75.🐳

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Stumm saß ich im Wartezimmer des Krankenhauses. Kurz vor Taehyungs Einlieferung hatte ich noch Jimin kontaktiert und ihm die Situation geschildert. Dabei hatte ich ihm noch gebeichtet, dass Taehyung eigentlich V war und dass ich Gefühle für ihn hegte.

Zwar akzeptierte Jimin das, doch der Fakt, dass Taehyung all die Zeit über das Spiel geleitet hatte, begeisterte ihn nicht. Im Gegenteil er war skeptisch und wollte ihn sogar an die Polizei verpfeifen. Nur mit viel Mühe hatte ich es geschafft ihn davon zu überzeugen es zu lassen. Immerhin bedeutete mir Taehyung zu viel, als dass ich ihn ausliefern konnte. Vor allem jetzt, wo er im Krankenzimmer lag und um sein Leben kämpfte, weswegen der Blonde mich nun unterstützte.

Denn erst vorhin hatte die Krankenschwester berichtet, welche Qualen Taehyung durch die Wunden erlitten hatte und wie schwer sie wiegten, weswegen mich mein bester Freund beruhigen musste. Er saß gerade zusammen mit mir auf einem der Plastikstühle und diskutierte über das weitere Vorgehen.

" I-ich will wirklich nicht, dass er stirbt oder in den Knast geht..." weinte ich noch immer schockiert über seinen Suizidversuch. So lautete die Diagnose des Arztes. Ich machte mir Sorgen und das Bild, wie er ohnmächtig auf dem Boden lag, brannte sich noch immer in meinen Kopf. " Jungkook, aber als Mörder frei rumlaufen ist auch nicht gut. Ich weiß, dass es heftig ist, aber ihn so in Schutz nehmen solltest du ihn trotzdem nicht. Immerhin wissen wir nicht mal warum er das Spiel gemacht oder wie er es hinbekommen hat." Erklärte Jimin fürsorglich und sah mir besorgt in die Augen.

Er saß direkt gegenüber von mir, wodurch ich eindeutig seine Mimik ablesen konnte.
" I-ich weiß..." schluchzte ich und wischte mit dem blutroten Ärmel über meine Wangen.

" Du bist einfach viel zu warmherzig...und verletzt dich selbst damit..." seufzte mein bester Freund, während sein Arm über meine bebenden Schultern strich. Ich war noch immer gestresst nach der Verhandlung mit der Polizei. Sie hatten mich schließlich in einen Verhör gezogen und stundenlang mit Fragen durchlöchert. Dabei schienen sie erhebliche Verdachte gegenüber mir und Taehyunf zu schieben...

" Aber ich will ihn trotzdem nicht verraten. Bitte tu mir den Gefallen und sag nichts, bis ich selbst mit ihm gesprochen habe..." atmete ich tief aus. Momentan wusste auch ich nicht was genau ich empfinden sollte. Auf der einen Seite verabscheute ich diese kalte Seite von Taehyung, die mir all die Zeit lang so unendliches Leid zu gefügt hatte und wünschte mir seinen Untergang. Auf der anderen Seite wollte ich nichts lieber als ihn fest zu umarmen und weiterhin in der Lüge zu und dem Traum zu leben, den er mir bislang vorgegaugelt hatte.

Wieso musste ausgerechnet er nur dieser Administrator sein...?

Ich konnte es einfach nicht über mein Gewissen bringen. Nicht bei Taehyung. Das konnte ich unmöglich zu lassen.

Jimin seufzte bloß erneut.
" Meinetwegen, aber ich sag dir jetzt schon; wenn das Gespräch zwischen euch nicht gut verläuft oder keine anständige Erklärung kommt, verpfeifen wir ihn." Er Strich sich über die Blonden Strähnen, sodass seine Stirn frei wurde. Kleine Schweißperlen waren darauf zu sehen. Sir erinnerten mich nur allzu sehr an Tränen. Tränen, welche Taehyung noch zuvor vor einigen Tagen in seiner Wohnung vergosen hatte. Sein zu tiefst trauriges Gesicht...

" Entschuldigung, Mr. Jeon?" Ertönte es dann von einer hellhörigen Stimme neben uns. " Eh..Ja?" Sofort drehten sich dabei Jimins und mein Kopf zur Seite, wodurch wir die Krankenschwester zur unserer linken ansahen. Sie trug einen langen, weißen Kittel. Die brünetten Haare waren zu einem Dutt geflochten und sie trug ein schwarzes Piercing an ihrer Lippe.

" Ich darf Ihnen mitteilen, dass Kim Taehyung soweit alles überstanden hat und wieder stabil ist. Außerdem ist er endlich aufgewacht. Sie können ihn also nun besuchen, wenn sie das wollen." verließen die Worte ihre Lippen, welche ich unbedingt  nun schon seit Stunden hören wollte. Überwältigt vor Erleichterung über die gute Nachricht fiel mir ein Stein von Herzen, wobei eine gewisse Belastung noch immer auf meinen Schultern hauste. " Ja, bitte." Bestand ich darauf, woraufhin die Krankenschwester mit dem Klemmbrett unter den Armen mit dem Kopf nickte.

" Gut, ich kann sie zu seinem Zimmer bringen, bitte folgen Sie mir." Mit rasendem Herzen brachten mich meine Beine zum Stehen. Ich konnte keinen Moment länger warten. Nun war ich gefasst und bereit genug Taehyungs Wahrheir zu hören.

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Felou

Bluewhalechallenge✔ °vkookWhere stories live. Discover now