5 - [Sorgen]

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Ein nervöses rütteln an meiner Schulter, holte mich aus meinen Schlaf. Ich sah die verschwommende Gestalt von Aiden.

Ich setzte mich auf und starrte auf meinen Wecker. Zwanzig Minuten, bevor er klingeln würde. Ich schaute ihn mit einem bösen Blick an.

Nervös kratzte er sich am Hinterkopf, bevor er auf mein Bett stieg und sich an die Wand lehnte.
,,Gehts dir gut?" Ich konnte die Besorgnis in seiner Stimme hören und sie in seinen Augen sehen.

Ich schaute ihn verwirrt an.
,,Was meinst du?" Ich verstand nicht, was er von mir wollte.
,,Du sahst gestern so aus, als wärst du in deinen Gedanken festgefahren. Ist etwas passiert...zwischen dir und Delaihla?" Plötzlich war ich wach. Ich hatte Angst, doch ich wusste noch nicht vor was.

Ich lehnte mich zu Aiden an die Wand.
,,Keine Sorge, wenn etwas sein sollte, dann bist du mein Ansprechpartner" Versuchte ich ihn zu beruhigen.

Er lächelte erleichtert. Er war mir schutzlos ausgeliefert. Ich nahm meine Chance und schubste ihn vom Bett.
,,Danke für das Gespräch und jetzt, lass mich schlafen!" Mekerte ich rum.

Empört schaute er mich an, schockiert begann er zu lachen und mit einen Seufzer, lief er zur Tür.

Ich ließ mich zurück in mein Kissen fallen und schloss die Augen. Ich hörte wie sich meine Zimmertür schloss. Auch wenn ich es versuchte, ich konnte nicht einschlafen.

In Verzweiflung stand ich auf und lief ins Bad. Mit frisch geputzten Zähnen, lief ich zurück in mein Zimmer und nahm meine Uniform vom Kleiderbügel, welche an meinem Schrank hing.

Ich lief aus meinem Zimmer heraus und fing an, das Frühstück vorzubereiten. Normalerweise tat Beth das, doch ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen.

Und wenn man vom Teufel sprach, Beth kam gerade aus ihren Zimmer. Verschlafen zog sie ihren Bonnet vom Kopf, ihre dunklen Locken fielen sanft an den Seiten herab.

Müde schliff sie in die Küche.
,,Morgen Beth" Sie kreichte auf. Mit der Hand auf ihrer Brust sprach sie:
,,Um Gottes Willen! Erschreck mich doch nicht so!" Zwei Türen sprangen auf. Aiden und mein Vater rannten beunruhigt zu uns.

Ich brach in Gelächter aus.
,,Tut mir leid, Beth" Ich kriegte mich nicht mehr ein. Genervt schauten mein Vater und Aiden mich an. Beth's Blick hingegen wanderte zum gedeckten Tisch.

Sie setzte sich und so taten wir es ihr gleich.
,,Warum hast du den Tisch gedeckt, Evie?" Fragte mein Vater.
,,Ich war früh auf und konnte nicht mehr einschlafen" Gab ich zur Antwort, doch Aiden gefiel dies gar nicht. Ich hatte ihn "umsonst" vom Bett geschubst.

Genüsslich aßen wir zusammen, dann wandte sich Beth wieder zu Wort.
,,Ich geh mich fertig machen, danach fahr ich euch zur Schule" Und so lief sie ins Badezimmer.

Mein Vater legte seine Gabel am Tellerrand ab.
,,Sag mal Evie, hast du eine Ahnung, warum Zoe auf einmal einen Hund möchte" Ich schmunzelte leicht.
,,Ich war mit Delaihla im Park und Zoe hatte mit ihren Hund gespielt" Mein Vater nickte verständlich.

Beth trat aus dem Bad. Aiden und ich Schnappten uns unsere Rucksäcke und liefen zum Auto.

Wir beide setzten uns auf die Rückbank des Wagens.
,,Eure Lehrer haben eine E-Mail geschickt, am Donnerstag ist Elternabend. Ich und Caroline werden dann kommen" Beth nannte meine Mutter nur bei ihren Vornamen.

Genervt nickten wir zwei. Die Lehrer würden beim Elternabend jede ihrer Chancen nutzen, um uns Schüler schlecht zu reden.

Beth hielt vor der Schule. Heute standen meine Mitschüler nicht beim Tor. Aiden und ich liefen direkt ins Schulgebäude hinein.

Wir standen sichtbar im Flur.
,,Was glaubst du, was wird beim Elternabend beredet?" Ich dachte nach.
,,Über mich wird wahrscheinlich sowas gesagt wie "Evie hat sich endlich in die Klasse eingebracht" " Lachten wir.

Es stimmt, bevor Delaihla kam, war ich immer allein. Meine Klasse hätte mich ignorieren und ich sie ebenfalls.

Eine Tür sprang auf. Wir beide sahen Delaihla durch diese kommen.
,,Ich habe euch erst nicht gesehen" Sprach sie etwas außer Puste.
,,Warum bist du so außer Atem?" Fragte Aiden berechtigt.

Jedes mal, wenn sie versuchte zu sprechen, brach sie in Gelächter aus.
,,Ich hatte meinen Bus verpasst. Ich kam auf die Idee, dass ich ihn hinterher rennen sollte. Stellte sich heraus; dass zu Fuß gehen, schneller ist, als mit dem Bus zu fahren" Man konnte puren Scham in ihren Gesicht erkennen.

Tröstend nahm ich sie in den Arm, um mich über sie lustig zu machen, bis die Klingel läutete. Wir alle liefen zu unseren Räumen.
,,Was haben wir jetzt?" Fragte Delaihla immer noch außer Atem.
,,Chemie" Antwortete ich ihr. Leise fing sie an zu Jammern.
,,Ich versteh Chemie nicht!" Ihr quängeln wurde lauter.
,,Gut das du neben einer Streberin sitzt" Versuchte ich sie zu beruhigen.

Genervt zog sie ihren Laborkittel an.
,,Erst verpasse ich den Bus und jetzt auch noch Chemie" Belustigt legte ich meine Hand auf ihren Rücken und streichelte sie zum Trost.

Ich hatte meine Augen beim Lachen geschlossen, erst jetzt fielen mir die Blicke meiner Klassenkameraden auf.

Langsam nahm ich meine Hand von Delaihla. Da kam auch schon unser Lehrer hinein gestürmt.

Delaihla setzte sich richtig hin und wandte ihren Blick zur Tafel. Ich merkte wieder diesen stechenden Schmerz in meiner Brust.

Ich habe Angst.

Meine Gedanken schweiften den gesamten Unterricht über ab. Ich kam erst wieder zur Besinnung, als es klingelte. Wir liefen in den Pausenraum der Schule.

Die meisten nutzten die Pause um in der Cafeteria frühstücken zu gehen, aber da Delaihla und ich zu Hause schon gegessen hatten, waren wir die einzigen im Raum.

Nachdenklich schaute sie aus dem Fenster.
,,Wie wäre es, wenn wir uns bei der Brücke treffen würden?" Schlug sie als Treffpunkt vor.
,,Und was sollen wir da machen?" Hinterfragte ich sie skeptisch.
,,Das was wir im Park auch machen, reden und herum laufen" Lachte sie.
,,Okay, dann treffen wir uns bei der Brücke"

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Ich bekomme das Gefühl, dass die ganze Familiensituation vielleicht etwas verwirrend ist, wenn ich es also erklären soll, dann gibt mir bitte bescheid.
:)

I Wanna Be Your Girlfriend Where stories live. Discover now