Der Wunsch nach Ruhe und Frieden

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„Meine Güte, ist der heute angefressen", meinte Theresa und machte sich auf in die andere Richtung auf. Sie wollte unbedingt mal mit Mona reden. Es konnte schließlich nicht sein, dass Alexander und Mona beide ihre Sorgen für sich behielten und die Situation dadurch nur noch schlimmer machten.

Ich stand auf und ging ins Badezimmer um mir das Gesicht zu waschen. Ich wollte nicht, das jemand sah, dass ich geweint hatte. Als ich wieder aus dem Bad kam, klopfte es wieder an der Tür. Eigentlich wollte ich meine Ruhe haben, aber es konnte auch wichtig sein. Nach einigen Sekunden, in denen ich zögerte, öffnete ich die Tür. Es war Theresa. „Darf ich herein kommen?", fragte sie und ich trat beiseite. Als ich die Tür hinter ihr schloss, öffnete sie die Vorhänge um das Zimmer zu erhellen.

„Es geht dir nicht gut, oder? Du hast geweint", stellte Theresa fest. Ich senkte dem Blick. War ich so leicht zu durchschauen? „Alexander ist gerade in der Bibliothek und sucht nach einem Weg dich wieder gesund zu machen. Oder er ist auf dem Weg zu seinen Eltern und versucht sie zu überzeugen, dass sie dich mit ihm nach Hause schicken", ich sah sie erstaunt an. „Er macht was?"

„Du hast schon richtig gehört. Alexander möchte, dass du wieder für eine Weile nach Hause kannst. Er ist der Meinung, du würdest dort schneller wieder gesund werden. Du solltest dich vielleicht einmal bei ihm bedanken", legte mir Theresa ans Herz. Eine Weile saßen wir noch auf meinem Bett, bis sie sich dann verabschiedete.

Ich nahm Rex in den Arm. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte.Sollte ich vielleicht zu Alex gehen? Aber er war ja der Meinung, ich würde schlafen, weil ich krank bin. Ich beschloss irgendwann eine Kleinigkeit für ihn zu besorgen.

Als Alex an Monas Zimmer vorbei kam, öffnete sich die Tür und Theresa kam heraus. „Was machst du bitte bei Mona? Sie soll schlafen!", fuhr er sie an. „Wie soll sie denn schlafen können, wenn sie so großes Heimweh hat, dass sie weinen muss? Kannst du mir das bitte mal erklären?!", Theresa schien sauer zu sein. „Ernsthaft, wie kann es sein, dass du hier die ganze Zeit nur herum rennst und Mona sitzt in ihrem Zimmer und ist ganz krank vor Heimweh. Diese Krankheit kann man nicht mit Medikamenten heilen!", Alexander sah Theresa an. „Du verstehst wohl nicht, was ich meine, kann das sein?", fragte Theresa sichtlich genervt. Sie griff nach seinem Arm und schubste ihn in Monas Zimmer. „Mona, Alexander möchte mit dir reden", meinte sie und schloss die Tür hinter ihm. In sich hinein lächelnd machte sich Theresa auf den Weg zum Eiscafé, denn dort traf sich Theresa mit Maya.

Theresa hatte gerade mein Zimmer verlassen und nun stand Alex mitten im Raum und sah mich an. Ich war mir nicht sicher, was Theresa ihm erzählt hatte bevor sie ihn ins Zimmer schubste. Nachdem wir uns eine Weile schweigend angesehen hatten meinte Alexander: „Wolltest du nicht schlafen?"

Ich verstand dies als stille Aufforderung mich wieder in mein Bett zu legen. Nachdem ich wieder im Bett war und Rex neben mir lag, setzte er sich auf den Rand und sah mich weiter an. „Theresa meinte, dass du nicht schlafen kannst", ganz vorsichtig nahm er meine Hand. „Ich bin nicht müde", murmelte ich. Er sollte nicht denken, dass meine Erkältung daran schuld war. „Wie schläfst du Nachts?", fragte er mich. Diese Frage kam sehr überraschend. „Sehr unterschiedlich", antwortete ich zurückhaltend. Es kam halt darauf an, wie lange ich noch an meine Familie dachte, oder Erinnerungen nachhing. Alexander nickte. „Komm mal bitte mit", verwundert sah ich ihn an. Er stand auf und ging zur Tür. Ich folgte ihm, aber ich konnte mir nicht vorstellen, was er jetzt machen wollte. Alex griff nach meiner Hand und führte mich durch das Anwesen. Als ich den Weg wiedererkannte, wurde ich nervös. Es war der Weg in sein eigenes Zimmer. Vor seiner Zimmertüre drückte er meine Hand und dann führte er mich hinein. „Leg' dich bitte ins Bett", sagte er zu mir. Ich sah ihn an. Alexander schloss die Vorhänge in seinem Zimmer. Als er sich umdrehte und ich immer noch nicht lag, schüttelte er den Kopf. „Ich werde nicht's machen, was du nicht möchtest", aber das beruhigte mich nur wenig. Er ging zu seinem Bett und schlug die Bettdecke auf. Als er mich ansah, kam ich zu ihm herüber. „Hör mal, ich weiß nicht, was du von mir möchtest, aber..", er schnitt mir das Wort ab. „Kein aber. Wenn du nicht schlafen kannst , müssen wir was dagegen unternehmen. Ohne Schlaf kannst du nicht gesund werden", ich hatte nicht von ihm erwartet, dass er so viel darüber nachdenkt. Widerwillig krabbelte ich ins Bett und sah ihn an. Alexander deckte mich zu und setzte sich an seinen Schreibtisch. Sein Blick war immer noch auf mich gerichtet und machte mich nervös. „Ich weiß nicht, was das werden soll, aber wenn du mich weiter so beobachtest, werde ich garantiert nicht schlafen können". Eine Weile geschah nichts, doch dann erhob er sich und kam zu mir herüber. „Was möchtest du denn, dass ich mache, damit du ruhig schlafen kannst?", fragte er, als er am Bett stand. Seine Augen schimmerten dunkel und es war, als würde er in mich hinein sehen. Ich wandte den Blick ab.

MonaWhere stories live. Discover now