56 🌛

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HARRY

Ich konnte einfach nicht fassen, dass mich Draco aus seinem Leben gestrichen hatte. Er hatte mich doch tatsächlich blockiert; er reagierte nicht mal auf meine Anrufe, egal wie oft ich es in den vier Wochen versucht hatte. Mittlerweile war Draco in der 16. Woche, gemeldet hatte er sich immer noch nicht, und ich, ich werde echt wahnsinnig, weil ich ihn so schrecklich sehr vermisse.

"Harry?" Fragte mich Ginny, und stieß mir spielerisch ihren Arm in der Seite. "Irgendwie siehst du so nachdenklich aus, ist etwas vorgefallen?" 

Ich vermisse ihn. 

"Was? Was soll denn vorgefallen sein?" Fragte ich verwundert und tat auf ahnungslos einfach, um dem ganzen Thema aus dem Weg zu gehen, ich sollte nicht an ihn denken, das zwischen uns war doch bloß Sex, oder? Oder war es schon immer mehr als nur Sex gewesen? Warum scheint es für mich immer noch nicht richtig zu sein, das Baby als Nilays ausgeben zu lassen, wenn es doch meines ist, meins, was ich an jenem Abend im August gezeugt hatte. 

"Mhm, sieht mir aber nicht ganz danach aus, als wäre nichts vorgefallen, ich meine, sieh dir doch Mal dein Hals an der Seite an, es ist kaum zu übersehen Harry" lächelte sie schwach, und fuhr mit ihrem Finger sanft über denn Fleck seitlich an meinen Hals, denn Draco mir wohl ohne es zu wissen hinterlassen hatte. "Das spielt nun keine Rolle mehr …" murrte ich und nahm Ginnys Hand sanft von meinem Hals. 

"Warum? Du wirkst so, als würdest du dich selbst fertig machen, du hast die ganze Zeit genauso hart um mich gekämpft, warum gibst du es jetzt eigentlich?" Somit stoppte sie, als sie realisierte, dass es wohl nicht um eine Frau, sondern einen Mann ging. "Warte, ich wusste nicht, dass du …" begann sie vorsichtig, als wäre das Wort fast eine Schandtat. "Ich wusste es auch nicht, Ginny, und ich hasse mich dafür, es gibt keinen Moment mehr, an dem ich nicht an ihn denken muss, und er, er ist auch noch verlobt, was haben wir uns nur dabei gedacht", murmelte ich leise, sowas konnte nicht gut gehen. 

Draco lebte in seiner fabelhaften Blase und hatte mir wohl unbewusst das Herz gebrochen, denn dies schmerzte pausenlos, wenn ich auch nur an ihn denke, und an all das, was wir miteinander geteilt hatten. Ginny wirkte aber nicht so, als würde sie mir Schuldgefühle machen wollen; sie wirkte so liebevoll wie immer, besonders wie sie mich plötzlich liebevoll in einer Umarmung zog und mir sanft über den Rücken fuhr. "Ihr habt euch nichts Schlimmes dabei gedacht, klar ist das dämlich, aber ich finde, du solltest nicht so schnell aufgeben, Harry, klar bin ich immer wieder zu dir hingegangen, aber ich denke, es waren bloß diese freundschaftlichen Gefühle, die mich geleiten haben, aber du solltest es ehrlich nicht so schnell aufgeben okay?" 

Hauchte sie mir tröstend in den Ohren. "Und wenn es um Malfoy geht?"" Hasst du mich dann?" Fragte ich, und kurzzeitig herrschte Stille bei ihr, bis sie sich nach einigen Sekunden zusammen gerafft hatte. "Warum sollte ich dich hassen?" Gegen der liebe kann man nichts ausrichten, Harry, sie fliegt dahin und lässt sich dort ab, was man sicher in denn Moment nicht erwartet, und dann mit einem Schlag schlägt sie zu, mit voller Wucht, bereitet sowohl Glücksgefühle und schmerzen zu, man muss nur vorsichtig damit umgehen, dann tut sie am Ende weniger weh" lächelte sie. 

"Und ich denke, Malfoy ist eine gute Wahl, auch wenn er für mich damals sehr arrogant erschien, so sah man ihn immer wieder an, wie sehr er in der Schule zu dir gesehen hatte, ich war damals immer sehr eifersüchtig, weil ich Angst hatte du würdest Malfoy verfallen, aber du hast ihn nie beachtet, und ihn immer wieder als deinen Rivalen betrachtet, ich denke, Draco ging es damals genauso wie dir, und ich denke das er dir genau so Verfallen ist wie du, nur hat er wahrscheinlich wieder Angst seine Eltern zu enttäuschen" Ginny hatte recht, natürlich hatte er Angst davor, auch wenn Narcissa es akzeptierte das ihr einziger Sohn mich liebte, aber was sollte ich machen? Vor seiner Tür aufkreuzen, ihn entführen? Und ihn zwingen, mit mir zusammen zu sein?

"Danke, Ginny, ehrlich, dank dir geht es mir ein bisschen besser, auch wenn ich in diesen Leben nicht dir gehören kann, so hoffe ich, dass du genau so jemand tollen findest" sie lächelte und wurde sogar leicht dabei rot. "Ich denke, denn habe ich bereits, Harry …" war ihre Antwort darauf. "Also, ich muss jetzt zurück, es wird schon wieder dunkel und du weiß doch wie sehr ich es hasse allein, um dunkeln zu gehen" sie umarmte mich ein letztes Mal und ließ mich dann allein. Was soll ich sagen, mir ging es schon einigermaßen besser, und vielleicht sollte ich ihn wirklich einige Tage in Ruhe lassen?

[...]

Doch das schien mir wohl zum Verhängnis geworden zu sein, denn als ich vier Tage später vor meiner Haustür stand und in den Tagespropheten sah, konnte ich kaum fassen, was ich da zum Lesen bekam. 

Draco Malfoy hat sich entschieden, Nilay Fisher zu einem Malfoy zu machen; im Frühling wollen sie heiraten und ihre Liebe nun offiziell machen … auch ein Baby erwarten die beiden nun ganz gespannt.

Genervt und sichtlich wütend, zerknüllte ich das Stück Papier in meiner Hand und versuchte meine Wut ehrlich zu unterdrücken! Er warf mich aus seinem Leben und tat so, als würde ihn diese Entscheidung glücklich machen? Verdammt, und ich sitze zu Hause und Trauer ihn nach, während er diesen Uni-Heini heiraten wollte und in seinem Unglück stürzte, und weil ich damit so gar nicht zufrieden war, schnappte ich kurz danach meine Jacke schlüpfte in einer Jeans und ein Shirt und stieg auch schon in meinem Auto, um die Zeit war Nilay eh wieder in der Uni ich wollte es einfach nicht so stehen lassen, niemals! 

9 MonthsWhere stories live. Discover now