40. Li

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Der Name dieses besonderen Gottlings war Animanti Plasma. ,,Na, Li, wie geht es dir so?" fragte ich nur. ,,Ich habe Spaß! Heute gab es wieder neue Abgesandte, also habe ich sie vor der Sitzung als Mädchen begrüßt und mich vorgestellt." begann Li und kicherte dann. ,,Ja und dann... dann b-bin i-i-hihihi-ch, also bin ich hihi-hier als Junge er-erschienen...!" brachte besagter Gottling kichernd hervor. ,,D-die-hihi Gesichter... hahaha... hättest du sehehen solllen! Zum schießen! Und als ich dann wieder diese unbestimmte Gestalt angenommen haha-habe... urkomisch!" lachte Li und bekam wohl zum zweiten Mal an dem Tag einen Lachkrampf. Ich teleportierte geistesgegenwärtig an dessen Seite und hielt das augenscheinliche Kind fest, damit es nicht vor Lachen über den Boden rollte... immerhin war es ja König oder auch Königin, da war eine gewisse Haltung wichtig... Zumindest eigentlich, denn besagter Gottling vergaß das wohl vor lauter Amüsment gerade... Aber dennoch entlockte das auch mir ein Lächeln, der kleine Scherzkeks hier stellte nämlich nur zu gerne mit den drei verschienden Gestalten Unsinn an. Aber ich musste schon zugeben, die Leute ließen sich damit auch einfach zu leicht aufs Glatteis führen. Diese drei verschiedenen Gestalten, als Junge sowie Mädchen oder auch die unbestimmte, waren allesamt die wahren Gestalten. Und obwohl Li eigentlich kein Kind war, da besagter Gottling schon mehrere Äonen alt und auch längst ausgewachsen war, was es dessen Lieblingsgestalt. Vielleicht auch, weil Li einfach allgemein ein Scherzkeks war und jede Art von Unsinn anstellte. Doch die Streiche und Scherze waren darauf begrenzt, dass sie keinem ernsthaften Schaden zufügten, egal ob dieser dann psychisch oder physisch wäre. Von daher war es vollkommen in Ordnung und sogar mich, die ich fast immer ernst war, brachte Li mit so machem Unsinn zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln... Und wegen dieses Tu-nicht-gut Verhaltens war die Kindergestalt sehr praktisch, denn die wenigsten konnte auf ein süßes Kind mit Welpenblick ernsthaft wütend sein, vor allem da die Streiche nicht wirklich bösartig, sondern sehr lustig und im Grunde harmlos waren. Li beruhigte sich wieder, ehe dessen Gestalt leicht verschwamm und zu der eines dreizehnjährigen Mädchens wurde. Der Unterschied war nicht groß, aber es war sofort sichtbar, dass es ein Mädchen war, da der Körper etwas zierlicher und mädchenhafter war, obwohl die Haare komplett gleich blieben, von je einer geflochtenen Strähne links und rechts abgesehen. Li schnipste mit den Fingern und trug nun auch andere Kleidung, kurze ausgefranzte dunkelblaue Jeansshorts, ein etwas großer hellblauer Kaputzenpulli und dazu weiße Turnschuhe. ,,Also wirklich, Li, du solltest als Königin etwas standesgemäßer aussehen." merkte ich mit einem kopfschütteln an, ehe ich selbst mit den Fingern schnipste. Nun trug sie eine schlichte weiße Bluse mit unterhalb des Ellbogens sich auffächernden Ärmel, darüber eine blaugraue Tunika mit goldenen Verzierungen, die bis zur Hälfte ihrer Oberschenkel reichte und von einem breiten schwarzen Ledergürtel mit kunstvollen goldenen Bestickungen sowie prunkvoller goldener Schnalle. Um die Schultern trug sie königsblauen Samtumhang mit schneeweißen Fellbordüren, der von zwei kunstvollen goldenen Broschen, in die je ein großer Saphir eingefasst waren, die links und rechts etwa auf Höhe der Schlüsselbein an der Tunika befestigt waren und den Umhang auf ihren Schultern hielten. Ansonsten trug sie eine weiße Strumpfhose aus Seide und knapp über ihr Knie reichende schwarze Lederstiefel mit verschlungenen goldenen Verzierungen sowie relativ flachem Absatz. Und als Abschluss setzte ich ihr eine reich verzierte und mit blauen Saphiren sowie Diamanten besetzte goldene Krone auf das Haupt, die natürlich so verzaubert war, dass sie nur abgenommen werden und nicht herunterrutschen konnte. ,,Das ist standesgemäß, du bist schließlich eine Königin." nickte ich zufrieden. ,,Danke, ich vergesse das manchmal... du bist mir immer eine so große Hilfe, ich werde mich nie revanchieren können..." bedankte sie sich. ,,Ach Unsinn, du hast einen ganzen Planeten zu regieren, das ist nicht einfach und wenn ich dir helfen kann, so dass auch du von meiner Erfahrung und meinem Wissen profitierst, tue ich das gerne." winkte ich ab. ,,Dennoch vielen Dank." beharrte sie und ich wuschelte ihr durch die Haare. ,,Immer wieder gern, Kleines." schmunzelte ich. ,,Dieser Junge hat dich verändert." merkte Elementa an. ,,Welcher Junge?" fragte Li und verwandelte sich prompt in einen Jungen. ,,Der Menschenjunge, der bei Zara aufgewachsen ist." erwiederte sie. ,,Du hast ein Kind erzogen? Wirklich?" fragte er erstaunt. ,,Habe ich, das Schicksal hatte es nicht gut mit ihm gemeint, also habe ich ihn vor ihr beschützt und in meiner Dimension versteckt aufgezogen. Hat mir später dreihundert Jahre Folter von Moira eingebracht." bestätigte ich. ,,SIE HAT ES GEWAGT, JA?! DAFÜR WIRD SIE BLUTEN, WARTE NUR, BIS ICH DIESES VERDAMMTE MÖCHTEGERN SCHICKSAL IN DIE FINGER BEKOMME! SIE WIRD ES BEREUEN, DIR JE AUCH NUR EIN HAAR GEKRÜMMT ZU HABEN!" brüllte Li in Rage. ,,Das ist lieb, aber ich habe mich bereits bei ihr revanchiert, nachdem ich endlich den Fluch gebrochen hatte und dann habe sie auch gleich umgebracht, wo ich schonmal dabei war." beruhigte ich ihn. ,,Du bist endlich frei?!" rief er begeistert und umarmte mich quitschend, ehe ich etwas sagen konnte.

Die Geschichte einer ReisendenOù les histoires vivent. Découvrez maintenant