ੈ♡˳Eins

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・Eine Woche früher・

Ich mochte vieles sein, aber ich war kein Frühaufsteher. Ich schaffte es kaum, mich um viertel vor acht schnell umzuziehen, um Taehyung auf den Parkplatz zu begleiten und mich von ihm zu verabschieden. Nachdem er weggefahren war, legte ich mich normalerweise noch kurz ins Bett, bis mich der Wecker um halb neun mit einem lauten Klingelton gnadenlos weckte. Dann brauchte ich normalerweise noch zehn Minuten, um mich daran zu erinnern, welcher Tag heute war (meistens mithilfe des Abreißkalenders, wenn ich nicht mal wieder versäumt hatte, am vorigen Tag eine Seite abzureißen).

Eine Viertelstunde später stand ich am Bahnhof und wartete auf die 8:55 Bahn, die mich zum Café 거울의 방*, oder dem Room of Mirrors, bringen würde, wo ich arbeitete. Ich blickte gen Himmel. Sonnenstrahlen schienen mir trotzig durch eine Wolkendecke entgegen.

Als die Bahn vor mir anhielt, stieg ich als einer der ersten ein – was nicht unbedingt schlau war, denn so würde ich mich später beim Aussteigen ganz schön drängeln müssen. Aber Sitzplatz blieb nun mal Sitzplatz. Ich ließ mich auf einen plumpsen und schloss meine Augen.

Seit fast drei Jahren fuhr ich jeden Tag unter der Woche mit derselben Bahn. Es war viel zuversichtlicher als mit dem Auto. Außerdem konnte ich so während der Fahrt etwas auf meinem Handy machen oder meinen Gedanken freien Lauf lassen.

Von der Bahnstation bis zum 거울의 방 musste ich nur fünf Minuten laufen, und so hatte ich noch sechs bis sieben Minuten, um mich umzuziehen und pünktlich um 9:30 meine Schicht anzufangen.

Wenn ihr denkt, dass Raum der Spiegel ein komischer Name für ein Café wäre, dann habt ihr noch nichts gesehen. Denn wenn man einen Schritt in das Café wagte, dann wusste man, dass der Name noch das normalste war.

Aber hey, immerhin passte er.

Zuerst einmal: Das Café war wirklich nur ein Raum, aber er war viel geräumiger, als man von außen denken würde. Es gab viele Nischen in den Wänden (manchmal konnte man darin auch etwas höher sitzen, da sich diese nicht komplett am Boden befanden) und der ganze Raum generell hatte keine regelmäßige Form. Und diese Wände, die sicher nicht klein waren, waren alle mit Spiegeln bedeckt.

Bevor man ein Bild im Kopf hat, bei dem alle Wände wie komplette Riesenspiegel sind: Es waren nicht ein Spiegel pro Wand, sondern viele Spiegel. Mehrzahl.

Es waren Spiegel von aller Art: klein, mittelgroß, groß, riesig, lang, kurz, kreisförmig, oval, rechteckig, quadratisch, mit Rahmen und ohne, manche schienen überhaupt keine bestimmte Form zu haben, manche waren lang und dünn und schlängelten sich durch andere wie bewegungslose Schlangen, wieder andere waren wie winzig kleine Tropfen (meist an einer Stelle versammelt), und ein ganz besonderer schien zerbrochen und wieder zusammengesetzt geworden zu sein, wobei zwischen den Scherben jeweils ein paar Millimeter Abstand gelassen worden war. Sie passten nicht besonders gut zusammen, aber schienen trotzdem die ganze Wandfläche zu bedecken. Das lag daran, dass die Wand selbst in einem Silberton gestrichen war, die sich fast spiegelte und somit gut dazu passte. Und nicht nur an den Wänden: über jedem der Glastische mit einem einzigen, geschnörkelten Tischbein hingen mehrere Spiegelscherben auf unterschiedlicher Höhe, die mit durchsichtigen Fäden gehalten wurden. In der Mitte befand sich jeweils eine neutral weiß leuchtende Glühbirne.

Der Boden war ein gleichmäßiges, dunkles Holz; die Decke in einem pastellblau gestrichen. Es gab Glassäulen mit Wasser und silbrigen Fischen innen drin, die täglich vom Stock darüber gefüttert werden mussten.

Alles in einem sah es dort aus wie in einem Märchen. Oder Film. Oder futuristisches Gebäude. Und ich arbeitete mittendrin.

*거울의 방 = Geoul-Ui Bang; Raum der Spiegel. Definitiv nicht von einem bestimmten Lied inspiriert, nein.

Erstes Kapitel: Geschafft! Ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich anfangs längere Kapitel geschrieben habe und sie im Nachhinein in zwei Teile geschnitten habe, also können sie sich etwas unvollständig anfühlen.

Meet: Seokjin

Meet: Seokjin

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•Kim Seokjin

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•Arbeitet im Café 거울의 방

ੈ♡˳ Desunt Motus Animi - Die Krankheit, die Emotionen raubt (VJin)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz