perseus edward jackson! (II)

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pt. II vom letzten OS (:

„Perseus Edward Jackson!", scharf wie ein Messer schneidet Annabeths Stimme die Luft, ihre Klangfarbe die Autorität auf zwei Beinen. Diese Frau braucht keinen Charmesprech.

Ich hänge inzwischen ohne Gegenwehr wie ein schlaffer Sack auf Wills Schultern und beobachte mit meinem Freund das Kino vor uns. Fehlt nur noch das süße Popcorn und eine Cola. Als Will mich bei der Nennung Percys Zweitnamens fragend anblickt, erkläre ich großzügig: „Wenn Annabeth sauer auf Percy ist, denkt sie sich immer irgendwelche Zweitnamen aus, damit es eindrucksvoller klingt."

Was soll man sagen, Annabeth hat die Hosen an und Percy steht unter ihrem Pantoffel. Gut bekleidet.

Kurz vor ihm kommt sie zu stehen. Ich hatte schon befürchtet, sie würde wie ein wütender Stier in ein rotes Tuch aka uns unschuldige Halbgötter rasen, aber ihre Miene ist cold as ice, ihre Augen funkeln vor Zorn. Wenn sie nun rot zu glühen beginnen würden, wäre ich nicht mal überrascht.

„Was hatten wir besprochen?", liest sie ihm die Leviten. Percy starrt sie noch eine Weile dumm an, als könne er nicht begreifen, was seine Freundin da von sich gibt. Als wäre er stehengeblieben, ohne Orientierung, worum es geht.

„Antworte!", blafft Annabeth ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Der Zorn scheint unter ihren Augenlidern hervorzublitzen.

Endlich eine Reaktion von Percy, hallelujah. Obwohl auch mich der Zorn von innen auffrisst, ein wenig Popcorn wäre jetzt nicht schlecht. Das ist wirklich besser als jede Drama-Soup.

Eingeschüchtert senkt er seinen Kopf und nuschelt etwas in Richtung Boden. Doch Annabeth ist noch nicht zufrieden. „Lauter!", pflaumt sie ihn an, die Hände unnachgiebig in die Hüften gestemmt.

„Ich küsse niemand anderen als Annabeth, meine geliebte Freundin; genauso wenig schmuse, kuschele oder poussiere ich mit anderen, egal ob Mann, Frau oder jemand dazwischen", wiederholt er seine Wort etwas lauter, dennoch mit zitternder Stimme.

„Genau richtig. Und was war das dann gerade?", hakt sie nach. Wenn ich ein Glas Wasser hätte, es wäre gefroren bei ihrem Tonfall. Somit ist der wässrige Percy gerade ziemlich am Arsch. 

„Ich habe Will nicht geküsst. Und er mich auch nicht", protestiert er, hebt den Blick langsam wieder vom Boden. Synchron schnauben Annabeth und ich auf. Pff, das können sie vielleicht  einem Zyklopen erzählen.

„Jetzt ernsthaft", trägt Will auch mal was zum Thema bei. „Percy hat mir nur etwas über blaue Salzstangenkrümel zugeflüstert. Klingt wie eine schlechte Ausrede, aber ihr kennt doch Percy. Und ich habe meinen Kopf aus Versehen gedreht, sodass unsere Lippen für circa eine Millisekunde aufeinander lagen."

Annabeth kniff ihre Augen zu Schlitzen zusammen, was kombiniert mit dem abfälligen Schnauben und den skeptisch verzogenen Mundwinkeln eine furchteinflößende Mimik ergab. Eine herrische Handbewegung später schnappt sie sich resolut Percys Handgelenk, der sie immer noch wie erstarrt anstarrt (a/n: alliteration backwards). Ohne irgendwelche weiteren Befehle, zieht sie ihn hinter sich her. Sie energisch, er taumelnd, immer noch nicht ganz wissend, wie ihm passiert.

„Ha!", stoße ich voller Schadenfreude aus. Wenn Will mein Handgelenk nicht so fest umklammern würde, hätte ich es jetzt triumphierend in die Luft gestoßen.

„Wenn Annabeth mit dem fertig ist... er wird morgen nicht mehr laufen können", seufzt Will beinahe schon mitleidig. Aber wirklich nur beinahe.

Da fällt mir ein, auf ihn bin ich ja auch noch sauer. Obwohl er den Sachverhalt ja nun eigentlich erklärt hat. Aber als ob ich nachgeben würde. Ich.

Wild strampelnd starte ich einen neuen Versuch, Will dazu zu bringen, mich runterzulassen und siehe da, er erschreckt sich so sehr von meinen plötzlichen Bewegungen, dass sein Griff um meine Hüfte lockerer wird. Somit rutsche ich  durch die Reibung unserer T-Shirts nur langsam seinen Rücken hinunter, aber doch so schnell, dass ich endlich wieder den festen Boden unter meinen Füßen spüre.

Sobald ich aufgekommen bin, setze ich theatralisch langsam einen Fuß vor den anderen um um meinen Freund herumzulaufen, der seine Arme nun verschränkt hat und mich mit tippelnder Fußspitze abwartend anblickt. Kann der damit mal aufhören? Das macht mich ganz kirre.

Ich stelle mich vor ihn hin, diesmal bedeutend ruhiger als zuvor. Will zieht auf mein Schweigen hin eine Augenbraue hoch. Verdammt! Wieso kann der das? 

Energisch hebe ich meinen Arm und bevor Will Abwehrhaltung einnehmen kann, bohre ich meinen Zeigefinger schon in seine Brust. „Du wirst mich als Entschädigung ab jetzt mein HappyMeal essen lassen, ohne zu meckern! Haben wir uns verstanden?"

Den Kopf in den Nacken werfend lacht Will auf. „Träum weiter, Kleiner. Auch unsere Bettdecke gehört heute Nacht mir. Du hast gerade gar nichts mehr zu melden, immerhin hast du mir im Haupthaus eine Rolle Kekse ins Gesicht geworfen."


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i know, die fortsetzung hat etwas auf sich warten lassen. aber irgendwie hatte ich so wenig zu tun, dass ich nicht dazu gekommen bin.

kennt ihr das auch?

ihr habt so wenig für schule usw. zu tun, dass ihr trotzdem so viel tut, dass ihr kaum zu den sachen kommt, die ihr eigentlich machen wolltet?

widmung: an alle, die das kennen


all the love and feel cuddled

bis zum nächsten os

xx

solangelo - one-shots Where stories live. Discover now