Chiara

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Nachdem ich Chiara die Nachricht geschrieben hatte, habe ich meinen Laptop ausgeschaltet und meine Strafarbeit gemacht.

Als Dad in mein Zimmer gekommen war, war ich davon abgelenkt worden, doch ich musste sie schreiben.

Zumindest habe ich es versucht. Ganz ehrlich. Ich glaube aber nicht, dass das Ergebnis allzu gut geworden ist, denn ich war erstens total mies in Physik und zweitens viel zu aufgeregt, um mich wirklich auf diese Aufgabe zu konzentrieren.

Als ich damit fertig war, schaute ich, ob Chiara oder Kia mir geantwortet hatte.

Kia hatte die Nachricht noch nicht gelesen, doch Chiara hatte geantwortet.

Ich ging sofort auf Instergram und las: "Ja, ich weiß wer du bist: Meine Tochter." Hinter diesem Text waren mehrere rote Herzen. "Du weißt es auch. Sonst hättest du mir nicht geschrieben."

"Ja, ich weiß, dass du meine Mutter bist.", erwiderte ich und schickte ihr ebenfalls rote Herzen.

"Es tut mir so leid...", schrieb Chiara daraufhin mit einem gebrochen Herzen.

Sofort fragte ich: "Wovon redest du?", obwohl ich mir schon denken konnte, was sie meinte.

Die Antwort kam sehr schnell: "Dass ich dich damals weggegeben habe." Dahinter war ein Emojy mit Tränen in den Augen und ein gebrochenes Herz.

Mein Verdacht wurde bestätigt.

"Ich bin nicht sauer auf dich. Meine Adoptiveltern haben mir erzählt, was du ihnen damals gesagt hast. Ich bin einfach froh, dass ich dich gefunden habe.", versuchte ich sie zu beruhigen.

Kurz darauf stellte ich fest, dass das nicht viel gebracht hat. Sie erwiderte: "Ich habe dich nicht nur weggegeben. Du hast nämlich noch eine Zwillingsschwester. Sie heißt Kia. Ich habe euch damals getrennt, obwohl man Geschwister niemals trennen sollte. Besonders nicht Zwillinge."

"Ich weiß schon längst von Kia.", schrieb ich zurück.

"Woher kennst du sie?", fragte Chiara.

Daraufhin erzählte ich ihr die ganze Geschichte.

Ich schrieb ihr aber auch, dass Kia keinen Kontakt zu ihr wollte, aber dass ich ihr trotzdem einen link zu diesem Profil geschickt habe, falls sie ihre Meinung ändert.

Die Nachricht war sehr lang und das alles ziemlich heftig, also war ich nicht überrascht, dass es eine ganze Weile dauerte, bis ich eine Antwort bekam.

Schließlich schrieb sie jedoch: "Das ihr euch gefunden habt, war garantiert Schicksal. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr beide die selbe Plattform benutzt, war extrem gering. Besonders, dass ihr sie zum selben Zeitpunkt benutzt. Ich hoffe, dass Kia ihre Meinung irgendwann ändern wird. Ich vermisse sie so sehr." Dahinter waren ein gebrochenes Herz und ein Emojy mit Tränen.

"Das wäre schön, aber wir können sie nicht dazu zwingen.", erwiderte ich.

"Könntest du mir einen kleinen Gefallen tun?", schrieb Chiara nun.

Ich war ziemlich überrascht, als ich diese Nachricht las und fragte mich, was es war, doch ich antworte: "Klar, was denn?"

"Sag Kia, dass ich sie liebe und dass es mir leid tut, dass ich sie weggegeben habe.", bat sie mich.

"Mach ich.", stimmte ich zu und hängte ein blaues Herz an.

Daraufhin holte ich mein Handy heraus und tat genau das.

Kia hatte die ersten Nachricht noch nicht gelesen, doch ich war mir ziemlich sicher, dass sie früher oder später alles lesen und beantworten würde

Wahrscheinlich war sie gerade einfach mit etwas anderem beschäftigt.

Die Brieffreundin Where stories live. Discover now