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Scheiß Tag! Zitternd nehme ich meine Teleschnecke und teleportiere mich in die Küche. "Was zum? Warum bist du hier", ruft ein Mann erschrocken. Es ist die Schmalzlocke. "Darf ich mich hier verkriechen Thatch", frage ich leise. "Ehm ja. Aber störe mich bitte nicht beim kochen", nickt er und schneidet weiter Obst. Ich setze mich in eine Ecke und wähle die Nummer von Mikahel. Er nimmt auch sogleich ab. "Hey Käpt'n! Ist alles okay bei dir", fragt er sofort besorgt. Schniefend lächle ich. "Mir geht es super, ist bei euch alles ok? Keine Probleme oder sonstiges?" "Nein, sag mal weinst du?" "Nein, hab nur was ins Auge bekommen", rede ich mich raus. "Hm, klingt nicht so, aber wenn du nicht drüber reden willst respektiere ich das", meint mein Vize mitfühlend. "Wir haben den Kontakt zur Einheit von Seren verloren, das macht mir Sorgen. Sonst ist alles friedlich. Wir haben ein Marineschiff in die Luft gejagt, in paar Seekönige umgelegt und sind auf Shanks getroffen", berichtet Mikahel ernst. "Klingt nicht so gut mit Serens Einheit. Hoffentlich verlieren wir ihn nicht. Noch so einen Verlust verkrafte ich nicht", besorgt denke ich nach. Warum ist der Kontakt zu ihm abgebrochen? Ist ihnen etwas passiert? Nein, ich muss optimistisch bleiben. "Bestimmt hat er nur zu tun und wieder ein Sklavenhändlerschiff ausgemacht, welches er kapern wird", rede ich mir ein. "Das kann gut sein, dann ist er manchmal Tage nicht zu erreichen", stimmt mein Vize mir zu. "Geht es sonst allen gut?" "Ja, zu unserer Überraschung hat sich Lux mit Chalsie angefreundet und Hina ist von ihrem Mann schwanger. Wir werden sie demnächst zurück zur Insel bringen", berichtet er fröhlich. "Lux und Chalsie haben sich angefreundet? Das klingt gut, jetzt haben beide jemanden mit dem sie über ihren Verlust oder ihre Ängste reden können", lächelnd sehe ich zur Teleschnecke runter. "Ja, deshalb freut es uns auch besonders. Leider werden wir Hina abgeben müssen. Auf dem Schiff ist es zu gefährlich für eine Schwangerschaft. Nie wieder gutes Essen", jammert Mikahel traurig. Lachend grinse ich liebevoll. Jetzt wäre ich so gerne bei meiner Crew, einfach um zu sehen wie alle verzweifelt versuchen Hinas Gerichte zu genießen, bevor sie das Schiff verlassen muss. "Mikahel! Marine in Sicht", ruft Sara im Hintergrund. "Wie du gehört hast muss ich auflegen. Ruf doch später nochmal an." Damit hat er auch schon aufgelegt. Eine Weile sehe ich die Teleschnecke betrübt an, dann packe ich sie in meine Tasche und sehe das Thatch bereits dabei ist das Gemüse anzubraten. "Kann ich dir vielleicht zur Hand gehen? Ich kann zwar nicht gut kochen, aber es geht", frage ich zögerlich. Überrascht sieht er mich an. "Kannst du eine Marinade für das Fleisch machen und es dann ins Fleisch einarbeiten", fragt Thatch neugierig. "Klar! Eine Marinade kann ich machen", begeistert sehe ich mich in der Küche um und suche mir alle Sachen zusammen. Darunter sind die nötigen Lebensmittel wie Honig, Senf, Ketchup, Oregano, Pfeffer, das Fleisch, Curry und Orangensaft. Aber auch noch mehr. Schweigend arbeiten wir nebeneinander. Thatch schaut mir ab und an Mal über die Schulter. Ich kann so meine Gefühle verdrängen, wenn ich mich nur auf die Marinade konzentriere. "Darf ich mir das Rezept von dir klauen", fragt Thatch plötzlich als ich beginne das Fleisch vorzubereiten. "Klar, ich kann es dir später aufschreiben und bringen", strahle ich fröhlich. Er nickt freundlich und beginnt die Kartoffeln zu schälen. Ist das eine Menge. Fast so viel wie ich an Fleisch jetzt in die Marinade machen muss und dann noch kneten. Uff. "Wie viele Piraten leben denn auf der Moby", frage ich neugierig. "Ach, wir sind so um die 1600 Männer. Das variiert. Ein paar Divisionen gehen heute um etwas zu erledigen", antwortet Thatch. Wir unterhalten uns noch ein wenig, bis ich das Fleisch fertig mariniert habe. "Das wars, ich gehe dann mal in meine Kajüte und schreibe dir das Rezept auf", bevor Thatch noch etwas sagen kann, habe ich mich schon in meine Kajüte teleportiert. Lächelnd wasche ich mir die Hände im Bad und setze mich an den Schreibtisch. Summend schreibe ich das Rezept umfangreich für Thatch auf. Er ist nett. Sobald ich das Rezept aufgeschrieben habe, wird schon zum Mittagessen gerufen. Lächelnd teleportiere ich mich zurück in die Küche. Thatch steht am Waschbecken und wäscht die Küchengeräte ab. Ich lege das Rezept auf die Arbeitsplatte, schnappe mir ein Handtuch und beginne abzutrocknen. "Danke Jackline, du scheinst nett zu sein", sagt Thatch lächelnd und wir arbeiten wieder still nebeneinander. Im Speisesaal wird es immer lauter. Schließlich sind wir fertig und gehen zu den anderen. Mehrere Personen beobachten mich skeptisch. Unwohl sehe ich wie sich Thatch hinsetzt. Wo soll ich mich hinsetzen? Neben Ace? Nein, ich möchte ihm nicht zu Last fallen. Zu Marco setzen? Nope, er hat mich zwar beruhigt bei meinem Panikanfall, aber ist sonst nicht gut auf mich zu sprechen, so wie sonst auch jeder im Raum. Niedergeschlagen nehme ich mir einen Teller, fülle ihn auf und teleportiere mich an Deck. Vielleicht können sie dann besser essen wenn sie mich nicht im Blickfeld haben. Ich setze mich auf die Reling und esse während ich aufs Meer blicke. Als Strafe für meinen Streich sollte ich ja mit Ace das Deck putzen. Sieht nicht so aus als ob er das gemacht oder schon angefangen hat. Ich stelle meinen leeren Teller auf die Reling und teleportiere mir Putzzeug her. Auf jeden Fall muss ich meine Strafe akzeptieren. Jetzt wird mir sowieso niemand dabei zusehen, es essen ja alle. Seufzend fange ich an den Boden zu wischen. Danach schrubbe ich ihn und zum Schluss poliere ich ihn auf Hochglanz. Verschwitzt mustere ich stolz mein Werk. Eine wirkliche Strafe ist das nicht. Ich habe meine Techniken. Auf der Fly habe ich damit angefangen und bin immer besser und vor allem schneller geworden. Lächelnd nehme ich das Putzzeug in die eine Hand und mein Geschirr in die andere. So teleportiere ich mich in den Speisesaal zurück. Stille. Ich ignoriere es und bringe mein Geschirr zum Waschbecken. Danach kehre ich in den Raum zurück. "Strafe akzeptiert. Deck erfolgreich geputzt und poliert", salutiere ich kurz vor Marco, bevor ich mich in meine Kajüte teleportiere. Die fassungslosen Gesichter sind schon witzig gewesen. Seufzend bringe ich die Putzsachen weg und ziehe mich um. Gerade mal ein und einen halben Tag bin ich auf der Moby. Jeder hasst mich und niemand versucht sich mit mir anzufreunden. Will ich hier weg? Definitiv. Werde ich bleiben? Ja, weil es ja besser werden könnte. Ich bin ein hoffnungsloser Fall. Lächelnd verbringe ich den restlichen Tag in meiner Kajüte und schaue aus dem Bullauge. Den Ruf zum Abendessen überhöre ich gekonnt. Es wird mich sowieso niemand dort vermissen. Seufzend mache ich mich bettfertig und gehe früher als sonst ins Bett.

Der weiße Phönix (One Piece)Where stories live. Discover now