e i n u n d d r e i ß i g

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Nachdem Harry nun alle von Madam Pomfrey gestellten Fragen zu ihrer Zufriedenheit beantwortet hatte, ließ sie ihn in Ruhe und mahnte die anderen Anwesenden, pünktlich im Unterricht zu erscheinen, damit sich ihr Patient weiter erholen konnte. Doch dieser hatte in den vergangenen Wochen definitiv genug geschlafen und freute sich eigentlich über seine Gesellschaft.

„Also, was hab ich verpasst? Die letzten drei Wochen meine ich...", begann er, um die angespannte Stimmung von vorhin etwas aufzulockern.

„Zugegeben, eine Menge interessanten Stoff. Aber ich hab für dich mitgeschrieben. Ich gebe dir die Sachen, sobald du wieder fit bist", erwiderte Hermine und nahm ebenfalls auf Harrys Bettkante, gegenüber von Draco, Platz.

„Danke." Harry lächelte seiner besten Freundin zu, dann wandte er sich an Draco. „Und du? Bekommst du Probleme mit dem Ministerium? Weil du mitgemacht hast bei diesem Racheplan?"

Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nein, die Auroren haben von einer Klage abgesehen."

Harry konnte Rons Augenrollen daraufhin beinahe hören, doch dieser riss sich zusammen und sagte sogar etwas, das Harry zu diesem Zeitpunkt noch nicht erwartet hatte. „Es ist so verwirrend, euch beide nicht streiten zu sehen. Aber ich versuch's zu kapieren, versprochen."

„Mehr verlange ich gar nicht", sagte Harry darauf.

„Und du, Malfoy, entschuldige meinen Ausraster vorhin, ich war nur etwas überrascht." Ron sah den Slytherin mit dem üblichen Abschaum an, aber er gab sich wirklich Mühe.

„Schon vergessen. Ich glaube, ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss. Für die letzten acht Jahre oder so." Verlegen sah Draco auf seine und Harrys ineinander verschränkten Finger. Der rosa Ton auf seinen Wangen zeigte, dass er seine Worte ernst meinte.

„Hört auf, Jungs. Oder ich muss gleich heulen", warf Hermine nun ein und tupfte sich mit ihrem Ärmel die Augen trocken.

In diesem Moment klopfte es an der Tür zum Krankenflügel und die Köpfe aller schnellten zum Eingang. Als die hölzerne Tür quietschend aufschwang, trat Professor McGonagall ein. „Wie ich hörte, sind Sie wach, Mister Potter. Wie geht es Ihnen?"

Schon jetzt konnte Harry diese Frage nicht mehr hören, doch er mühte sich zu einem Lächeln. „Ganz gut."

„Das freut mich. Wie ich sehe, haben Sie schon all Ihre Lieben beisammen." Ihr Blick hing für einen Moment an Harry und Draco, doch sie ließ sich nichts anmerken. „Apropos. Mister Malfoy, Sie habe ich gesucht. Es geht um Ihren Vater, er hat vor Gericht ausgesagt."

Skeptisch zog Draco die Augenbrauen hoch. Was kam jetzt?

„Wollen wir unter vier Augen darüber sprechen oder dürfen die Anwesenden mithören?"

„Schon okay, sie würden es vermutlich eh erfahren."

„In Ordnung", begann McGonagall erneut. „Ihr Vater hat dem Ministerium alle - und damit meine ich alle - Namen der Todesser, die noch gesucht werden und die Voldemort aus freien Stücken gedient haben, verraten."

Mein Vater? Warum sollte er das tun?" Draco konnte noch nicht so recht glauben, was er da hörte. Das sah seinem Vater absolut nicht ähnlich.

„Das Ministerium hat ihn vor die Wahl gestellt. Entweder er kooperiert oder die Richter nehmen den Fall eurer Familie nochmal genauer unter die Lupe. Er wusste, dass er und vielleicht auch Sie und Ihre Mutter dann mit großer Wahrscheinlichkeit in Askaban gelandet wären. Und da ihn die Todesser wohl sowieso verstoßen haben, hat er sich für das Richtige entschieden. Dank seinem Einsatz steht Ihre Familie nun unter dem Schutz der Auroren bis auch der Letzte gefasst ist, der auf Rache aus sein könnte."

Healing - A Drarry Fan FictionWhere stories live. Discover now