Kapitel 5

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Viel Spaß :)


Kapitel 5

Es war spät in der Nacht, als ich auf Zehenspitzen durch die Tür schlich. Ich war mir sicher das die Sonne bald aufgehen würde.

In meiner rechten Hand baumelten die schwarzen Pumps von Eleanor und in der Linken umfasste ich fest meine Schlüssel, damit sie nicht klapperten.

Ich verzog das Gesicht, als ich versuchte geräuschlos die Tür zu schließen und danach den Schlüsselbund auf das Regal unter der Garderobe zu legen.

Die Wohnung lag komplett im Dunkeln und es war totenstill. Eigentlich hatte ich befürchtet sie würden auf mich warten oder noch eine kleine Absackerparty feiern, nachdem sie nach Hause kamen.

Überrascht zog ich eine Augenbraue nach oben, als ich an Louis Zimmer vorbeikam. Er hatte die Tür offen und so konnte ich ihn im Bett liegen sehen. Er lag auf der Seite, den Mund leicht geöffnet und schwer atmend. Sein rechter Arm hing über der Bettkante und zuckte kurz, als eine Diele unter meinen Füßen quietschte.

"Upsiii", flüsterte ich zu mir selbst und huschte schnell den Gang entlang zu Harrys Zimmer.

Zwischendrin fluchte ich, da mir die doofe Wand ab und zu schneller näher kam als geplant.

Endlich erreichte ich mein Ziel und öffnete leise die Tür. In Harrys Zimmer war es heller als im Flur, da seine Vorhänge nicht ganz geschlossen waren und von Draußen die Straßenlaternen Licht mit uns teilten.

Mein Blick schweifte kurz über Harry. Er schlief tief und fest. Die Decke hatte er halb von sich geschoben. Er trug ein schwarzes Shirt und graue Boxershorts, sein Arm hing quer über meine Seite des Bettes. Mit dem Kopf zur Seite gedreht, den zerzausten Locken und den leicht geöffneten Lippen sah er aus wie ein kleiner Junge. Ich lächelte.

Mein Blick hing noch länger an ihm. Irgend ein Gefühl sagte mir, dass ich den Moment ausnutzen musste. Ein Gedanke formte sich in meinem Kopf, den ich gar nicht zuende bringen wollte.

Lautlos bahnte ich mir einen Weg zum Bett und kniete mich so leicht wie möglich neben Harry. Er bewegte sich nicht und seine Atmung blieb tief und schwer.

Ich grinste, als mein Zeigefinger einmal von seiner Stirn, über den Wangenknochen bis zu seinem Kinn hinunterglitt.

Bei der federleichten Berührung zuckte er kurz zusammen und seine Augenlider begannen zu flattern. Ich wollte seine grünen Augen sehen, unbedingt. Mein Grinsen wurde breiter.

Ich vermisste ihn, ihn meinen alten Harry.

Langsam öffnete er die Augen und sah mich an. Sein Blick war erst etwas verschwommen, fokusierte sich aber schnell auf mir.

"Ruby ... was ...", seine Stimme war rau und tief. Mein Magen begann zu kribbeln und ich legte mir einen Finger gegen die Lippen. Er verstummte und sah mich nur an.

Nobody ComparesWhere stories live. Discover now