8. Langes Suchen und erfolgreiches Finden

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„Frank?" Hazel betrat die Principia. Und fand niemanden. Weder Reyna, noch ihn.
Der prächtige Raum wirkte leer ohne die zwei Prätoren, genau wie ihr Herz. Wo war er nur?
Sie verließ die Principia wieder und machte sich stattdessen auf den Weg zum Tempelberg. Vielleicht würde sie ihn ja dort finden, wie er seinem Vater Opfergaben und Gebete zukommen ließ?
Mit eiligen Schritten überwand sie Meter für Meter, doch als sie dort ankam, konnte sie ihn noch immer nicht finden. Anschließend suchte sie auch noch alle anderen möglichen Orte ab. Neu-Rom, das Marsfeld, die verschiedensten Kohorten. Er wirkte wie vom Erdboden verschluckt. Obwohl sie es eigentlich gewusst hätte, wenn er sich unter der Erde befinden würde.
Es war frustrierend. Sie hatten sich heute einen schönen Tag in Neu-Rom machen wollen. Ihr Plan ist es gewesen, mit ihm Eis essen zu gehen und durch die Stadt zu schlendern.
Sie hatte ihren Geburtstag mit ihm verbringen wollen.
Sie seufzte und vergrub ihr Gesicht in den Handflächen. Ausgerechnet heute musste so etwas passieren. Sie hatte ihm natürlich nicht erzählt, dass sie heute Geburtstag hatte, aber trotzdem wünschte sie sich, den Tag mit ihm zu verbringen. Sie brauchte keine Geschenke, keinen Kuchen oder sonstiges. Nur seine Freundschaft.
Ach wäre doch wenigstens ihr Bruder Nico bei ihr! Sie hatte ihn nun schon ewig nicht mehr gesehen und nur über Iris Botschaften mit ihm geredet. Wenn schon Frank nicht da war, hätte sie den Tag liebend gerne mit ihm verbracht.
Sie ging zurück zu ihrer Kohorte, doch auf dem Weg kam ihr ein Gedanke. Wieso sollte sie denn alle Pläne unausgeführt lassen? Sie konnte doch trotzdem noch ein Eis essen gehen.
Und eine halbe Stunde später hätte sie sich am liebsten selbst verflucht. Sie saß in Neu-Rom in einem Eiscafé und nichts auf der Welt war deprimierender, als allein ein Eis zu essen und allen anderen Gästen dabei zuzuschauen, wie sie miteinander erzählten und Spaß hatten.
Sie hob einen weiteren Löffel mit Eiscreme an, aber anstatt diesen zu ihrem Mund zu führen, ließ sie die Eiscreme wieder herunterfallen.
Für ihren Geburtstag konnte sie sich wesentlich schönere Dinge vorstellen.
Nach einiger Zeit war ihr Eis geschmolzen und nur noch eine klebrige, farbige Flüssigkeit befand sich in der Schüssel. Zudem war ihr der Appetit vergangen.
Mit langsamen Schritten nahm sie nun doch den Weg zu ihrer Kohorte auf. Sie wollte sich ihren trüben Gedanken noch nicht stellen, aber spätestens in ihrem Bett würde sie dies tun. Deswegen zog sie die Zeit, die sie für den Weg benötigte, so weit heraus, wie es möglich war.
Doch auch jetzt schon, im Laufen, sickerte langsam die Enttäuschung durch. Wo war nur Frank? Wieso hatte er ihr nicht einmal für den heutigen Tag abgesagt?
Nässe in ihren Augen verschleierte ihre Sicht.
Und als sie an ihrer Kohorte ankam, dachte sie, dass sie nicht mehr richtig schauen konnte. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augen, doch Frank stand noch immer dort. Mit einer einzigen roten Rose in der Hand. Und seine Wangen waren mindestens genauso rot wie die Blume.
Verdutzt blieb sie stehen und starrte ihn an.
„Alles Gute zum Geburtstag, Hazel", sagte er leise und kam einige Schritte auf sie zu. Sie war noch immer sprachlos und starrte ihn mit offenen Mund an.
Doch dann hielt Frank ihr die Rose hin und zaghaft nahm sie sie an sich, um an ihr zu riechen. Auch ihre Wangen mussten rot wie eine Kirsche sein und ihr Herz pochte laut und schnell.
„Danke." Sie wusste nicht, was sie sagen sollte und für einen kurzen Augenblick standen sie sich einfach schweigend gegenüber und schauten dem anderen in die Augen.
Dann räusperte sich Frank, kam noch näher und legte die Arme um sie. Und sie? Sie erwiderte die Umarmung.
„W-woher weißt du, dass ich heute Geburtstag habe?" Ihre Stimme zitterte leicht, genau wie ihre Knie, als Frank sie wieder losließ.
„Du hast es vor ein paar Wochen erwähnt", antwortete er langsam. „Und dann habe ich es mir direkt in den Kalender eingetragen." Er schenkte ihr ein schüchternes Lächeln, welches sie erwiderte.
„Übrigens habe ich noch eine Überraschung für dich", fuhr er fort und nahm ihre Hand. Ihr Herz flatterte aufgeregt in ihrer Brust.
Er ging mit ihr ein Stück weit, kam an der Principia an und bedeutete ihr, einzutreten.
„Alles Gute zum Geburtstag!", erscholl es, kaum dass Hazel auch nur einen Fuß hineingesetzt hatte. Überrascht blickte sie sich um. Es waren alle da: Reyna, Nico, Will, Percy, Annabeth, Jason, Piper, ja sogar Trainer Hedge.
„Aber heute früh war hier noch nichts...", begann sie und stockte. Sie konnte es nicht glauben. Vor einigen Stunden noch, hatte die Principia ganz normal ausgesehen. Jetzt strömte sie nur so über vor Geburtstagsdekoration.
„Wir haben gewartet, bis du hier gewesen bist, bevor wir mit dem Schmücken angefangen haben, da wir wussten, dass du hier nach Frank suchen würdest", antwortete Nico ihr mit einem langen Schachtelsatz.
Und Hazels Herz quoll über vor Freude.

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Ich wollte erstmal Danke sagen! Wir haben die 100 Reads erreicht und ich habe erst vor gerade einmal zweieinhalb Wochen hiermit angefangen! Das motiviert mich wirklich ungemein, deswegen wollte ich danke sagen, an alle, die das lesen und es überhaupt bis hierher geschafft haben! Danke, danke, danke!!!
Dafür bekommt ihr alle einen Keks. 🍪 (Allerdings natürlich in blau, damit auch Percy sich nicht beschweren kann)

Percy Jackson und Helden des Olymp OneshotsWhere stories live. Discover now