#18 - good spirit

2.3K 110 32
                                    

song für's chapter: YOU KNOW YOU LIKE IT - DJ SNAKE & ALUNAGEORGE
__________________________

Zum Glück hatte ich meinen Schlüssel für unsere Wohnung dabei, sodass ich Aaron nicht erst wach klingen musste. Wahrscheinlich war er noch halb im Suff und tief am Schlafen, so betrunken wie er gestern Nacht gewesen war. Wenn er überhaupt hier geschlafen hatte...

Leise schloss ich unsere Wohnungstür auf und betrat die großräumige Altbauwohnung. Doch anders als gedacht sprang mir Aaron augenblicklich entgegen und zog mich in eine feste Umarmung. Ich strauchelte etwas und wäre umgefallen, wenn er mich nicht nach hinten gegen die Tür gedrückt hätte.

"Dreylis, oh mein Gott! Da bist du ja. Ist alles gut bei dir?", fragte er mich schnell und löste sich etwas von mir, um mich von oben bis unten zu betrachten.

"Ja, alles klar", winkte ich ab und lächelte ihm beruhigend zu.

"Wo warst du denn? Was ist passiert? Und wessen Klamotten sind das?", fragte er sofort und zog bei der letzten Frage eine Augenbraue hoch. Ich blickte ebenfalls an mir herunter. Noch immer trug ich Felix' schlichtes graues Shirt und eine mir viel zu große schwarze Jogginghose.

"Ähm... Ich war bei einem... Freund, ja und er hat mir seine Sachen geliehen." Ich behauptete jetzt einfach mal, dass Felix und ich Freunde waren, denn ich wusste nicht, wie man uns sonst bezeichnen sollte.

"Einem Freund?" Aaron zog erneut kritisch seine Augenbrauen hoch, was ich ihm bei meinem Gestottere nicht verübeln konnte.

"Ja, er hat mich gestern bei sich aufgenommen, nachdem ich früher von Hannahs Geburtstagsparty abgehauen bin", versuchte ich zu erklären.

Aaron legte beruhigend seine Hände auf meine Schultern und schaute mich mit einem mitleidigen Ausdruck an. "Was war denn gestern los? Ich weiß nur noch, dass du mich irgendwie angerufen hattest, aber keine Ahnung."

Ich erzählte ihm alles, was auf der Party vorgefallen war und dass ein Freund mich netterweise bei sich aufgenommen hatte. Allerdings verschwieg ich ihm, dass dieser mein Lehrer war.

"Gott, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!" Aaron zog mich erneut in eine feste Umarmung und strich mir mitfühlend über meinen Rücken.

"Hattest du wenigstens einen schönen Abend?", versuchte ich von mir abzulenken. Wir lösten uns aus der Umarmung und ich folgte ihm ins Wohnzimmer, wo Aaron vorher scheinbar GTA gezockt hatte.

"Kann mich an fast nichts mehr erinnern", lachte er, als wir uns auf dem großen Sofa niederließen, "war voll die Saufparty und ich weiß nur noch, dass da so ein Mädchen war, aber danach Black Out. Und heute Morgen bin ich in aller Frühe alleine hier zu Hause in meinem Bett aufgewacht."

"Oh, naja. Läuft bei dir!", versuchte ich die Situation mit Humor zu retten. Mein Bruder und ich verstanden uns wirklich gut, aber ich musste mit ihm nicht unbedingt sein Liebesleben diskutieren.

"Fliegt. Mindestens", korrigierte er mich mit einem Grinsen, das ich sofort erwiderte.

Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es schon später Nachmittag war. Erstaunt sprang ich auf. Wie war die Zeit denn so schnell vergangen?

"Ich fliege jetzt mal zur Dusche und dann muss ich auch noch Hausaufgaben machen und morgen ist Montag und eigentlich muss ich auch noch lernen", verabschiedete ich mich während ich in Richtung meines Zimmers ging. Mein Bruder winkte mir hinterher, drehte sich dabei aber schon wieder dem Fernseher zu.

Als ich am Abend dann endlich im Bett lag wurde mir etwas Schreckliches klar: Ich hatte keine Freunde mehr. Meine beste Freundin hatte mich mit meinem Freund - meinem besten Freund - betrogen und auch mit Maite wollte ich nichts mehr zu tun haben, da sie mit den beiden befreundet war.

teach me. | dnerWhere stories live. Discover now