1 - [Die Neue]

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Das klingeln zum Stundenbeginn ertönte. Mit einem nervösen Blick betrat unsere Lehrerin den Klassenraum.

Sie räusperte sich, damit der Rest der Klasse, ihr endlich Aufmerksamkeit entgegen bringen konnte.
,,Ich weiss, dass dies die letzte Woche vor den Ferien ist, aber ich möchte, dass ihr euch benimmt und eure neue Klassenkameraden begrüßt!" Mit Verwunderung und leichten entsetzten, schauten wir zur Tür, welche nun aus dem Schloss fiel.

Ein Mädchen mit langen, schwarzen Haaren, betrat dass Zimmer. Sie stellte sich vor die Tafel.
,,Stell dich deinen Mitschülern doch einfach vor" Nervös schaute sie sich zuerst im Raum um, bevor sie etwas sagte.

Sie machte einen Schritt nach vorne und begann zu sprechen:
,,Ich bin Delaihla und neu zugezogen. Ich komme eigentlich aus Brooklyn" Damit endete auch ihre Vorstellungen. Sie trat wieder nach hinten und wartete bis unsere Lehrerin wieder sprach.

Die Blicke meiner Mitschüler nach zu urteilen, waren sie nicht gerade erfreut über den Neuzugang.
,,Delaihla, setzt dich doch zu Evie. Das Mädchen mit den langen blonden Haaren" Sprach unsere Lehrerin.

In meiner Klasse gab es viele Mädchen mit langen blonden Haaren, weshalb ich meine Hand hob und sie zu mir winkte.

Mit einen dankenden Blick, kam sie auf mich zu gelaufen. Mit einen kleinen Lächeln setzte sie sich neben mich.

Der Unterricht begann nun wirklich, doch ich schenkte dem nicht viel Aufmerksamkeit, ich tauschte eher, kleine Zettel mit Delaihla aus.

,,Wie gefällt es dir in Manchester?" Fragte ich sie zuerst. Erfreut über die Nachricht, fing sie sofort an auf der Rückseite zu antworten.

,,Ich hatte noch keine Zeit, mir die Stadt so wirklich anzusehen" Schrieb sie. Sie hatte eine schöne Handschrift

,,Soll ich dich herum führen?" Etwas verblüfft lächelte sie mich an.

,,Sehr gern!" Die Sonne konnte mit den strahlen ihres Lächelns nicht mithalten.

Die Klingel ertönte erneut. Ich räumte meine Schulsachen in den Rucksack, so, wie es meine Mitschüler taten. Alle räumten ihre Sachen ein, außer Delaihla.

Ich stuppste sie leicht an.
,,Kannst du etwas schneller einpacken? Wenn du dich nicht beeilst, dann können wir in der Cafeteria auf dem Boden sitzen" Hetzte ich sie etwas ungewollt.

Sie stand vom Stuhl auf und folgte mir mit einem kleinen Lächeln.
,,Was ist mit deinen Freunden? Halten sie dir keinen Platz frei?" Ich wusste nicht so genau, was ich darauf antworten sollte.

Als ignorierte ich diese Frage. Wir standen mitten im Rahmen des Durchganges.
,,Siehst du den Platz dort hinten? Setz dich dort hin" Etwas überrannt sah sie mich an, aber nicht für lange, sofort lief sie zum Platz hin.

Dankend rief ich ihr hinterher:
,,Ich bring dir was zu essen mit!" Im Laufschritt drehte sie sich zu mir um und schüttelte mit dem Kopf. Sie wollte nicht, dass ich ihr etwas mitbrachte.

Mit einen vollen Tablett, machte ich zu ihr kehrt und setzte mich wieder. Wir schwiegen.

Ich beobachtete sie, wie sie eine Box aus ihren Rucksack holte.
,,Nimmst du dir immer etwas zu essen von zu Hause mit?" Fragte ich interessiert.

Ein kleines Lächeln breitete sich für kurze Zeit aus.
,,Ja, meine Mutter ist gerade dabei ihr eigenes Restaurant zu eröffnet, weshalb sie mir immer etwas einpackt" Sie wirkte etwas Stolz und gleichzeitig verlegen.

Mit meiner gesäuberten Gabel, stach ich ziellos in ihrer Lunchbox herum. Delaihla schaute mich überrascht an, doch nicht für lange, sie sah erwartungsvoll aus.

Ich führte die Gabel zu meinen Mund.
,,Ich muss meine Familie überreden bei euch essen zu gehen" Delaihla sah glücklich aus.
,,Ich erwarte euch" Brachte sie mit einen lächeln hervor.

Die Cafeteria wurde immer voller. Einige Schüler saßen mittlerweile wirklich auf den Boden.
,,Waren in Brooklyn die Schulen auch so überfüllt?" Wollte ich wissen, doch sie antwortete mir nicht.

Delaihla schaute zur Seite, also tat ich es ihr gleich. Ein kleiner Junge stand vor uns. Ohne zu fragen, setzte er sich zu uns an den Tisch.
,,Darf ich verstellen, Delaihla, dass ist mein kleiner Bruder Aiden" Sagte ich, ohne große Begeisterung.

Sie sah etwas geschockt aus. Aiden und ich waren uns nicht wirklich ähnlich, weder von den Interessen, noch von der Hautfarbe.
,,Wir sind Halbgeschwister. Selber Vater, verschiedene Mütter" Erklärte ich.

Mit weit geöffneten Augen, fing sie an zu nicken.
,,Sind eure Eltern geschieden?" Fragte sie zögerlich.
,,Ja" Sagte ich knapp, doch Aiden wollte noch ergänzen:
,,Also unser Vater ist mit meiner Mutter zusammen. Evies Mutter ist mit einen anderen Mann verlobt" Hing er mit dran.

Delaihla schien sichtlich interessiert zu sein, an unserer Familiensituation.
,,Und bei welchen Elternteil wohnt ihr?" Sowohl Aiden als auch ich, waren über ihre Frage überrascht. Den meisten war es unangenehm über Scheidungen zu reden.

Mit einen kleinen kichern antwortete ich ihr:
,,Aiden wohnt zusammen mit unseren Vater und seiner Mutter. Ich hingegen wohne zwei Wochen bei meiner Mutter und dann wieder zwei Wochen bei meinen Vater" Delaihla packte ihre Lunchbox wieder in ihren Rucksack.

Sie stützte ihren Ellenbogen auf den Tisch ab und ließ ihren Kopf, in ihre geöffneten Hände sinken.
,,Versteht ihr euch gut mit den Müttern des jeweiligen anderen?" Aiden rutschte näher an Delaihla heran.
,,Ihre Mutter liebt mich" Sprach er schnell.
,,Tut sie nicht!" Gekränkt faste Aiden sich an die Brust und rückte zurück.
,,Wie kannst du nur sowas sagen?" Sprach er über dramatisch.

Aiden und ich stritten uns, doch Delaihla schaute uns nur amüsiert zu.

Die Klingel zum Unterrichtsbeginn läutete. Wir erhoben uns und liefen in entgegen gesetzte Richtungen.
,,Wenn ich dir später die Stadt zeige, dann musst auch etwas über deine Familie erzählen" Flüsterte ich ihr ins Ohr.

Immer noch belustigt von meinen kleinen Streit mit Aiden, antwortete sie mit einen simplen:
,,Gerne"

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Hey, normalerweise mache ich solche Bemerkungen am Ende des Kapitels nicht, aber ich dachte mir, dass ich mal nach Feedback frage :)

I Wanna Be Your Girlfriend Where stories live. Discover now