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⚠️Achtung, enthält Spoiler zu „The Gray Man"⚠️

Aufgeregt sitzt du in dem gemütlichen Kino-Sitz. Zusammen mit deiner besten Freundin bist du bei der Premiere von „The Gray Man", und während du vorhin schon die Stars auf dem roten Teppich sehen durftest, wirst du in wenigen Minuten das erste Mal den Film sehen. Immer wieder drückst du die Hand deiner besten Freundin.

„Das ist der BESTE Tag in meinem Leben. Ich habe grade Chris Evans LIVE gesehen, und gleich sehe ich ihn auf der Leinwand. Kann der Tag noch besser werden?" „Ja, wenn du darauf verzichtest, mir die Hand zu brechen." Brummt sie nur wehleidig, und verlegen lockerst du deinen Griff. Schließlich weißt du, dass sie deine übermäßige Euphorie nicht so sehr teilt und mehr dir zuliebe dort ist.

Als die Lichter ausgehen drückst du jedoch wieder fester zu. Obwohl du dich auf den ganzen Film freust, fieberst du natürlich am meisten den Szenen mit deinem Lieblingsschauspieler entgegen, und als er das erste Mal als Lloyd Hansen auftritt, beißt du dir vor Aufregung auf die Lippe. Er spielt die Rolle einfach perfekt, und wärst du noch kein Fan von ihm, wärst du es spätestens jetzt. Dieses Lächeln, sein Ausdruck. Es ist einfach- ja. Perfekt.

„Oh mein Gott, hast du das gesehen? Wie kann er einfach jede Rolle so perfekt verkörpern? Kaum zu glauben, dass er in echt so ein Sonnenschein ist und da den perfekten Psychopathen abgibt?" Flüsterst du deiner besten Freundin zu, die dich mit einem gutmütig-liebevollen Blick anschaut. „Ich weiß, du findest ihn toll." „Toll ist gar kein Ausdruck, er ist einfach..." „Der Mann deiner Träume, egal in welcher Rolle du ihn siehst. Ich weiß. Und ich weiß auch, dass du dir diesen Film noch ungefähr fünfhundert Mal anschauen wirst. Dass du ihn als Bösewicht toll findest. Knives Out mitsprechen kannst und bei jedem „Sonnenscheinchen" von ihm grade innerlich stirbst." „Und hoffentlich, dass ich dich hasse."

Zum Glück ist es im Kino so dunkel, dass niemand deine roten Wangen erkennen kann, und obwohl du versuchst, deine beste Freundin zu hassen lehnst du deinen Kopf doch an ihre Schulter, während du weiter wie gebannt auf die Leinwand schaust. Schon allein wegen Chris Evans lohnt sich dieser Film so sehr, dass du insgeheim sogar darauf hoffst, dass er gewinnt- nur um dieses zufriedene Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen.

Das flüsterst du deiner besten Freundin auch zu, und als Lloyd wenig später den finalen Kampf verliert, bricht dein Herz in Tausend in tausend Teile. So süß die Geschichte mit Six und seiner „Tochter" auch ist- du hättest Lloyd lieber triumphieren gesehen.

Die Lichter gehen wenig später an, und erschrocken blinzelst du. Das kann es doch noch nicht gewesen sein? Der Film ging doch gerade erst los? Völlig verstört stehst du auf, und hätte deine beste Freundin nicht so gute Augen hättest du den Zettel, der leicht aus deiner Jackentasche herausschaut, wohl nie gesehen. Vielleicht hättest du ihn verloren oder versehentlich weggeworfen, doch ganz bestimmt hättest du ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt.

Doch so faltest du ihn auseinander, und schaust so erschrocken wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Auf dem Zettel stehen nur drei harmlose Worte.

„Call me.

Chris"

Und dazu eine Handynummer. Du schaust dich erschrocken um und siehst gerade noch, wie Chris die Reihe hinter dir verlässt. In der nur ein einziger Platz leer ist. Der hinter dir.

Zwei Stunden später stehst du in einer kleinen, unscheinbaren Bar in der Nähe des Kinos. Nach einigem hin und her hast du die Nummer auf dem Zettel angeschrieben, und nun... wartest du. Fünf Minuten vergehen, dann zehn und du wirst mit jeder verstreichenden Sekunde nervöser, bis sich plötzlich eine Hand auf deine Schulter legt. „Nicht erschrecken"

Natürlich- wie sollte es auch anders sein- erschreckst du dich erst einmal halb zu Tode, bevor du dich umdrehst und sowohl dein Herz, als auch dein Gehirn, erst einmal ihre Arbeit einstellen.

Doch zu deiner Überraschung macht Chris den Anfang. „Hi. Danke fürs warten. Ich war mir nicht sicher, ob du auftauchen würdest..." „Ich? Nicht auftauchen? Niemals." Bringst du überfordert heraus und schaust Chris an, der mindestens genauso nervös wie du zu sein scheint. Als ihr das bemerkt, müsst ihr Lachen, und damit scheint das Eis vorerst gebrochen.

Gemeinsam setzt ihr euch an einen kleinen Tisch am Rande der Bar. Chris schaut sich anfangs noch nervös um, doch dann platzt die Frage aus dir heraus, die dich beschäftigt, seitdem du den Zettel in deiner Tasche gefunden hast. „Warum ich?"

„Ganz ehrlich? Du bist mir schon vom roten Teppich aus aufgefallen, und ich konnte meinen Blick quasi nicht von dir abwenden. Aber ich hab mich ehrlich gesagt nicht getraut, dich vor den anderen anzusprechen. Im Kino hab ich einen Reporter bestochen, mit mir zu tauschen und spätestens, als ich deine Stimme gehört habe wusste ich, dass ich es mir nie verzeihen würde, wenn ich es nicht zumindest versuche..." Chris wird rot und schaut auf seine Hände, die er nervös miteinander verknotet hat. „Ich hoffe, du hast nicht jedes Wort gehört, was ich zu meiner Freundin gesagt hab... Hast du?" „Jedes" Bestätigt Chris, und verzweifelt murmelst du ein „Erdboden tu dich auf", bevor du ihn erneut anschaust.

Er lacht, aber komischerweise hast du bei ihm nicht das Gefühl, dass er sich damit über dich lustig macht, sondern es steckt dich mehr und mehr an, bis du in sein Lachen einstimmst. Und du hörst erst auf, als du siehst, wie Chris dich in diesem Moment anschaut. „Du hast ein wunderschönes Lachen, hat dir das schon mal einer gesagt?"

Spätestens in diesem Moment ist das Eis endgültig gebrochen, und ihr unterhaltet euch bis tief in die Nacht. Du lernst den „echten" Chris kennen, und auch lieben. So sicher wie bei ihm hast du dich bei noch keinem Mann gefühlt, und ihr beide verdrängt mit aller Kraft die Tatsache, dass er schon am nächsten Morgen weiterreisen muss.

Dementsprechend... verzweifelt fällt auch eure Verabschiedung aus. Chris umarmt dich so fest, dass du das Gefühl hast, dass er dich nie wieder loslassen möchte, und beinahe genauso krallst du deine Finger in seine Schultern.

„Versprich mir, dass wir uns wiedersehen..." Flüstert er, als er dich schweren Herzens loslässt, und traurig schaust du ihn an. „Versprochen." Chris Hand zuckt nach vorne und streicht dir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er die Distanz zwischen euch überbrückt und seine Lippen auf deine legt. Sofort geht deine Hand zu seinem Nacken, während du den Kuss erwiderst und ihn so näher zu dir ziehst. Schon jetzt kannst du von diesem Gefühl einfach nicht genug bekommen. Du spürst die Hauswand in deinem Rücken und Chris warmen Körper an deiner Brust, seine Hand, die leicht über deine Hüfte streicht und das Kribbeln im Bauch, welches dir klarmacht, wie viel du schon jetzt für ihn empfindest.

Gerade, als du ihn fragen willst, ob er noch mit reinkommen will, klingelt sein Handy. Der Ton ist laut und durchdringend, und mit einem frustrierten Stöhnen löst Chris sich von dir. Der Blick aufs Handy lässt seine Laune noch weiter sinken, und als er es wieder in die Tasche packt, schaut er dich enttäuscht an. „Ich muss los, wir reisen früher ab als geplant..." „Dann ist es wohl Zeit..."

Dein Herz fühlt sich bleischwer an, als Chris sich ein letztes Mal von dir löst und einen Schritt nach hinten tritt. „Sobald wir angekommen sind und es bei dir eine humane Zeit ist, rufe ich dich an" „Okay" Flüsterst du, denn weiter traust du deiner Stimme nicht. Mit zitternden Händen schließt du deine Haustür auf, und das letzte, was du von Chris siehst ist, wie er ein Taxi anhält, welches ihn zuerst zum Hotel, und dann zum Flughafen bringen soll.

Ohne dich groß umzuziehen lässt du dich auf dein Bett sinken und greifst nach deinem Handy. Als du Chris Nummer auf dem Display siehst, musst du trotz deiner Tränen lächeln.

„Versuch zu Schlafen Sunshine. Ich vermisse dich schon jetzt"

„Ich dich auch Chris. Danke für diesen schönen Abend"

„Ich hab zu danken. Und ich freue mich schon darauf, dich bald wieder im Arm zu halten❤️"

Du freust dich auch auf diesen Moment. Und von nun an wirst du die Tage zählen, bis es wieder soweit sein wird. Aber du weißt, Chris ist jede einzelne Sekunde des wartens wert.

Marvel-Cast OneshotsWhere stories live. Discover now