wofür es sich aufzustehen lohnt...

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- nico

Ich grummelte vor Wohlbehagen und Zufriedenheit. So bequem und warm wachte ich nicht so häufig auf. Jedenfalls nicht, wenn ich alleine in der Hadeshütte schlief. Der Grund für die Behaglichkeit wurde mir auch recht schnell klar.

Ich lag gemütlich zusammengerollt wie eine Katze auf der Brust eines blonden Jungen, der mich eng umschlungen hielt und sogar noch näher an sich zog, als hätte er gespürt, dass ich nicht mehr schlief.

Er selbst war aber offensichtlich noch tief in seinen Träumen versunken, denn er lächelte verträumt und schnarchte leise dabei. Ich konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken und kuschelte mich noch näher an meinen Freund.

Sein Herz schlug gleichmäßig. Ein beruhigendes Gefühl, denn meines schlug in seiner Gegenwart immer schnell und aufgeregt. Das war schon immer so gewesen. Wenn auch erst vor Genervtheit, später aus anderen Gründen. Naja, meine nervigere Hälfte war er immer noch.

Nun gab auch er einen seufzenden Laut von sich.

Ich hob behutsam meinen Kopf von seinem Oberkörper und sah in sein strahlendes Gesicht. 

Seine wunderschönen blauen Augen sahen mich liebevoll an. Eigentlich wollte ich ihm Guten Morgen wünschen, brachte aber kein Wort heraus.

Sein heiterer Blick fing meinen und wir sahen uns einfach nur an. 

Ewig könnte ich in seinen Augen versinken.

Sie waren hatten keinen einzigen Stich grün, keine Sprenkel, sie waren einfach nur tiefblau, wie nur die Kinder des Sonnengottes sie haben konnten.

Ihre Farbe glich der des Himmels an einem warmen, wolkenlosen Sommertag, wo alles nach Heu und Sonne duftete. Ein Blick in seine Augen und ich hatte sofort dieses Bild im Kopf.

Wenn ich in seine ehrlichen und warmherzigen Augen sah, fühlte es sich jedes Mal so an, als könnte ich in seine, aber auch in meine Seele blicken. Es war fast, als könnte ich die Zukunft, die ich mir wünschte, in ihnen sehen.

Und ehrlich gesagt, mein Wunsch für die Zukunft war einfach nur er, ein Leben und eine Zukunft mir ihm. Und natürlich mit Hazel, Reyna und dem Rest der 7.

Obwohl natürlich noch die Frage im Raum stand, ob wir überhaupt die Aussicht auf eine Zukunft hatten. Und auch wenn das überhaupt nicht meine Art war, verwarf ich diesen Gedanken sofort wieder. 

Will gab mir alle Hoffnung und allen Optimismus der Welt (auch wenn ich das niemals zugeben würde).

„Hey, Deathboy", riss mich seine sanfte, noch schläfrige und raue Stimme aus den Gedanken. „Gut geschlafen?"

„Mmh", murmelte ich zustimmend. „Bin schon 'n biss'en wach."

„Hab ich gemerkt. Hast ja ziemlich gestarrt.", feixte er. Meine Wangen begannen zu glühen, was auch ihm auffiel, denn er begann leise zu lachen. Ich lächelte bei dem wohl schönsten Geräusch der Welt.

„Ich war in Gedanken.", rechtfertigte ich mich.

„Klar. In Gedanken mit mir als Hauptperson!"

Ich verdrehte die Augen. Er hatte ja recht. 

„Klappe, Sonnenscheinchen."

Will sah mich empört an. „He, gib mir keine Spitznamen."

„Pah, das ist mein Spruch!", beschwerte ich mich schmollend.

„Ach ja?" 

„Ja!"

„Gib es zu, du liebst es."

„Ich hasse es."

Das war gelogen. Ich liebte es.

„Das war gelogen. Du liebst es."

„Pff", schnaubte ich.

„Oh doch, du liebst es. Genauso wie mich."

„Leider. Und jetzt sei einfach still.", murrte ich, musste mich aber anstrengen, meine Mundwinkel nicht zucken zu lassen. Aber Will hatte es wohl trotzdem bemerkt.

„Na, dann bring mich dazu", forderte Will mich mit einem charmanten Lächeln und reizvollen Augenaufschlag auf.

Ich errötete, nährte mich aber langsam seinem Gesicht.

„Was schlägst du vor, mmh?", hauchte ich gegen seine Lippen.

Er schluckte sichtbar, was in mir alle Schmetterlinge zum Jubeln brachte. Ich dachte nie, dass ich je so eine Wirkung auf jemanden haben könnte.

Will gab keine Antwort auf meine Frage, ich erwartete allerdings auch keine.

Er sah mich nur aus seinen hinreißenden Augen verträumt an. Mehr brauchte es auch nicht, damit ich mich noch weiter nach oben reckte und den letzten Abstand zwischen unseren Lippen schloss.

Ich seufzte gegen seine weichen Lippen, die mich so verzauberten. 

Meine Gefühle spielten verrückt und so vertiefte ich den Kuss und presste meinen Mund fester an seinen.

Will seufzte auch auf und ergriff dann die Initiative. Er fuhr gefühlvoll mit seiner Zungenspitze an meinen rauen Lippen entlang, was mir wohlige Schauer durch den ganzen Körper bis zu meinen Zehen sandte. 

Ich schob leicht die Unterlippe vor und er knabberte sanft daran. Ein Feuerwerk explodierte in mir und ich zog ihn noch enger zu mir heran, wenn das überhaupt möglich war.

Meine Hände wühlten durch seine herrlichen sonnenfarbenen Locken, drehten sie um meine Finger und zogen behutsam daran.

Er gab ein wimmerndes Geräusch gegen meine Lippen von sich, was meine Mundwinkel zum Zucken brachte. Will nutzte diese Chance und schob seine Zungenspitze zwischen meine Lippen, woraufhin ich meinen Mund weiter öffnete. 

Das war's mit seiner Zurückhaltung und aus dem anfangs zarten und federleichten Morgenküsschen wurde ein ausgewachsener Kuss.

Nach viel zu kurzer Zeit lösten wir uns voneinander, da selbst Halbgötter irgendwann mal atmen müssen und sahen uns grinsend und keuchend an.

Ich hauchte nochmal einen flüchtigen Kuss auf seine geröteten Lippen.

Das war es, wofür es sich aufzustehen lohnte.

Diese Wortgefechte, diese Küsse, diese Liebe.


.・。.・゜✭・.・✫・゜・。.

well.. mein erster solangelo os ist fertig, länger geworden als erwartet und schön fluffig-knuffig. Ich hoffe, ihr mochtet es, auch wenn es „ein wenig" kitschig war.

updates kommen und gehen, wie oft ich schreibe liegt in der hand der moiren.

hope you'll like these stories,
feel cuddled and keep an ear on the ground
xx, july (◍•ᴗ•◍)♡ ✧*。

**•̩̩͙✩•̩̩͙*˚ ˚*•̩̩͙✩•̩̩͙*˚*

nachtrag 27.10.21:
hier seht ihr mehr oder weniger meine schreibentwicklung.
hier vorne sind eher witzige, fast schon alberne fluffy os, weiter hinten hat der fluffy-muff überhand ♡

solangelo - one-shots Where stories live. Discover now