffett auf zwei Tischen, die ich aus unserem Raum nach oben teleportiert habe. Zufrieden betrachte ich mein Werk. Unmengen an Speisen stehen auf den Tischen, Geschirr steht ordentlich an jedem Platz und niemand hat gesehen das ich das war. Ich rufe zum Essen und mache mir einen Teller mit ein paar Speisen. Ace kommt reingestürmt, dicht gefolgt von allen anderen. Überrascht sehen sie sich um. Ace hat als erster das Buffett entdeckt und stürzt sich darauf. Nach und nach machen es ihm die anderen gleich. Ich verkrieche mich in die Küche und putze die Arbeitsplatten und die Küchengeräte. Sauber und Ordentlich räume ich sie wieder weg. Aus dem Speisesaal kommen laute Rufe, Geschirr klappert und Gelächter ertönt. Schön das es ihnen schmeckt. Lächelnd beginne ich meinen Teller zu leeren. Sobald ich aufgegessen habe, teleportiere ich mich in meine Kajüte und mache mich frisch. Also gehe duschen, Zähneputzen und ziehe mir neue Klamotten an. So gehe ich nach einiger Zeit zurück in den Speisesaal. Dort ist niemand mehr. Dreckiges Geschirr, nicht aufgegessene Lebensmittel und eine Menge Chaos begrüßt mich. Lächelnd teleportiere ich alles weg. Das Geschirr ordentlich gestapelt neben das Waschbecken, Essensreste ins Meer und Essen das man noch verwerten kann auf die Arbeitsplatte. Die Hälfte des Nachmittags verbringe ich mit Abwaschen und aufräumen. Müde verlasse ich die Küche und sehe mich Pops und den anderen Kommandanten gegenüber. Thatch ist auch dabei. Sie sitzen an ihrem Tisch und reden miteinander. "Hallo Jackline, was hast du den in der Küche gemacht", fragt Pops neugierig. "Nichts, hab nur etwas gegessen", lüge ich und schiele zu Thatch. Er nickt kaum merklich. Lächelnd gehe ich weiter. Im selben Moment beginnt mein Magen lautstark zu knurren. Ich zucke zusammen und beschleunige meine Schritte. "Jacky! Wie viel hast du gegessen", ruft Thatch aufgebracht. "Nicht viel! Nur eine kleine Portion", sage ich ängstlich und renne aus dem Raum. Warum habe ich Angst? Vielleicht davor das sie mich anmeckern? Ach verdammt! Ich will zurück zu meiner Crew. Warum mache ich das überhaupt? Warum halte ich Nachtwache, koche und putze? Ich spaziere aufs Deck und ignoriere dabei die argwöhnischen Blicke. Wolken brauen sich am Himmel zusammen. Es wird wohl bald einen Sturm geben. Seufzend klettere ich die Takelage hoch zum Ausguck. "Hey, ich löse dich ab", biete ich dem Mann an, der drinnen sitzt. "Oh, danke", überrascht nickt er und klettert nach unten. Ich setze mich hinein und sehe aufs Meer. Die Sonne verschwindet hinter den Wolken. Es wird dunkel. Angestrengt halte ich nach feindlichen Schiffen Ausschau. Es wird Abend, bis jetzt ist keine Ablösung gekommen, also bleibe ich hier oben. Lächelnd sehe ich zu wie alle zum Abendessen nach drinnen verschwinden. Irgendwie habe ich sie alle gern, obwohl sie mir aus dem Weg gehen, misstrauen und nicht leiden können. Das Abendessen ist wohl zu Ende den alle kommen aufs Deck. Einige haben Sakeflaschen dabei. Kopfschüttelnd sehe ich zu wie sich alle betrinken und irgendwas feiern. Das schreit geradezu zu einem Streich. Was kann ich schon verlieren? Summend halte ich weiterhin wache und beobachte gleichzeitig die Männer unter mir. Auch die Kommandanten besaufen sich. Spät in der Nacht fällt auch der letzte in einen tiefen Schlaf. Naja, Pops trinkt noch munter weiter. Grinsend klettere ich nach unten und hole einen Stift aus meiner Tasche. Wasserfester, schwarzer Edding. Leise laufe ich übers Deck. Man ist das schwierig ohne auf jemanden zu treten. "Was versuchst du da zu machen Jackline", fragt Pops belustigt. "Ich werde sie anmalen! Das wird lustig wenn sie es morgen früh bemerken", grinse ich verschwörerisch. "Okay, ich werde dich nicht daran hindern. Aber ich sage was du auf die Gesichter zeichnest", meint Whitebeard und grinst verschlagen. Sprachlos nicke ich. Das der alte das mitmacht hätte ich nicht gedacht. Kichernd knie ich mich neben Marco nieder und sehe fragend zu Pops hoch. "Eine Ananas", sagt er und lacht leise. Strahlend mache ich mich an die Arbeit. Erst am frühen Morgen werde ich fertig und betrachte zufrieden mein Werk. "Du hast nicht zufällig eine Fotoschnecke die ich behalten kann", frage ich hoffnungsvoll. "Wir haben ein paar. Geh einfach in meine Kajüte und nehme dir eine vom Schreibtisch", meint Pops wissend. Sofort teleportiere ich mich dort hin und nehme mir eine weiße Fotoschnecke. Lächelnd tauche ich auf dem Deck wieder auf und mache von allen ein Foto. Ab jetzt werde ich immer Fotos von lustigen oder schönen Ereignissen machen. Wenn ich gehen muss, möchte ich wenigstens ein paar Andenken haben. Vielleicht verkaufe ich die auch einfach zur allgemeinen Belustigung? Nee, das ist fies. Müde gähne ich und sehe zu Pops. "Darf ich auf dir schlafen Pops? Dann wird mich bestimmt keiner stören", nuschle ich und werde rot. "Klar doch Kleine. Ich habe da noch eine Frage: Was hat es mit den Seesteinketten auf sich", stimmt er zu und hebt mich auf seinen Schoß. "Auf der Marinebasis wurde ich von Akaino mit Seesteinketten gefesselt und musste dann in einer Arena kämpfen. Ich wusste nicht was ich machen sollte und wurde jeden Tag verprügelt. Diese verdammten Ketten immer um. Ich habe bei einem Kampf, ganz zu Anfang, mein Gedächtnis verloren, keine Ahnung ob ich eine Familie habe", erkläre ich bitter und kuschle mich an Pops. Müde schließe ich meine Augen und schlafe langsam ein. "Nacht meine kleine Tochter", murmelt Pops leise und etwas warmes legt sich auf mich. Lächelnd seufze ich auf und versinke im Land der Träume.

Der weiße Phönix (One Piece)Where stories live. Discover now