Weiterhin schweigend holte er eine Kaugummidose aus dem Kofferraum und hielt sie mir auffordernd hin. Oh wow, ich musste wohl einen ziemlichen Mundgeruch haben, wenn er sie mir einfach so anbot. Ich griff in die Dose, holte zwei Kaugummis heraus und steckte sie mir in den Mund. Sofort verschwand der widerlich Geschmack aus meinem Mund und machte einem Minzigem Platz.

Chris verschloss sein Auto wieder und lehnte auch dann an den Kofferraum und musterte mich mit leicht zusammengekniffenen Augen. "Hör zu. Es tut mir leid, okay. Wahrscheinlich war irgendetwas mit diesem komischen Eskagto nicht in Ordnung. Das Fleisch war irgendwie so zäh und hat wie nach einem Radiergummi mit Kräuterbutter geschmeckt...", murmelte ich und richtete meinen Blick auf den Boden.

Chris fing an zu lachen und lenkte dadurch meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Er lachte und lachte, bis ihm die Tränen kamen und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu können. "Was ist denn bitte so lustig?", fragte ich nun leicht verärgert und verengte meine Augen zu Schlitzen.

Als er sich wieder einigermaßen im Griff hatte, erklärte er: "Engelchen, du hast kein Eskagto gegessen, sondern 'escargot de Bourgogne', was so viel heißt wie Weinbergschnecke."

"ICH HABE SCHNECKEN GEGESSEN?!", kreischte ich und spürte wie mir, allein bei dem Gedanken daran wieder schlecht wurde. Chris fing wieder an zu lachen und sagte: "Jap. Ich hatte mich schon gewundert, dass du soetwas isst, aber ich wollte dich nicht aufhalten so eine französische Delikatesse zu probieren."

Ich fuhr mir gestresst durch die Haare und zischte: "Woher sollte ich den bitte wissen, dass das Schnecken heißt?! Du weißt selbst, dass das einzige Wort, das ich auf Französisch kann, 'Bontjour' ist!"

"Das heißt 'Bonjour', Süße", erklärte er und zwinkerte mir spöttisch zu. Pah! So ein beschissener Klugscheißer! Ich schnaubte wütend, spuckte meinen Kaugummi in seine Richtung und fauchte: "Ach, leck mich doch!"

Ich stapfte wieder ins Restaurant und lief zu unserem Tisch. Während sich die Erwachsenen prächtig zu unterhalten schienen, trank Jake gelangweilt aus seinem Glas, das Wein zu enthalten schien. Das war genau das was ich jetzt brauchte!

Ich stellte mich neben ihn, nahm das beinahe volle Glas aus seiner Hand und kippte es in einem Zug meine Kehle hinunter. Sofort breitete sich ein bittere Geschmack in meinem Mund aus und meine Kehle begann leicht zu brennen. Jake betrachete mich mit überraschtem Blick und fragte schließlich: "Ist wohl nicht so toll gelaufen, oder?"

Ich ließ mich auf den freien Platz neben ihm fallen und murmelte gereizt: "Frag besser nicht." Jake musterte mich nocheinmal prüfend, bevor er nickte, nach der Flasche griff und zwei Gläser mit Wein füllte. Er schob mir eines davon auffordernd zu und sagte mit einem Grinsen auf dem Gesicht: "Na dann, wohl bekomm's!"

Ich nahm es in meine Hand und legte das Glas an meine Lippen, bevor ich es genauso wie Jake, innerhalb von ein paar Sekunden geleert hatte. Wir beide stellten, die nun leeren Gläser auf den Tisch und ich begann zu lachen. Ich hatte so ein Gefühl der Freiheit in mir und ich war mit nicht sicher ob das am Wein lag oder an Jake.

Er wusste genau das ich jetzt nicht über Chris reden wollte, sondern einfach nur abgelenkt werden wollte und das konnte er schon immer ziemlich gut. Ein weiteres Mal füllte er unsere Gläser und schob mir wieder eines zu.

Ich wollte es gerade wieder in einem Zug hinuterkippen, als mich Dave's strenge Stimme aufhielt: "Kylie, Jake, das ist ein Dom Pèrignon und kein 4$ Wein von Walmart! Wenn ihr euch also nur betrinken wollt, dann doch bitte mit etwas das mich keine 300$ die Flasche kostet!"

Ich stoppte mitten in meiner Bewegung und ließ das Glas wieder sinken. 300 Dollar für eine einfach Flasche Wein?! Wie überteuert war das denn bitte?! Ich stellte es auf den Tisch und sagte ruhig: "Entschuldige Dave. Das wussten wir nicht."

Er nickte nun deutlich entspannter und erklärte: "Schon okay." Damit schien das Gespräch für ihn beendet zu sein, denn er widmete sich wieder der Konversation zwischen seiner Frau, meiner Mutter und David. Komischer Kautz...

Jake lachte und äffte mich in einer viel zu hohen Stimme nach: "Entschuldige Dave. Das wussten wir nicht."

Ich schenkte ihm einen warnenden Blick, doch er provozierte weiter: "Ich wusste gar nicht, dass du so eine Arschkriecherin sein kannst. Pass auf, Kyls, sonst rutscht du noch auf deiner Schleimspur aus."

Ich schlug ihm gegen die Brust und murmelte leise: "Danke für die Warnung, aber das werde ich schon nicht. Ich hatte schon genug Schleim für einen Tag..."

Bei dem Gedanken, an die Schnecken, breitete sich sofort wieder der Ekel in mir aus und eine Gänsehaut überzog meinen Körper. "Wie meinst du das?", fragte er interessiert und nippte an dem teuren Wein.

"Mein ach so toller Freund, hatte es nicht für nicht gehalten, mir zu sagen, dass ich Schnecken esse", jammerte ich und nahm einen kleinen Schluck aus meinem Weinglas. "Du hast Schnecken gegessen?", fragte er schockiert und ich nickte.

Jake lachte und sagte: "Oh Gott. Ich hätte ja gekotzt." Ich nickte mit einem gefälschten Lächeln und legte schnell wieder das Glas an meine Lippen.

Jakes Blick wurde forschender und er wollte wissen: "Willst du mir vielleicht etwas sagen, Kyls?"

* * *

"Und du hast ihn dann ernsthaft mit deinem Kaugummi bespuckt?", brachte er lachend hervor und ich nickte ebenfalls lachend.

"Können wir nochmal reden, Kylie?", unterbrach Chris angesäuerte Stimme die heitere Atmosphäre und ich nickte und stand auf. Er nahm mich an der Hand und zog mich in Richtung Toiletten. Er stieß die Tür zum Männerklo auf und schubst mich leicht hinein. Dann betrat er ebenfalls den Raum und schloss sie wieder.

Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen und mich zu entschuldigen, als ich plötzlich die Wand an meinem Rücken und Chris Lippen fest auf meinen spürte. Er legte seine Hände an meine Taille und ich schlang meine um seinen Hals.

Sobald ich erwiderte, wurde sein Kuss weniger aggressiv, aber dafür leidenschaftlicher. Diesmal breitet sich ein angenehmes Kribbeln in meinem Bauch aus und ich grinste in den Kuss hinein.

Nach einiger Zeit lösten wir uns schwer atmend von einander und er lehnte seine Stirn gegen meine. "Das ist die Reaktion, die ich erwarte, wenn ich mein Mädchen küssen will und nicht, dass sie sich übergibt", stellte er mit einem überheblichen Grinsen klar und die Ironie war deutlich in seiner Stimme zu hören.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf und tadelte ihn spöttisch: "Sei mal nicht so eingebildet, Chris. Soetwas steht nur gutaussehenden Männern."

Mit diesen Worten drückte ich ihn von mir weg und stolzierte in Richtung Tür. Bevor ich sie öffnen konnte, wurde ich herumgewirbelt und nun gegen diese mit dem Rücken gedrückt. Meine Güte, ich würde noch blaue Flecken am Rücken bekommen, wenn er so weiter machte!

Er legte sein Kinn auf eine meiner Schultern und hauchte: "Das mit der Fernbeziehung wird funktionieren. Das muss es einfach. Ich komme sooft ich kann nach L.A."

Ich nickte zustimmend und flüsterte: "Und wir telefonieren und skypen einfach sooft es geht."

Das mit mir und Chris würde funktionieren, da war ich mir ganz sicher.

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So ihr Lieben, das war Kapitel 53♡
Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr verzeiht mir, dass ich solange nicht geupdatet habe:)

Kleine Frage: Welche Schauspieler stellt ihr euch als Chris, Jake und Kylie vor?

Ich hab nämlich keine Bestimmten im Kopf und ich fände es interessant zu wissen, welche Schauspieler für euch meine Hauptcharaktere verkörpern♡

The Bad Boy next doorWhere stories live. Discover now