74. Die Strafe eines Königs

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,,Mom?" rief mein Sohn. ,,Ja?" fragte ich ihn ungerührt, so als würde ich gerade nicht den König Gemini-Deutschlands mit seinem eigenen Zauberstab bedrohen... ,,Er gehört mir, du durftest doch schon alle hier im Schloss einschlafen lassen, jetzt bin ich dran." beschwerte er sich und ich seufzte. ,,Na schön... ich sehe es eben nicht gerne, wenn dich jemand bedroht..." murrte ich und erschien wieder neben Illirian, so als hätte ich nie wo anders gestanden, nur der Zauberstab des Königs in meiner Hand zeugte noch davon. Genau diesen ließ ich nun in meiner Hand und mit einem diabolischen Grinsen in den schwarzen Flammen der Hölle aufgehen, die nichts von dem magischen Utensil übrig ließen... ,,DU GÖRE WAGST ES, MEINEN ZAUBERSTAB ZU VERBRENNEN?!" brüllte er mich wütend an und wollte sich auf mich stürzen, doch Illirian hob die Hand und ließ ein dutzend Messer in der Luft erscheinen, die auf diesen zu rasten, als der Junge den Arm nach vorne bewegte. Die Messer pinnten den Mann gnadenlos an die Wand, allerdings nur an seinen Klamotten, der Körper von Lyes hatte nichtmal einen Kratzer abbekommen. Zugegebenermaßen waren die Messer mit einer Schockwelle auf den Mann abgefeuert worden, denn sonst hätten sie zwar Löcher in der Kleidung hinterlassen, aber er wäre nicht an der Wand gelandet. Illirian trat mit einem dämonischen Lächeln vor, pirschte sich an den nun ziemlich erschrockenen Mann heran. ,,Du miese Ratte von einem Menschen wirst dafür bezahlen, was du Illirian Alkaid antatest..." verkündete er kalt. ,,W-was?! Was soll das, ich hatte nichts mit dem Jungen zu tun?! Ich bin der König von Gemini-Deutschland und ein viel beschäftigter Mann, das war ich immer! Sein Mentor war immer Rasim Proxima, wenn dieser dem Jungen etwas angetan hat, tut es mir Leid, aber ich wusste nichts davon! Ich bin absolut unschuldig!" behauptete der Mann und andere hätten das vielleicht geglaubt, denn er klang wirklich überzeugend, doch wir wussten es besser... Dazu hätten wir auch nicht das schallende Lachen Dantalions gebraucht, in das dieser aufgrund dieser Behauptungen seitens des Königs ausbrach. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder einkriegte und sich eine imaginäre Lachträne aus dem Augenwinkel wischte. ,,Du und unschuldig?! Pah, das ich nicht lache! Du hast doch so viel Dreck am Stecken, dass es mich ernsthaft wundert, dass du darin nicht längst ersoffen bist!" schnaubte der Dämon verächtlich. ,,Dann sollten wir ihn vielleicht einen Liste seiner Verbrechen schreiben lassen." fiel Illirian dazu ein. ,,Ich würde dafür plädieren, dass er sie mit seinem eigenen Blut an die Wände schreibt." schlug ich beiläufig vor. ,,Und jedes falsche Wort wird mit einen Folterfluch bestraft." ergänzte Luzifer. ,,Und ich werde überwachen, dass jedes Wort der Wahrheit entspricht, dann können wir ihn am Ende einen magischen Schwur schwören lassen, dass das die Wahrheit ist. Eine Erinnerung, die wir aufnehmen und als Erinnerungskristall zurück lassen, mit der Aufforderung, das zu als Beweis sichten. Einen weiteren Kristall schicken wir an die größte Zeitung der Geminiwelt, damit das ganze nicht von der Regierung vertuscht werden kann." dachte Dantalion das ganze zuende. ,,So machen wir es." nickte Illirian. Und genau so machten wir es, wir belegten den König abwechselnd mit schmerzhaften Flüchen, um ihn dazu zu zwingen, mit dem Blut weiter zu schreiben, das wir zuvor aus einer mit einem Schneidefluch geschaffenenen Wunde in eine Schale hatten fließen lassen, damit er die blutige Tinte für seinen goldenen Füllfederhalter. Und so schrieb er... jedes Mal, wenn er nicht die Wahrheit schrieb, trafen ihn sofort vier sehr schmerzhafte Stechflüche zur gleichen Zeit...

Die Geschichte einer ReisendenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt