ੈ♡˳ Vier

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Yerin, 27, war eine Mitarbeiterin von Taehyung. Sie hatte, als sie in der Firma angefangen hatte zu arbeiten, einen Crush auf Taehyung entwickelt und flirtete oft schamlos. 

Da Taehyung bei der Arbeit seinen Ring ablegte, konnte sie nicht wissen, dass er verheiratet war, und schon gar nicht mit mir. Als Taehyung und Yerin eines Tages zu einem Restaurant gingen, hatte Taehyung mich mitgebracht. Ihr Gesicht, als Tae mich als seinen Mann vorgestellt hatte, war unbezahlbar gewesen.

Im Nachhinein.

In dem Moment wollte ich nichts mehr, als im Boden zu versinken.

Seitdem sie herausgefunden hatte, dass ich der Mann von ihrem (schwulen!) Schwarm war, war die Beziehung zwischen ihr und mir mehr als nur peinlich.

Für mich zumindest. Sie versuchte immer noch (ebenfalls komplett schamlos), mindestens einmal im Monat mich und Taehyung auseinander zu bringen. Meistens mit irgendwelchen 'Beweisen', dass Taehyung eine Affäre hatte.

Ich fragte mich kurz, ob es wieder Zeit für eine solche Auseinandersetzung war.

Aber dann verwarf ich diese Möglichkeit. Nein, dann hätte sie wahrscheinlich nach dreimal Klingeln aufgehört und darauf gewartet, dass ich zurückrief. 

Ich erinnerte mich daran, dass Eunbi vorgeschlagen hatte, die Frau auf dem Profilbild könnte ein Idol sein. Unter anderen Umständen hätte ich mich bestimmt totgelacht. Yerin und ein Idol... eine furchterregende Vorstellung.

Während meiner kurzen Überlegung nachgegangen war, hatte mein Handy wieder aufgehört zu klingeln. Ich starrte auf meinen Sperrbildschirm: drauf abgebildet waren Taehyung und ich während unseren Flitterwochen. Ich hatte einen Arm um seine Schultern gelegt, und wir beide lächelten uns an. Wie glücklich wir aussahen...

Dann wurde das Bild durch Yerins Visage ersetzt und fing wieder an zu klingeln — jetzt also zum dreiundzwanzigsten Mal. Zögernd drückte ich auf annehmen. Sofort erklang Yerins nervige Stimme.

Für einen Moment verschlug es mir die Sprache. So nervig sie sein konnte, sowas war noch nie passiert. Und diese... diese Frau erwartete auch noch, dass ich sofort antwortete?!

"Im Gegensatz zu anderen Leuten" (das andere betonte ich besonders) "muss ich an Dienstagen arbeiten! Haben Sie heute Feiertag?", fragte ich durch zusammengebissene Zähne.

"So ein Unsinn, es ist ein Notfall!", rief Yerin mir ins Ohr — verzweifelt, wie es mir schien.

"Es geht um... um Taehyung."

Ich seufzte. Jetzt ging das schon wieder los. "Also, was ist? Haben Sie einen Beweis gefunden, dass mein Mann eine Affäre hat?"

Am anderen Ende war es still. Dann ertönte es leise, fast jammernd: "Was erwarten Sie von mir?", obwohl sie erst letzten Monat genau das versucht hatte. Vergebens.

"Genau das, um ehrlich zu sein. Wenn Sie nichts Besseres zu sagen haben, dann tschüss, ich habe nicht den ganzen Ta—"

"Hören Sie mir einmal zu, verdammt nochmal!", unterbrach sie mich. "Es dreht sich nicht alles um Sie!! Taehyung... Taehyung, er ist..."

Auf einmal war nichts von ihrer Ungeduld da. Stattdessen — und vielleicht hatte ich mich verhört — ertönte ein leises Schluchzen. Und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass wirklich etwas nicht stimmte.

"Was ist passiert, Ye... Fr. Jung?"

Yerin schien sich zusammenzureißen.

"Heute, auf der Arbeit, da... da haben sie... sie im Labor... experimentiert, mit etwas N-neuem, und..."

Jetzt schluchzte sie wieder, und diesmal war es ganz eindeutig.

"Was ist passiert?"

Ich hörte nichts mehr. Keine Geräusche, die sonst durch die Tür drangen, keine gedämpften Gespräche oder Schritte. Ich hörte nur noch das leise Atmen, das zu Yerin gehörte, und mein eigenes Herzklopfen.

"Etwas lief schief, u-und es... es gab eine Explosion. Taehyung stand daneben, und er—"

Schon wieder ein Schluchzen. Ich glaube nicht, dass ich noch atmete.

"Er wurde getroffen. Und er... er ist gegen eine Wand aufgeschlagen..."

Ein scharfes Aufatmen, nicht von mir.

"Er... er liegt jetzt im Krankenhaus."

Und dann fing sie richtig an zu weinen.

Ich sagte nichts. Der Griff um mein Handy war so fest, dass ich fürchtete, es würde zerbrechen.

Aber das wäre mir egal.

Alles andere war im Moment egal.

Nach gefühlt einer Minute fand ich meine Stimme wieder.

"Yerin... verarsch' mich jetzt nicht..."

Yerin schluchzte nur noch lauter. Von der selbstbewussten Frau auf dem Profilbild schien kaum noch etwas übrig zu sein.

"Ich... das ist die Wahrheit, wirklich. Ich schicke d-die Adresse..."

Ich konnte wieder nichts sagen. Als ich meine Augen schloss, sah ich Taehyung, meinen so starken und tapferen Mann, wie er auf dem Krankenbett lag, blass und mit kaum einem Puls. Und dann wurde dieser immer schwächer und schwächer und ein Alarm ging los...

Als ich wieder meine Augen aufschlug, hatte Yerin aufgelegt.

Ich sah jetzt wieder mein Hintergrundbild, das mich jetzt auszumachen schien.

Und mein Gehirn begann langsam, die Situation zu begreifen.

Taehyung.

Im Krankenhaus.

Nein.

Nein.

N E I N.

Oben auf dem Bildschirm blinkten Datum und Uhrzeit:

Dienstag, 9. November

14:38







Jetzt legt die Geschichte richtig los hehe >:)

An Yerin: tut mir leid, dass ich dich als solchen Arsch dargestellt habe. Aber hey, immerhin ist es nicht Jennie/Lisa wie in den meisten Büchern, die brauchen ja auch mal eine Pause.

 Aber hey, immerhin ist es nicht Jennie/Lisa wie in den meisten Büchern, die brauchen ja auch mal eine Pause

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Stream 'Aria' and 'Believer' by Jung Yerin :3 and have a nice day

-yunarmy-

ੈ♡˳ Desunt Motus Animi - Die Krankheit, die Emotionen raubt (VJin)Where stories live. Discover now