10 - [I Think I'm In Love Again]

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Erwartungsvoll stand ich in der Dunkelheit, die von den Laternen erhellt wurde. In der Stille stand ich vor dem Planetarium und wartete auf Delaihla.

Der kühle Wind wehte meinen lavendelfarbigen Rock etwas nach oben, während meine Haare nach hinten fielen.

In der Ferne konnte ich eine vertraute Silhouette erkennen. Delaihla lief in einer Weißen Bluse und einer dunkelblauen Jeans auf mich zu. Ihre langen, schwarzen Haare waren hochgesteckt.

Sie lächelte mich zur Begrüßung an und nahm mich dann in den Arm. Sie verhakte unsere Arme in einander und lief erfreut auf das große Metalltor zu.

Mit unseren bezahlten Tickets, setzten wir uns in einer der hinteren Reihen.

Unsere Arme lösten sich, sobald wir saßen. Ihre Hände waren leicht am zittern.

Ich legte meine Hand auf ihre Schulter.
,,Alles in Ordnung?" Ihre rosigen Wangen, fingen an zu verblassen. Sie wollte was sagen, doch die Vorstellung begann.

Wir lehnten unsere Köpfe in den Nacken, und legten diese auf unsere Lehen. Wir schauten zur Decke. Planeten, Sterne und Sternschnuppen, spiegelten sich an der Decke wieder.

Ich schaute zu Delaihla, vereinzelt liefen ihr die Tränen über ihre Wangen. Es schmerzte. Ich wusste nicht, was sie belastete. Ich konnte ihr nicht helfen.

Ich starrte sie weiterhin verzweifelt an, bis sich ein kleines, müdes Lächeln bildete. Ich schaute zur Decke zurück; Ein sternenhimmel, den wir mit bloßen Auge, hätten erfassen können.

Man zoomte in die Sterne hinein, kleine Explosionen wurden nun projiziert. Der aufgewirbelte Staub, bildete nun neue Sterne.

Ein Lichtspiel begann. Es wurden Planeten gezeigt, die die Farben des Regenbogens trugen. Sternschnuppen, die zu glitzern begannen.
Delaihla genoss dieses sichtlich.

Ihr Lächeln sah traurig und gequält aus. Sie wandte ihren Blick nicht einmal von der Decke ab.

Ich nahm ihre Hand. Das zittern beruhigte sich. Die gesamte restliche Vorstellung über, hielte ich ihre Hand. Zum Ende hörten auch ihre Tränen auf.

Der Projektor schaltete sich von alleine ab. Um die Kuppel herum, schalteten sich die lichter wieder an.

Während die meisten den Saal verließ, blieben Delaihla und ich sitzen.
,,Möchtest du darüber reden?" Ich wollte ihr die Möglichkeit geben, aber zu etwas zwingen wollte ich sie nicht.

Sie rieb sich ihre geröteten Augen.
,,Mein Vater hatte mich oft zum schießen mitgenommen, aber nicht zu einem Schießstand, sondern zum campen. Wir sind immer an einem kleinen Fluss im Wald campen gewesen. Dort hat er mir beigebracht, wie man schießt. Und am Abend haben wir uns den Sternenhimmel und die Sternschnuppen angesehen" Stotterte sie.

Es tat so weh, sie so zu sehen.
,,War es in Ordnung, dich hierher mitzunehmen?" Stammelte ich besorgt vor mich hin. Ein Trostspendendes kichern hallte auf.
,,Ich war doch diejenige, die hierher wollte" Meinte sie mit brüchiger Stimme.

Sie stand von ihren Sitz auf und streckte mir ihre Hand entgegen, welche ich, ohne nachzudenken, nahm.
,,Gehen wir, bevor man uns noch einschließt" Sie ließ mir keine Chance zum Antworten uns stürmte sofort heraus.

Draußen an der frischen Luft, schaute sie nur ein einziges Mal nach oben. Wir ließen die Hand der anderen, nicht einmal los. Wir schwiegen den gesamten Weg, doch es war keine unangenehm Stille.

Sie war so in ihren Gedanken vertieft, dass sie nicht einmal bemerkte, wie ich sie die ganze Zeit anstarrte.

Ihr Zopf wippte mit jeden Schritt auf und ab. Es sah aus, als würde der Mond nur ihr folgen, um ihr zu zeigen, dass sie der hellste Stern war. Ihre Augen waren glasig und müde, trotzdem erfassten sie jeden Lichtstrahl. War sie die anderen Tage auch so wunderschön, oder wollte ich es nur nicht war haben?

Unsere Wege trennten sich wieder beim Park, sie lief nach rechts und ich nach links.

So schön und gefühlvoll dieser Abend auch war, konnte dieser mir nicht meine Angst nehmen. Jetzt war ich diejenige, dessen Tränen liefen.

Mein gesamtes Gesicht war rot angelaufen, als ich die Haustür öffnete und in dem Spiegel im Flur schaute.

Mein Vater und Beth schliefen wahrscheinlich schon. Anstatt in mein Zimmer zu gehen, liefen ich in Aidens.

Wieder hing er am Laptop. Der Laptop und die LED-Lichter erhellten sein Zimmer. Er trug sein Headset, also er hörte mich nicht.

Schniefend setzte ich mich auf sein Bett. Erst jetzt hatte er mich bemerkt. Besorgt pausierte er sein Spiel und nahm sein Headset vom Kopf.

Horizontal legte ich mich auf sein Bett und kuschelte mich in seinem Kissen ein. Er legte sich direkt neben mir. Wir teilten uns ein Kissen und schauten zur beleuchteten Decke.

Aiden atmete tief ein.
,,Was ist passiert?" Er ahnte, dass es etwas mit Delaihla zutun hatte. Ich schluchzte.
,,Ich habe nicht auf Mom gehört" Ich hatte Aiden nichts von dem Gespräch mit meiner Mutter erzählt.
,,Sie sagte, ich solle mich nicht in Delaihla verlieben, doch ich glaube es war schon zu spät" ich wischte mir mit seinen Ärmel die Tränen vom Gesicht.

Er sah mich kurz entsetzt an und sagte dann:
,,Schonmal was von Taschentüchern gehört?" Er versuchte mich leicht vom Bett zu drängen. Wir lachten beide leise auf.

Meine Verspannungen hatte sich etwas gelockert.
,,Willst du es ihr sagen?" Fragte er wieder in aller Ernsthaftigkeit.
,,Nein...ich will nicht, dass das selbe passiert, wie mit Ella" Aiden summte.

Er setzte sich auf, sein Rücken schaute zu mir, bis er sich umdrehte.
,,Hast du morgen etwas vor?" Fragte er mit einem Lächeln. Ich schüttelte den Kopf.
,,Dann gehen wir morgen zusammen in die Spielhalle!" Sprach er ganz enthusiastisch. Ich schenkte ihn ein kleines Lächeln und zog ihn zurück.

Wieder starrten wir auf die Decke. Mal war sie lila, dann blau und jetzt leuchtete sie grün.

Ich schaute zu Aiden herüber. Seine Augenlider waren ihn schon zu gefallen.

Ich schaltete sein Laptop aus und stellte ihn auf seinen Schreibtisch ab. Ich verschwendete nicht einen Gedanken daran, in mein Zimmer die Nacht zu verbringen.

Ich legte mich zurück auf sein Bett und legte eine dünne Decke über uns. Ich starrte die Decke so lange an, bis mir selbst die Augenlider zu fielen.

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Was glaubt ihr, hat Ella getan?
:)

I Wanna Be Your Girlfriend Where stories live. Discover now