8 - [Geschenke]

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Direkt von der Schule aus, liefen Aiden und ich zum Bahnhof.
,,Hast du eine Idee, was wir ihr kaufen könnten?" Fragte er ahnungslos.

Ich legte meinen Kopf in den Nacken und starrte zum Himmel herauf.
,,Stofftiere..?" Gab ich genauso ahnungslos von mir.

Er zog seine Augenbrauen zusammen. Er sah wütend aus, obwohl er nur angestrengt nach dachte.
,,Was mag Zoe?" Murmelte er zu sich selbst.
,,Sie mag Puppen" Sagte er selbstsicher. Er legte seine Hände aufeinander und tippte mit seinen Fingerspitzen gegeneinander.

Ich rieb mir mit meiner Hand den Nacken.
,,Also holen wir ihr eine Puppe?" Fragte ich misstrauisch.
,,Ich denk schon" Nickte er.

Die Bahn kam und hielt vor uns. Wir setzten uns auf den erst besten Platz, den wir finden konnten.

Die Bahn hätte in fünfzehn Minuten in der Nähe des Einkaufszentrums gehalten.

Aidens Lippen bewegten sich auf und ab. Er wollte etwas sagen, doch er schwieg.
,,Egal was es ist, raus damit!" Befahl ich ihn genervt. In den letzten Tagen, hatte er immer wieder versuchen etwas zu sagen, doch blieb lieber still.

Er schaute mich unsicher an und griff mit seinen Händen in den Sitz.
,,Du solltest das Treffen zum Planetarium absagen!" Ich sah ihn verwirrt an, mein Kopf neigte dabei zur Seite.
,,Evie, wie du sie anstarrst-" Begann er, doch ich unterbrach ihn sofort.
,,Ich bin nicht verliebt!" Stellte ich klar.

Aiden glaubte mir nicht. Er drehte sich weg von mir und schaute aus dem beschlagenen Fenster hinaus.

Wir schwiegen die restliche Fahrt, auch den Weg zur Mall schwiegen wir.

Erst in mitten der Menschenmasse, wandten wir uns wieder zu Wort.
,,Sollen wir uns trennen und in verschiedenen Läden gucken, oder gehen wir gemeinsam?" Fragte er, als wir auf der Rolltreppe standen.
,,Gemeinsam, dann können wir zusammen legen, wenn nötig" Erklärte ich.

Wir stöberten in den Regalen herum, doch wir fanden nicht das, wonach wir suchten, auch wenn wir genaugenommen nichts im Auge hatten.

,,Okay, wie wäre es hiermit?" Fragte ich, während ich Aiden eine Ausmalbuch hinhielt. Er hob eine Augenbraue und hatte diesen "dein ernst"-Blick.

Ich brachte ein genervtes stöhnen hervor. Wir liefen jetzt schon eine Ewigkeit in den verschiedensten Läden herum, doch wir fanden nichts. Ich fühlte mich wie eine Kriminelle, da wir in die Läden hineingingen, sie aber mit leeren Händen wieder verließen.

,,Ich freue mich auf dem Tag, an dem wir ihr einfach Scheine geben können" Seuftze ich gequält. Aiden stimmte mir mit seinen unruhigen Gejammer zu.

Wir streiften in den nächsten Gang, es war die Abteilung für Kinderkleidung. Sofort fiel mir etwas ins Auge. Es war ein Kleid, wo der obere Teil mit Pailletten besetzt war und der untere Teil verschiedene bunte Stoffschichten besaß, am Rücken waren bunt-glitzernde Flügel angenäht.

Wir schauten einander mit Erleichterung an. Ohne auch nur ein Wort gewechseln zu haben, liefen wir zum Kleiderständer hin und liefen mit dem Kleid zu leeren Kasse.

Voller Freude quietschte ich leicht auf.
,,Das war verdammt schwer!" Meinte ich erschöpft, und doch voller Stolz. Aiden schenkte meinen Worten nicht viel Beachtung und schaute lieber durch das Schaufenster eines 80er-Jahre Videospiel Geschäftes.

Er blieb abrupt stehen und schaute einen der alten Automaten an, vor welchen ein recht muskulöser Junge in unseren Alter stand.

Ich wedelte leicht mit meiner Hand vor seinem Gesicht.
,,Alles in Ordnung, Aiden?" Fragte ich, ohne ein Hauch von Besorgnis. Aiden Liebe seine Videospiele, und da der Laden erst vor ein paar Wochen Eröffnung feierte und er noch keine Zeit hatte, hier her zu kommen, war er natürlich immer etwas davon abgelenkt.

Er schüttelte schnell seinen Kopf und schaute zu mir.
,,Ja, sorry" Sagte er verlegen und mied meinen Blick.

Die Sonne war schon am untergehen. Wir waren dabei zum Bahnhof zu laufen, doch ein bekannter Wagen hielt bei uns.
,,Na, kann ich euch mitnehmen?" Fragte Dave. Erfreut stiegen wir in das silberne Auto. Zoe saß ebenfalls im Auto, auf dem Beifahrersitz.

Wir redeten die Fahrt hauptsächlich über die Schule und Zoes Geburtstag. Dave parkte das Auto vor dem Block und zusammen liefen wir die Treppen bis zu der Wohnungstür herauf.

Vom Flur aus konnten wir schon alle auf der Couch sitzen sehen. Besorgt setzten wir uns zu ihnen.
,,Wie war der Elternabend?" versuchte ich ein Gespräch zu starten. Meine Mutter schaute mich erfreut an, doch Beth sah streng zu Aiden rüber.

Nervös Strich unser Vater seine Knie auf und ab. Sowohl Beth, als auch mein Vater signalisierten mir, dass ich auf mein Zimmer gehen sollte. Bemitleidend klopfte ich Aiden nochmals auf die Schulter und lief dann, gefolgt von meiner Mutter, in mein Zimmer.

Aufgeregt schloss sie die Tür und setzte sich auf mein Bett.
,,Deine Lehrerin sagt, dass du nun endlich eine Freundin gefunden hättest" Sie wirkte fröhlich, nervös und besorgt zugleich. Ich konnte nur erahnen, um was sich dieses Gespräch handeln sollte.

Langsam nickte ich und spielte nervös mit den Fransen von meinem Kissen.
,,Wie ist sie so?" Ich hielt kurz inne um zu überlegen.
,,Nett, lustig, leicht zu beeindrucken und Nostalgiker..." Erzählte ich ihr mit einem leichten Lächeln.
,,Nostalgiker..?" Sie sprach mit einem besorgten Unterton.
,,Sie schwelgt wohl gerne in Erinnerungen an ihren Vater" Es waren diese kleinen Momente, in denen ich dachte, dass sie aus Glas bestand.

Meine Mutter holte tief Luft.
,,Ist sie so wie Ella?" Ihre Stimme rutschte eine Oktave tiefer, Besorgnis und strenge waren nicht mehr zu überhören.

Ich schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an. Das Wort "entsetzt" stand mir schon fast, in Großbuchstaben auf der Stirn geschrieben.
,,Nein!" Schrie ich. Sie senkte ihren Kopf und nahm mich in den Arm, mein Kopf vergrub ich in ihrer Schulter.
,,Verlieb dich nicht, okay?" Fragte sie leicht schluchzend.

Ich schwieg. Auch wenn sie sich nur Sorgen um mich machte, sie konnte so etwas nicht verlangen.
,,Okay" Meinte sie leise, als sie mein Schweigen, und so mit meine Antwort vernahm. Meine Mutter lief in die Richtung meiner Zimmertür.

Ich führte im Schock meine Hände zu meinem Gesicht und bedeckte dieses. Ich ließ mich nach hinten auf den Rücken fallen und starrte meine beleuchtete Decke an.

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Ich hoffe, dass ihr jetzt nicht schon vergessen habt wer Ella ist.
:)

I Wanna Be Your Girlfriend Where stories live. Discover now