ੈ♡˳ Sieben

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Damals, als Taehyung sich seinen Arm gebrochen hatte, war ich schnell von der Arbeit hierher geeilt. Als ich in sein Zimmer getreten war, hatte er fast komplett munter ausgesehen und die Augen verdreht, als er mich gesehen hatte.

So schlimm ist es nicht, aber ich hab' mir ja gleich gedacht, dass du kommst.

Diesmal, das wusste ich, war es anders. Trotz anderen Leuten in ähnlichen Zuständen um ihn herum fand ich ihn sofort. Taehyung nicht wach, aber das war nicht das einzige. Der Mann, den ich vor vielen Stunden zum Abschied gewunken hatte, lag jetzt in dem Krankenbett, mit mindestens vier Schläuchen oder Röhrchen angeschlossen. Er hatte einen weißen Schlafanzug an, der viel zu kalt aussah, trotz der Decke, die unter seine Arme geklemmt war. Durch den Raum schallte ein leises Piepsen, vermischt mit vielen anderen, das seinen Herzschlag anzeigte. Das Schlimmste jedoch war sein Gesicht: Er hatte eine leere, leblose Miene und viel zu blasse Haut. So sah er nie aus, nicht mal während dem Schlafen.

Ich stand für eine kurze Zeit als Salzsäule erstarrt da. Erst, als ich Sojeongs diskretes Räuspern hinter mir hörte, kam Bewegung in meinen Körper. Ich stürzte auf das von Maschinen umgebene Bett zu, viel schneller, als ich es mir zugetraut hätte, und griff instinktiv nach Taehyungs Hand. Sie fühlte sich viel zu kalt an, und schon wieder stiegen Tränen in meinen Augen auf. Müssten die nicht irgendwann alle... versiegen? Wie lange kann ein Mensch weinen?

Ich konnte nichts sagen. Ich stand einfach nur so da, während eine heiße Träne nach der anderen meine Wange runterrann. Mein Blick war auf das regungslose Gesicht meines Mannes fixiert, während ich leise hoffte. Flehte. Auf ein Augenzucken. Auf einen Druck um meine Finger. Auf irgendwas.

Irgendwie war das hier fast, fast, schon schlimmer, als wenn er tot wäre. Dann würde ich immerhin wissen, dass alles verloren wäre. So aber, mit dem Wissen, dass er lebte, war diese regungslose Stille noch unerträglicher.

Sojeong hustete, aber ich sah nicht auf. Was will die überhaupt noch??

"Ich habe gerade seine stündliche Überprüfung durchführt. Sie werden also für eine Weile Ruhe haben. Da er im Moment in einem nicht so idealen Zustand ist, können Sie ihn vorübergehend nicht länger als eine halbe Stunde sehen."

Ich wollte sie anschreien. Sie haben ja keine Ahnung, wie ich mich gerade fühle! Mein Mann liegt im Koma, für eine unbestimmte Zeit, und wer weiß, was danach kommt! Vielleicht erinnert er sich gar nicht mehr an mich! Ist Ihnen schon mal so etwas passiert? Also verpissen Sie sich mit Ihrem ganzen professionellen Getue, ich weiß selbst, wann ich ihn besuchen kann!!

Stattdessen nickte ich nur.

Die Tür schloss sich.

Ich brach über Taehyungs reglosen Körper zusammen und fing an, leise zu schluchzen.

・Eine halbe Stunde später・

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich schon neben Taehyungs Bett saß. Nach einer Weile waren meine Beine müde geworden und ich hatte mich auf einen der grauen Stühle setzen müssen. Meine Hand lag immer noch auf der Taehyungs.

Die ganzen Filme und Bücher, in denen Leuten dasselbe wie mir passierte, schienen gar nicht mehr so unrealistisch. Jetzt wusste ich, wie es war, neben einem bewusstlosen Geliebten zu warten. Auf irgendeine Reaktion zu warten. Jetzt wusste ich auch, wie qualvoll es war. Und auch, dass sich Stunden wie Minuten anfühlen konnten.

Die Tür öffnete sich – das war schon ein paar Mal passiert – und Sojeong trat herein.

"Tut mir leid, aber sie werden jetzt gehen müssen."

Ich wusste, dass es nichts bringen würde, zu protestieren. Seufzend fragte ich: "Ich kann morgen doch wiederkommen, oder?"

Sojeong betrachtete mich mit einer Art von altbekanntem Mitleid – wahrscheinlich hatte sie schon viele solcher Besucher gehabt. "Solange sich sein Zustand nicht drastisch verschlimmert, können Sie das schon; wahrscheinlich wird er in einem anderen Zimmer sein. Und solange Sie jetzt gehen."

Ich nickte und erkundigte mich nach einem kurzen Zögern: "Geht es ihm... besser?"

"Nicht mehr und nicht weniger als zuvor. Wir machen alles, was wir können."

"Na dann", meinte ich mit einer vorgetäuschten Fröhlichkeit, "bis Morgen. Und gute Nacht."

Und bevor Sojeong noch etwas sagen konnte, stürmte ich hinaus.

Meet Taehyung (or more like, his unconscious form):

Meet Taehyung (or more like, his unconscious form):

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•Kim Taehyung

•28

•Arbeitet in der Feuerwerksfabrik 거울의 방

•Mit Seokjin verheiratet

So... jetzt fängt das klischeehafte Warten an.

ੈ♡˳ Desunt Motus Animi - Die Krankheit, die Emotionen raubt (VJin)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora