20. Schicksal

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Vor mir stand sie, das Schicksal, meine Meisterin, ebenfalls in ihrer wahren Gestalt. Wenn man sich so lange kannte wie wir, kannte man auch die wahre Gestalt des jeweils anderen... Sie sah äußerlich wie eine junges Mädchen von etwa dreizehn oder vierzehn aus, auch wenn sie natürlich unzählige Äonen älter als dreizehn war... auch sie sah sehr schön aus, auch mit den bei einem leicht bräunlichen weißblond beginnenden zu einem dunkelgräulichen braun verlaufenden hüftlangen welligen Haaren. Neben mir wirkte sie fast schon leicht gebräunt, aber ich war ja auch sehr blass, ihre Haut war hell, aber nicht ungewöhnlich hell. Ihr rechtes Auge funkelte in einem intensiven leicht rosanen Pink, während ihr linkes Auge in einem grünlichen dunkelblau schillerte. Sie hatte ein gerade so bis zur Hälfte der Oberschenkel reichendes hellgraues langärmliges Kleid an und trug eine blutrote Schleife um den Hals. Dazu trug sie schwarze Lederstiefel mit hellgrauen verschlungenen Spiralmustern, die knapp über ihre Knie reichten. Grau waren auch ihre Fingernägel, deren Farbe verlief von fast schwarz bis zu weißgrau an den spitzzulaufenden Enden. Was noch spitz war, waren ihre Zähne und zwar alle. Äußerlich sah sie wunderschön und sogar etwas süß aus, doch sobald sie den Mund öffnete, konnte man ihre Zähne erkennen, wie die eine Hais... Ihr Blick war stehts kalt und ungerührt, kaum etwas vermochte ihre Kälte zu erschüttern, da brauchte es schon eine ungeplante kleine Apokalypse... ,,Moira Fatum Omega. Eigentlich hatte ich gehofft, deine hässliche Hackfresse nie wieder sehen zu müssen, auch wenn ich es natürlich besser wusste." begrüßte ich sie in herablassendem Tonfall. ,,Nun und wie ich sehe, hat sich deine Ausdrucksweise tatsächlich noch weiter verschlechtert. Deine Gossenbratze ist wahrlich unfein." merkte sie kühl an. ,,Ich hatte auch nicht vor, eine feine Dame oder etwas ähnlich lächerliches zu mimen, denn das steht mir einfach nicht." bemerkte ich trocken und grinste sie spöttisch an. ,,Genug davon, du hast dich wiedermal daneben benommen, also wirst du dafür bestraft, wie üblich. Kommen wir also zur Sache." meinte sie ganz geschäftig, ehe sich ihr Gesicht zum sadistischen Grinsen verzog.

Die Geschichte einer ReisendenWhere stories live. Discover now