Kapitel 12

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Ich schlug die Augen auf. Wie spät ist es? Ich fand mich in Tristans Bett, aber alleine. Vielleicht war er schon aufgestanden, wie sonst auch. Ich hatte auch noch meine Klamotten von gestern an. Murrend rollte ich mich vom Bett. Dann ging ich in Tristans Bad. Im Spielgel sah ich es dann... ich sah furchtbar aus. Meine Haare standen ab und mein Gesicht war rot und Druckstreifen vom Kissen zierten meine rechte Wange. Ich machte den Wasserhahn an und spritzte mir Wasser ins Gesicht. Eiskaltes Wasser, in der Hoffnung dann etwas wacher zu werden. Mit einem Handtuch trocknete ich mein Gesicht. Eigentlich könnte ich auch duschen... also zog ich mich aus und stieg unter die Dusche. Ein angenehmes Gefühl breitete sich aus, als das Wasser über meinen Körper prasselte.

Nachdem ich geduscht hatte, sah ich auch nicht mehr so schlimm aus. Ich hatte mir frische Klamotten angezogen, die ich noch hier hatte. Dann machte ich mich auf den Weg nach unten. Mia kam mir auf halben Weg entgegen. Mia? Shit die hatten ja hier übernachtet, wie konnte ich das vergessen? „Hey Auri, ehm wie soll ich es sagen, aber seit gestern haben wir von den anderen nichts gehört, Marco ist mit Noelle schon auf die Suche gegangen, ich wollte warten bis du wach bist.", blieb sich vor mir stehen. „Warte, wie spät ist es?", fragte ich. Panik kam in mir auf. Warum waren die anderen noch nicht da? „13 Uhr. Wie gesagt, Marco und Noelle suchen schon und ich hatte noch paar anderen Bescheid gegeben. Außerdem kam ein Anruf von Tristans Onkel, der weiß jetzt auch Bescheid und wollte gleich vorbeikommen.", ratterte sie runter. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter, um sie aber auch um mich zu beruhigen. „Kannst du mir mir hier bleiben und das mit Tristans Onkel klären? Danach können wir dann auch auf die Suche gehen.", fragte ich Mia. Sie nickte.

In dem Moment klingelte es auch schon. Wir beide eilten zur Tür und ich öffnete diese. Dort standen Tristans Onkel, mit drei anderen, darunter mein Vater. „Mir wurde am Telefon gesagt, dass Tristan verschwunden sei?", fragte Tristans Onkel. „Ja, kommen Sie doch bitte rein, dann müssen wir das nicht in Tür und Angel besprechen.", antwortete ich. Wir gingen ins Wohnzimmer. „Mia kannst du erklären was passiert ist?", fragte ich sie als wir uns gesetzt hatten. „Also gestern Nacht nachdem wir mit unserem Rudel die Mondnacht gefeiert hatten, wollten wir in einer kleinen Gruppe noch was unternehemen und sind durch den Wald gelaufen. Als wir dann nach Hause wollten, hörten wir ein Geräusch von der Grenze zum Anderson Rudel. Die anderen, darunter Tristan sowie Matteo und Alex, sind dann in die Richtung gelaufen um nachzuschauen was passiert war. Als wir dann aber heute morgen immer noch nichts von ihnen gehört hatten, haben sich einige auf die Suche gemacht, und dann hatten Sie angerufen.", fasste Mia zusammen. „Wenn es aus Richtung des Anderson Rudels kam, können wir nicht ausschließen, dass diese darin verwickelt sind. Das könnte natürlich, sollte Noah die in eine Falle gelockt haben, nicht gut aussehen für uns und vor allem für euch. Wir werden bei der Suche helfen und uns auch umhören ob das Anderson Rudel etwas damit zu tun hat. Leander kannst du versuchen die aufzuspüren?", kam es von Tristans Onkel.

„Ich kann es versuchen, aber ich glaube es wäre sinnvoller wenn es jemand machen könnte der eine engere Bindung zu den vermissten hat.", entgegnete Vater und schaute mich dabei an. „Du bist der Experte, wir anderen werden in der Zeit schon mal eine Suche anfangen. Es wäre gut, wenn wir die anderen, die schon am Suchen sind, mit ins Boot bekommen würden.", sprach Tristans Onkel. „Ich kann euch dabei helfen. Ich weiß zumindest wo sie sein könnten.", kam es von Mia. Er nickte. „Dann machen wir uns auf den Weg. Leander melde dich, sobald du was weißt.", verabschiedete er sich. Ich schaute schnell noch mal zu Mia, bevor sie mit den anderen ging. „Es tut mir Leid, unter diesen Umständen hier aufzutauchen.", fing Vater an. „Aber ich denke du könntest die anderen finden. So wie es aussieht und was ich gehört habe, bist du auch eine Seherin.", sprach er weiter. „Moment, eine was? Wie kommst du darauf?", fragte ich nun.

„Ich habe gehört, du hattest Visionen. Du konntest sehen, als an der Grenze die anderen angegriffen wurden. Du hattest eine Vision von der Mondbeere. In meiner Familie wurde diese Gabe immer weiter vererbt, jedoch nahm die Fähigkeit in den letzten Generationen immer mehr ab und wurde immer seltener. Ich nahm an, dass von euch keiner mit dieser Fähigkeit geboren wurde, doch anscheinend hab ich mich getäuscht.", erklärte er. Ich schüttelte den Kopf: „Also entweder war das Zufall oder, sollte ich die Fähigkeit wirklich haben, weiß ich nicht wie ich die kontrollieren soll. Bis jetzt waren die Visionen unregelmäßig, ungewollt und teilweise einfach nichtssagend.". „Deshalb will ich dir zeigen, diese zu kontrollieren. Deine Fähigkeiten können sehr nützlich sein.", versuchte er mich zu überzeugen. „Wenn du weißt wie das geht... dann können wir das ausprobieren.", stimmte ich dann doch zu.


Silvermoon- Das ErbeWhere stories live. Discover now