• 48 Das ultimative Geschenk •

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Und so kam es, dass ich mich langsam aber sicher zu ihm herüber beugte und ihn unerwartet umarmte. Er hatte sicher mit einem Kuss gerechnet, doch ich liebte Umarmungen mehr. Ich roch seinen einzigartigen Duft, der meine Gehirnzellen verrückt spielen ließ. Ich spürte seine Muskeln, die sich leicht anspannten, mir jedoch das Gefühl von Sicherheit sowie Geborgenheit gaben. Ich spürte seine Hände, die sich um meine Hüften schlangen und seinen Kopf, der sich auf meinen legte. Wir standen eine Weile so da und niemand sagte etwas, doch nach einer gefühlten Ewigkeit löste sich der Troll aus Trollhausen von mir und zog mich sanft mit einem 'Gut du hast mich überzeugt!' die Treppe hoch.

Wir gingen in unserem Raum und blieben mitten darin stehen. "Mach die Augen zu! Und nicht blinzeln!", hob der Chihuahua mahnend seinen Zeigefinger, während er in den Ankleideraum verschwand, um das mysteriöse Geschenk zu holen... Jedem Mensch war doch klar, dass man in so einer Situation nicht nicht blinzeln konnte. Ich hasste zwar Überraschungen, doch Geschenke waren etwas anderes. Ich liebte es sie anzusehen, auszupacken und mich dann mit einem Strahlen in den Augen zu bedanken, solang man mir keinen Schrott schenkte. Ich wollte nicht, dass der Chihuahua mir ein sündhaft teures Geschenk schenkte, denn selbst die konnten Schrott sein, aber ich war mir eigentlich sicher, dass der Penner mir keinen Mist schenkte, im Gegenteil, es war das Schönste, was ich je bekommen hatte...

Mit einem riesen Lächeln im Gesicht hielt er mir ein braunes Päckchen vor die Nase, also ich voller Vorfreude meine Augen öffnete. Wie eine Furie riss ich ihm das Geschenk aus der Hand und schlitzte das braune Papier aus. Es war nicht sonderlich gut eingepackt, man merkte, dass Jungs nicht so viel Wert darauf legten. Die meisten zumindest, denn es zählte immer hin der Inhalt.

In null Komma nichts fiel das Papier auf den Boden und ich hielt ein kleines Buch mit braunen Ledereinband in der Hand. Es war schon älter, doch ich liebte bereits als kleines Kind den Geruch von alten Büchern. "Es hat meinem Vater gehört, doch er hatte nie etwas reingeschrieben. Als er gestorben war, hab ich es aufgehoben und darauf gewartet, es für den perfekten Moment, für die perfekte Person, zu verwenden. Und dann bist du gekommen und ich konnte einfach nicht aufhören zu zeichnen. Jeden Moment, jede Stunde, jede Sekunde musste ich an dich denken. An dein Gesicht, an jede Situation, in der wir uns begegneten, berührten, in der ich in deine Augen sah. Ich musste es einfach zeichnen...", erklärte der Chihuahua aufgeregt, während ich langsam durch das Skizzenbuch blätterte. Voller Begeisterung hielt ich die alten Seiten in den Händen und betrachtete jedes einzelne Bild. Auf allen war ich zu sehen. Man spürte die Liebe, die in jedem einzelnen Strich, in jeder Linie oder in jeder Schattierung steckte. Ich konnte seine Gedanken hören, seinen Blick vor mir sehen, als er wie in Trance alles zeichnete. Man sah mich schlafen. Auf einem Bild aß ich Chips vor dem Fernseher, doch ich sah dennoch elegant aus. Dann gab es noch eine Skizze, in der ich mich langsam umdrehte und meine Haare dramatisch im Wind wehten, dieses Bild war bisher mein absoluter Liebling. "Sebastian, dass ist wunderschön!" , "Gefällt es dir?" , "Ist das ein Witz?! Sowas schönes hat bisher noch nie jemand für mich gemalt und ich sehe sogar auf jedem Bild schön aus, auch als wir auf dem Astronomieausflug waren und ich dich beschimpft habe!" , "Fräulein, du bist nicht nur schön gezeichnet, du bist es auch in Wirklichkeit. Du hast vielleicht nicht mehr deine wirklichen Haare, doch die werden überbewertet. Du bist perfekt so, wie du bist!"

Mit diesen Worten strömte aus meinem Herz unendlich viel Wärme. Ich war zum ersten Mal meines Lebens wirklich gerührt von seiner kleinen Rede. Schüchtern strich er sich mit seiner Bärentatze durch sein Haar, unterbrach jedoch keinen Augenblick unseren Blickkontakt. Dies ging eine gefühlte Ewigkeit, bis jemand an der Tür klopfte und der interessierte Blick der Eule uns musterte.

"Also wirklich Leute, steht ihr immer nur da und starrt euch an? Das ist ja gruselig!", unterbrach Monsieur 'Babo' die Stille und schritt weiter auf uns zu, als wir unseren Augenkontakt nicht lösten. Es war egal, ob jemand etwas dazu sagte. Es war egal, ob er uns für vollkommen bescheuert hielt. Es war uns gleichgültig, in jeglicher Hinsicht, denn es gab nur den Chihuahua, das Skizzenbuch und mich. Naja zumindest für eine Weile, denn irgendwann quetschte sich die Eule zwischen uns und wedelte wie ein Verrückter, was er letztendlich auch war, vor unseren Augen. Der Chihuahua richtete seine Augen kurz auf die Eule, schob sie weg und schaute dann wieder zu mir. Es vergingen noch zehn weitere Versuche, in denen die Eule mit den zwielichtigsten Mitteln versuchte, uns zu trennen. Mochte es Wasser, Essen oder ein Stab, um uns auseinander zu ziehen, sein. Wie blieben stehen, wie ein Fels in der Brandung. Zugegeben, irgendwann war es eher ein Spaß für uns die Eule schwitzen zu sehen, aber es war ein schöner Witz. Und auch als die Eule mit einem 'Ihr seid doch nicht normal' den Rückweg antrat, blieben wir so stehen, denn ich sah die Wirklichkeit in seinen Augen: Glück, Hoffnung, Liebe und Angst.

Angst war ein stetiger Begleiter des Menschen. Sie konnte verheerende Folgen haben, doch manchmal, in merkwürdigen Situationen konnte sie einem den Weg weisen. Ich sah sie nicht als Zerstörer oder Hindernis. Doch ich wusste auch, warum der Chihuahua sie hatte. Ich hatte sie ja selbst, war nur abzuwarten, welchen Weg sie bei mir einschlagen würde...

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Naaaaaaaaaaaaaaaa moine Froinde der Sonne! :D :D Wie geht es euch? Ich hoffe doch gut ;) Ach, ich liebe M83, ich könnte die Band die ganze Zeit hören, aber ich muss noch etwas zu dem Spruch am Anfang sagen, denn er ist nicht von mir! :D Er ist aus dem geilen 'Sprüche'- Buch der lieben Akira 99 (ich hoffe du hast nichts dagegen :D ) Ihr könnt gerne einmal reinschauen und ich hoffe wie immer, euch hat das Kapitel gefallen xDD

Ich freue mich unheimlich über Votes, megamäßige Kommentare oder einfach nur Leser moine Schäfchen, also habt noch einen genialen Tag mit Sommer, Sonne, Sonnenschein! :D <3333

Das wahre Leben hat kein Happy EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt