83rd I Pick You Out/ Ich Wähle Dich Aus

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Nach der Party halfen Phoenix, Menace, Fade, Numb und July zusammen, um die Bar aufzuräumen. Frosty und Dark Dark lagen bereits betrunken im Bett.

Später kam auch noch XO vorbei und war sauer, dass sie nicht wusste, dass da eine Party stattgefunden hatte. Phoenix entschuldigte sich, aber sie dachte, jeder hätte gewusst, dass Frosty eine Party geschmissen und es allen erzählt hatte. XO war immer noch wütend und sauer, wusste aber nicht wirklich, was er dagegen tun sollte. Sie wollte jetzt nicht mit ihrem Partner Mmrs kämpfen üben und somit Dampf ablassen. Sie wollte nicht fernsehen, einen Film oder eine Serie sehen oder etwas zeichnen, um sich zu beruhigen.

XO könnte aber draußen spazieren gehen. Vielleicht lenkte sie das ab. Es wird andere tolle Partys geben, auf denen sie sein wird. Diese war sowieso nicht so toll, vorallem weil sie nicht dabei war. Sie werde sich ein andermal amüsieren. Nur nicht jetzt und nicht am vergangenen Abend. Draußen war es schon spät und dunkel, aber XO musste etwas gegen ihre Wut tun.

Langsam holte sie ihre warme, schwarze Jacke und machte sich auf den Weg. Sie passierte die Felsen und ging weiter durch den Wald zu der nahen Wiese. Es war nicht so dunkel, dass sie nichts sehen konnte. Der Mond stand hell am Himmel mit ein paar Wolken. Es war nicht wirklich kalt oder windig. XO gefiel das Wetter und die Nacht, aber sie sollte trotzdem nicht hier sein. Allein. Der Wald konnte gefährlich sein und sie musste ihn erneut durchqueren, um später zurückzukommen.

XO seufzte. Sie stand mitten auf der großen Wiese, die vom Wald umgeben war, und sah sich um. Eigentlich suchte sie nicht nach Gefahr oder so etwas, aber es würde sich gut anfühlen, etwas anzugreifen und ihre Wut rauszulassen. Vorsichtig hüllte sie sich in Nebel, ihre Fähigkeit. Der Nebel tröstete sie. XO fühlte sich darin sicher.
Sie machte kleine Muster im Nebel. Für sie war es wie Zeichnen. Der Prozess und die Zeichnungen machten sie glücklich.

Langsam fühlte sie sich müde. Ich sollte zurückgehen, dachte sie. Sorgfältig lichtete XO ihren Nebel und sah sich kurz um. Nichts war anders. Der Mond war noch zu sehen. Weiß und hell. Die Bäume des Waldes waren noch still. Keine Bewegung.
Na dann los.

Als sie die Wiese verlassen wollte, war ein Geräusch zu hören. Es klang, als würden ein paar Äste von einem Busch brechen. War da jemand?

„Hallo?", rief XO.
„Hey! Komm raus! Ich habe keine Angst vor dir, Feigling!", fuhr sie fort, ihre Augen suchten die Bäume im Dunkeln ab. Dann tauchte das Geräusch wieder auf. XOs Herzschlag wurde schneller.

Ich sollte jetzt wirklich gehen. Einfach nur weg. Schnell. Sofort.

XO begann rasch zu laufen. Durch den Wald, vorbei an den Büschen näher zum Gebäude. Nur noch ein paar Meter. Der Lärm war hinter ihr. Was war das? Ein Tier? Ein Schatten? Machten Schatten diese Geräusche?

XO lief schneller. Das Gebäude wird jede Sekunde in Sicht sein. Plötzlich spürte sie etwas und stürzte zu Boden.

„Verdammt!", rief sie und versuchte aufzustehen. Das Geräusch war jetzt ziemlich nah. Ich muss weg, dachte sie.
Schnell stand sie auf und drehte sich um. Misstrauisch sah sie ihre Umgebung an, starrte in die Ferne, suchte nach dem Geschöpf, das die Geräusche gemacht hatte.

Es war leise. Hatte es sich versteckt? War es weg? Wird es auf mich zu kommen, wenn ich mich bewege?

XO holte tief Luft. Jetzt oder nie, dachte sie.
Sie rannte aus dem Wald auf die Lichtung und das Gebäude zu. Nichts war hinter ihr, verfolgte sie, oder schien sie zu bedrohen. Gar nichts. Das Geräusch war weg. Es tauchte nicht wieder auf.

Erleichtert seufzend erreichte sie die Felsen in der Nähe des Eingangs. Als sie zurück in den Wald blickte, sah sie keinen Schatten oder irgendwelche andere Gefahren.
Was war das dann?, fragte sie sich. Ich werde es nie erfahren. Es spielte keine Rolle. Es hatte mich nicht erwischt. Zumindest diesmal nicht. XO seufzte erneut und betrat das Gebäude.

Ein überraschter Numb traf sie im Flur.
„Was hast du zu dieser späten Zeit alleine draußen gemacht?", fragte er überrascht von ihrer Anwesenheit.
"Ich war nur...", begann sie.
„Es ist gefährlich da draußen!", warnte Numb und sah sie besorgt an.
„Das weiß ich", antwortete XO.
„Geht es dir gut? ", er klang jetzt besorgt.
„Ja ja... mir geht es... gut", erwiderte sie und sah sich um, während sie versuchte, dieser Unterhaltung zu entkommen.
Numb nickte und ließ sie gehen.

Vorsichtig gelangte sie zu ihrem Zimmer, das neben Mmrs und in der Nähe der Bar lag. Zeit, sich auf den Schlaf vorzubereiten. Es war sowieso schon spät. Sie begann mit ihrer Badroutine und schaltete wilde Rockmusik ein. Das beruhigte sie und brachte ihr gute Laune. Musik hatte ihr immer schon geholfen.

Als sie mit Zähneputzen, Abschminken und Gesichtwaschen fertig war, benutzte sie Hautpflegecreme und Lippenbalsam. Sie blickte in den Spiegel und betrachtete ihr Haar, ob es in Ordnung war. Es schien normal zu sein. Nicht wild vom Herumrennen oder so. XO seufzte und verließ das Badezimmer.

Sorgfältig zog sie ihren schwarz-weißen Gothic-Pyjama an und hüllte sich in die weiche, schwarze Decke ihres Bettes. Es hatte schwarze Kissen mit Gothic-Mustern, ein rot-schwarzes Kissen in der Mitte, das sie vor einer Weile von Mmrs bekommen hatte. Hoffentlich würde sie gut schlafen und keine Alpträume von bösen Schatten, lauten Geräuschen oder anderen Geschöpfen, die sie jagten, haben.

Glance (deutsch, german) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt