02✨

2.8K 135 22
                                    

„Hat jemand Chris gesehen?" Fragend schaust du die anderen an, doch du bekommst nur ein kollektives Schulterzucken zurück. „Keine Ahnung." „Er ist vorhin mit ziemlich schlechter Laune abgehauen. Schau mal in seinem Trailer." Sebastian zuckt mit den Schultern. „Aber warte lieber noch. Ich hab keine Ahnung, welche Laus ihm über die Leber gelaufen ist." Du seufzt, doch stehst dann auf. „Ich schau mal, ich muss unbedingt mit ihm reden." Du verlässt die Runde und willst grade zu seinem Trailer gehen, als Nick zu dir aufschließt. Er ist einer der Stuntmen, und weicht dir seit Tagen kaum noch von der Seite. Du hast kein Interesse an ihm, doch irgendwie vermutest du, dass er sich trotzdem Hoffnung macht. Und genau so ist es. Als ihr außer Sichtweite seid, greift er nach deinem Handgelenk und zwingt dich dazu, stehen zu bleiben. „Ich muss dir was sagen, ich..." Fängt er an, bevor er stockt und einfach seine Lippen auf deine presst. Für einen Moment erstarrst du, doch als eine Tür lautstark ins Schloss geschleudert wird, kehrt das Leben in dich zurück. Du stößt Nick von dir, und wischt dir über den Mund. „Tu das NIE wieder." Ohne ein weiteres Wort lässt du ihn stehen, und läufst mit schnellen Schritten zu Chris Trailer. Doch dieser ist leer, und so lässt Du dich enttäuscht auf die Stufen davor sinken. Auf deine Nachrichten hat er nicht reagiert, also wirst du deine freie Zeit wohl damit verbringen, hier auf ihn zu warten.

Nach einer halben Stunde kommt er tatsächlich, doch verlangsamt seine Schritte, als er dich sieht. „Was willst du?" „Mit dir reden, aber... Was ist denn los Chris?" Sein Verhalten ist für dich wie ein Stich ins Herz, vor allem, als er dich einfach nur zur Seite schiebt und dir die Tür vor der Nase zuschlägt. „Wow, Autsch..." Flüsterst du nur, doch drückst dann die Klinke runter und lässt dich einfach selber rein. Chris steht mit dem Rücken zu dir, und du siehst genau, wie angespannt er ist. „Chris..." Fängst du an, doch er dreht sich nicht um. „Geh einfach." „Nicht, bevor ich nicht weiß, wieso du mich meidest. Was zur Hölle ist los mit dir? Meinst du, ich Merk das nicht?!" Du lehnst dich demonstrativ gegen die Tür, und bemühst dich, nicht zusammenzuzucken, als er wütend die Schminkpinsel vom Tisch fegt, die noch vom Drehstart dort stehen. „Entschuldige, dass ich keine Lust darauf habe, der Frau die ich liebe beim rummachen mit einem anderen zuzuschauen." „Was? Aber..." Fängst du an, da du gar nichts mehr verstehst. Wen liebt er? „Leugne es gar nicht erst. Ich hab dich mit ihm gesehen." Die Plastikflasche, die er in der Hand hält ist nur noch ein undefinierbarer Klumpen, den er nun auch von sich schleudert. So außer sich kennst du ihn gar nicht. „Ich?! Aber..." „Ich hab dich eben mit ihm gesehen. Dachtest du, ich Merk das nicht? Die ganzen letzten Wochen machst du mir Hoffnung, und dann das? Sowas hab ich echt nicht von dir erwartet." „Du hast grade die Tür geknallt." Stellst du fest, und bitter nickt er. „Und du wunderst dich, warum ich dir aus dem Weg gehe." „Chris..."  Versuchst du es erneut, doch er schüttelt nur den Kopf. „Halt den Mund und geh. Ich will deine Lügen nicht länger hören."

Hätte er dir ins Gesicht geschlagen, hätte es wohl weniger weh getan. Verletzt zuckst du zurück, doch tust ihm dann den Gefallen. Jedoch nicht, ohne ihm noch etwas zu sagen. „Okay, wenn du das Denken möchtest. Okay. Ich wollte eigentlich einfach nur Zeit mit dir verbringen, weil ich dich liebe, aber klar. Nick hat mich geküsst, gegen meinen Willen. Aber denk, was du willst." Dieses Mal bist du diejenige, die die Tür ins Schloss knallst, und stürmst aufgelöst an den anderen vorbei, die dir entgegenkommen. Scarlett läuft dir sofort hinterher, doch sagt nichts, als du wütend gegen einen Bauzaun trittst.

„Nicht gut gelaufen?" Als du die Schultern hängen lässt, stellt sie sich neben dich, und lehnt ihren Kopf leicht gegen deinen. „Absolut nicht. Chris hasst mich." „Ach Quatsch, Chris liebt dich. Schon von deinem ersten Tag an..." „Tut er nicht" Spontan hast du das Bedürfnis, wieder gegen irgendwas zu treten, doch sie hält dich sanft davon ab. „Nicht. Das macht es auch nicht besser. Chris kriegt sich schon wieder ein, Lizzie soll gleich mal mit ihm reden." Du zuckst nur mit den Schultern, als dein Pager geht. „Ich muss weiter drehen..." „Du schaffst das." Scarlett drückt dir einen Kuss auf die Wange, und nach einem kurzen Abstecher in der Maske gehst du zurück zum Set.

Doch es ist unübersehbar, dass du mit dem Kopf nicht bei der Sache bist. Dein Partner in dieser Szene ist Benedict, und so gut es sonst immer läuft... ist dieses Mal der Wurm drin. Selbst bei den einfachsten Sätzen verhaspelst du dich, machst Schrittfehler oder schaust zur falschen Kamera, und am liebsten würdest du grade einfach nur verschwinden... Vor allem, als du siehst, wer am Rand steht und dich beobachtet. Du spürst Chris Blick eher als du ihn siehst, doch dieses Mal beruhigt er dich nicht, im Gegenteil. Er macht dich, wenn überhaupt möglich, noch unruhiger, wodurch schließlich das unvermeidbare passiert. Während du zum gefühlt siebenhundertsten Mal die Treppe zu Benedict herunter eilst rutscht du aus und fällst. Sofort ist dieser an deiner Seite und hilft dir zurück auf die Beine, doch der Regisseur schüttelt nur den Kopf. „Cut. Das bringt so nichts. (Y/N), du gehst zu den Sanitätern, und wir versuchen es morgen noch einmal. So bringt das gar nichts." Er verschwindet genervt, während du dich auf die Stufen sinken lässt und das Gesicht in den Händen vergräbst.

„Ist dir was passiert?" Auf einmal sitzt Chris neben dir, und er ist nah. Viel zu nah. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht." Gibst du zurück, ohne jedoch deinen Kopf zu heben. „Ich wollte mich entschuldigen... Mir sind vorhin einfach die Sicherungen durchgebrannt, und ich hatte kein Recht so mit dir zu reden. Selbst wenn du jemand anderen küsst." Da ist er wieder. Der Chris, den du kennst und liebst. Sofort weicht ein Stück deiner Anspannung, ohne, dass du etwas dagegen unternehmen kannst, und jetzt hebst du doch den Kopf. Wenn auch nur, um ihn an seine Schulter zu legen. Chris legt seinen Arm um dich, und so schweigt ihr einige Momente, bevor du tief durchatmest. „Ich muss mich auch entschuldigen, ich hätte dich nicht so anschreien dürfen." „Du hattest alles recht dazu." Chris drückt sanft deinen Kopf ein Stück hoch, bevor er seine Lippen ganz leicht auf deine legt. Spätestens jetzt verschwindet auch deine letzte Anspannung, während du seinen Kuss erwiderst. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen. Als ihr euch löst holt ihr gleichzeitig Luft, bevor ihr anfangt zu lachen. „Du zuerst." Ganz der Gentleman lässt Chris dir den Vortritt, und jetzt nimmst du all deinen Mut zusammen. „Kannst du mir nochmal sagen, dass du mich liebst? Ohne dass wir dabei streiten?" „Nichts lieber als das. Ich liebe dich." Chris streicht dir sanft die Haare aus dem Gesicht und küsst dich ein weiteres Mal, und glücklich legst du deine Arme so gut es geht um seinen Hals. „Ich liebe dich auch." Chris lächelt, und so genießt ihr für einige Minuten einfach den Moment, bevor du den Kopf hebst. „Flipp aber bitte nicht aus, wenn ich Seb küssen muss, okay? Du kennst mein Drehbuch." „Nein, keine Sorge." Jetzt lacht er leise, und zieht dich dann auf die Beine. „Das kann ich gut trennen. Solange ich weiß, dass ich privat der einzige bin." „Das bist du" Du schlingst wieder die Arme um seinen Hals, und küsst ihn noch einmal, bevor ihr Arm in Arm zu den anderen geht und die Kamerafreie Zeit genießt, bis Chris zum nächsten Dreh muss.

Marvel-Cast OneshotsWhere stories live. Discover now