17th Control/ Kontrolle

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Menace stellte das Tablett mit den Cupcakes auf den Tisch. Dann bereitete sie zwei große Zettel und viele bunte Stifte vor. Trick nahm Platz.
„Ich weiß nicht einmal, was ich zeichnen soll", sagte er und griff nach einem Stift.
„Denk dir einfach etwas aus. Drücke deine Gefühle aus", schlug sie vor.
Nachdenklich wiederholte er: "Gefühle..." und begann mit dem Stift zu spielen. Nach einer Weile begann er einige rote Kreise zu zeichnen.

Menace nahm einen lila Stift und zeichnete ein paar Wellen auf ihr Papier. Ungefähr eine Stunde später hatten sie alle Cupcakes gegessen und Trick hatte auch einige orangefarbene Kreise und einige grüne Dreiecke gezeichnet. Langsam betrachtete er die lila und blauen Wellen auf Menace' Papier und beschloss, auch einige zu zeichnen, aber seine sollten lila und schwarz sein.

Plötzlich begann der Tisch ein wenig zu wackeln.

Menace dachte, oh Scheiße. Nicht jetzt.

Der Stift fiel ihr aus der Hand und ihre Augen wurden ganz weiß. Geschockt sah Trick sie entsetzt an, stand vom Tisch auf und versuchte aus dem Zimmer zu rennen, aber es war zu spät. Er wurde gegen die Wand geschleudert und ein schreckliches Geräusch eines gebrochenen Knochens war in der Luft zu hören.

Menace hatte einen ihrer Anfälle und verlor die Kontrolle. Ihre Telekinese übernahm und sie war irgendwie bewusstlos. Mit einem letzten Blick auf Trick, der erschrocken auf dem Boden lag, schaffte sie es, aus dem Zimmer auf den Flur zu rennen. Ihre weißen Augen wurden wieder lila, weil sie versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen. Hatte aber nur ein paar Sekunden funktioniert. Ihr Schutzraum war neben dem Atelier und der Bibliothek. Nah genug.

Wenigstens konnte sie verschwinden und war nicht im selben Raum wie Trick. Er hätte in Stücke gerissen werden können. Menace' Telekinese war sehr stark und gefährlich, besonders wenn sie außer Kontrolle war.

Laut atmete Trick aus und versuchte seinen schnellen Herzschlag zu beruhigen. Vorsichtig verlagerte er sein Gewicht, um aufzustehen, aber sein Bein schmerzte stark.
Er dachte, ich muss Care anrufen und zur Station kommen.

Schnell versuchte er sein Handy aus der Jeanstasche zu holen, aber es tat weh wegen seines schmerzenden Beins.
Ich muss Care anrufen. Ich muss jemanden erreichen und Hilfe holen.

Vorsichtig schob er seine Hand in die Tasche, um das Telefon zu ergreifen, aber es tat sehr weh. Trick schrie und stöhnte vor Schmerz. Dann konnte er sein Telefon fühlen.

Trick dachte, jetzt raus.

So schnell er konnte holte er das Handy aus seiner Jeanstasche, damit die Schmerzen so gering wie möglich waren. Leider flog ihm das Telefon aus der Hand und durch die Luft.
„Nein!", rief Trick.
Das Handy landete einen Meter von ihm entfernt auf dem Boden.

In Tricks Kopf formten sich die Worte: Warum bin ich so?

Trick seufzte und versuchte nach seinem Handy zu greifen. Es war zu weit weg.

Er dachte, was zum Teufel. Ich muss es zurück bekommen.

Trick versuchte, seinen Arm so lange wie möglich auszustrecken, aber er konnte es nicht erreichen. Es war noch zu weit weg. Vorsichtig versuchte er, sich dem Telefon zu nähern. Es tat schrecklich weh.

Vor Schmerzen stöhnte er und schloss die Augen.

Durchatmen. Du kannst das schaffen, sagte er sich.

Er öffnete wieder die Augen und sah auf sein Handy. Weit weg.

Trick dachte, vielleicht sollte ich einfach um Hilfe schreien. Hoffentlich hörte mich jemand.

"Hey, bitte helft mir!... Ich bin hier!", rief Trick so laut er konnte. Dann wartete er ein paar Sekunden, bevor er wieder rief.

Bitte hörte mich jemand.
Helft mir.

Trick schrie wieder, aber es gab keine Reaktion oder eine Antwort.

Er dachte: wo zum Teufel waren alle? Im Wohnzimmer und in der Küche unten sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern? Ach komm schon.

Er schrie wieder um Hilfe und wartete. Es nützte nichts.
Trick dachte, ich muss zu meinem Handy kommen.

Er seufzte und sah auf sein Gerät, das immer noch einen Meter von ihm entfernt war.

Ich kann es schaffen. Ich muss. Gottverdammt.

Langsam streckte er seinen Arm aus und streckte ihn weider aus, versuchte sein Handy zu greifen, aber es war immer noch zu weit weg.

Bewegung. Vorsichtig vorwerts bewegen. Jetzt.

Trick versuchte sein Gewicht zu verlagern und kroch cm für cm zu seinem Handy. Es tat weh, aber er musste es bekommen.

Als er endlich dort ankam, rief er Care an und er half ihm nach wenigen Sekunden, zum Station zu gelangen.

Glance (deutsch, german) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt